2017er Type R: zum Verkaufsstart ein Rekord
HONDA CIVIC TYPE R Irgendwo unter den Spoilern, verbreiterten Kotflügeln und hinter den Lamellen, Lufteinlässen und Wirbelgeneratoren verbirgt sich tatsächlich ein Honda Civic. Allerdings ist dies ein besonderer Vertreter. Wir durften ihm auf dem Lausitzring bei Dresden (D) die Sporen geben. Im Gegensatz zu vielen kompakten Sportmodellen, bei denen die optischen Verspoilerungen mehr oder weniger kosmetische […]
Im Gegensatz zu vielen kompakten Sportmodellen, bei denen die optischen Verspoilerungen mehr oder weniger kosmetische Aufgaben erfüllen, haben die Honda-Ingenieure konsequent alle Massnahmen auf ein möglichst sportliches Fahrverhalten ausgerichtet. Aus dem Zusammenspiel von einem überarbeiteten Fahrwerk, einer verbesserten Torsionssteifigkeit und einer leichteren Karosserie ergibt sich ein Sportmodell, das bis maximal 272 km/h beschleunigt.
Eigens entwickelter Reifen
Angetrieben wird der Sport-Civic von einem Zwei-Liter-Turbomotor mit einer Leistung von 320 PS bei 6500 Umdrehungen in der Minute. Das maximale Drehmoment liegt bei 400 Newtonmetern. Zwischen null und 100 km/h vergehen gerade 5,7 Sekunden. Schneller beschleunigt kein Wettbewerber. Damit die Vorderräder bei dieser Beschleunigung nicht durchdrehen, setzt Honda nicht etwa auf eine Traktionskontrolle – denn die arbeitet immer mit Verzögerung – sondern mit einer genau abgestimmten Kennlinie im Motorsteuergerät, das nur exakt soviel (berechnete und getestete) Leistung abgibt, wie der Grip noch zulässt. Zusammen mit Continental wurde auch ein ganz spezieller Reifen entwickelt, der dies erst möglich macht.
Die Grüne Hölle
Natürlich darf in dieser Datensammlung die Rekordfahrt auf dem Nürburgring nicht fehlen. Die «Grüne Hölle» umrundete der Type R in sieben Minuten 43,8 Sekunden, was einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 161 km/h entspricht. Das ist wirklich ein Wort.
Type R in Fahrt
Nachdem sich Fahrer und Beifahrer in die Sportsitze eingefädelt haben, erleben sie einen im Gegensatz zur Karosserie sportlich-zivilen Innenraum. Der Fahrer blickt auf übersichtlich angeordnete Instrumente, und der Beifahrer freut sich über die grosszügigen Platzverhältnisse. Man kann unter drei Fahreinstellungen wählen: Comfort, Sport und R+ zeigen dabei deutlich unterschiedliche Eigenschaften. Im Gegensatz zu seinem Vorgänger zeigt der neue Type R in der «Comfort»-Einstellung einen ausreichenden Federungskomfort. Auf schnellen Fahrten hingegen ist «Sport» die passende Wahl. Das Fahrwerk wird deutlich fester und zusammen mit der entsprechend angepassten Lenkung sind auch hohe Geschwindigkeiten kein Problem. Für Sportfahrer, die ständig vom Fahrwerk über die Fahrbahneigenschaften unterrichtet werden wollen, ist der Modus «R+» gedacht. Doch auch in der härtesten aller Einstellungen ist der Type R alles andere als ein Vmax-Rabauke.
Eine Runde auf dem Lausitzring
Wir durften die für einen Fronttriebler brachiale Gewalt auf offenen Deutschen Autobahnen (250 km/h) und auf der Rundstrecke Lausitzring erleben. Fazit: soviel Sportauto für geringe 37’300 Franken (für die bereits gut ausgestattete Basisversion) gibt es sonst nirgends! Nach einiger Eingewöhnung fühlt man sich sehr rasch sehr vertraut mit dem Sportler und der Spass kann beginnen – aber so richtig! Wie das aussehen kann, zeigen wir im Video „Eine Runde auf dem Lausitzring im Honda Civic Type R“.