Toyota: Der Mirai mit Wasserstoff in Fahrt

ZUKUNFT Entscheidend ist, was am Schluss herauskommt. Treffender könnte man es auch beim Toyota Mirai nicht formulieren. Es ist reinstes Wasser, was dem Auto entweicht. Nun rollt die zweite Generation auch in der Schweiz an. Die Neuauflage der Mittelklasselimousine startet in diesen Wochen und sie macht vieles besser als ihr Vorgänger. Keine schädlichen Stickoxide, weder […]

Die Neuauflage der Mittelklasselimousine startet in diesen Wochen und sie macht vieles besser als ihr Vorgänger.

Keine schädlichen Stickoxide, weder Russ noch andere Schadstoffe. Wenn überhaupt, ist das nasse Element in Form von Wasserdampf das einzige Abfallprodukt des Japaners. Seit 2015 hält Toyota der Wasserstofftechnik die Treue. Es ist also scheinbar so wie damals, als Toyota 1997 mit dem Prius den ersten Hybrid auf den Markt brachte.

Luftreinigung während der Fahrt
Die ökologischen Vorzüge des Mirai gehen über das emissionsfreie Fahren hinaus zu Negativ-Emissionen – das Auto reinigt sogar die Luft beim Fahren.

Es ist eine Toyota-Innovation – ein katalysatorartiger Filter ist im Lufteinlass integriert. Wenn die Luft ins Fahrzeug und zu den Brennstoffzellen geführt wird, absorbiert eine elektrische Ladung am Stofffilterelement mikroskopisch kleine Schmutzpartikel.

Harmonisches Design mit Coupé-haften Linien
Die Neuauflage der viertürigen Mittelklasselimousine startet in der Schweiz in diesen Wochen und macht vieles besser als ihr Vorgänger. Das beginnt schon beim Design, das mit seinen Coupé-haften Linien wesentlich harmonischer ausfällt als noch beim stark polarisierenden alten Modell.

Verlockend ist allerdings viel mehr der Preis. Schon ab der Basisversion wird der Mirai 20 Prozent günstiger als bisher.

Höhere Energiedichte der Brennstoffzellen-Stacks
Der Mirai steht auf einer neuen Plattform und ist daher mit knapp fünf Metern in den Abmessungen gewachsen. Auch die Technik hat sich weiterentwickelt.

Die Brennstoffzellen-Stacks mit ihren 330 Zellen sind kompakter, dennoch verfügen sie über eine höhere Energiedichte. Zudem sind die Stacks, die bisher unter den Vordersitzen eingebaut waren, in den Motorraum gerückt. Das senkt das Geräuschniveau beim Fahren nochmals.

Praktische Reichweite mit bis zu 650 Kilometern
Unter der Haube befindet sich auch der Elektromotor, der mit 134 kW (184 PS) über mehr Leistung verfügt. Beim alten Mirai waren es 28 PS weniger, trotzdem arbeitet der Antrieb wirkungsvoller und sparsamer. Grössere Tanks sowie der effizientere Antrieb erhöhen ausserdem die Reichweite.

Waren es beim Vorgänger noch gute 500 Kilometer, sind es jetzt beim neuen Mirai praktische 650 Kilometer. Da können konventionelle Elektroautos weiterhin nicht mithalten.

Grossartig umzustellen braucht man sich beim Mirai nicht. Das Fahren erweist sich als äusserst unkompliziert. Einfach den Starterknopf drücken, dann den kleinen Joystick auf D ziehen und schon geht es los.

Sprint auf Tempo 100 innerhalb von 9,2 Sekunden
Der Elektromotor entfaltet sein maximales Drehmoment sofort und schickt 300 Newtonmeter an die Hinterräder. Dementsprechend flott geht es voran.

Ampelsprints würde der Japaner, wenn nötig, locker gewinnen. Und wer das Fahrpedal ganz herunterdrückt, schafft den Sprint auf Tempo 100 innerhalb von 9,2 Sekunden. Die Höchstgeschwindigkeit wird hingegen bei 175 km/h abgeregelt.

Komplette Neugestaltung des ganzen Innenraums
Insgesamt bietet der geräumige Fünfplätzer seinen Passagieren angenehmen Fahrkomfort und ist hörbar leiser als sein Vorgänger. Hinzugewonnen hat er beim Fahrspass, da die Gewichtsverteilung mit 50:50 ausgewogen ist.

Auch das Ansprechverhalten bei Kälte hat Toyota verbessert. Die Zelle startet jetzt bei Temperaturen von bis zu minus 30 Grad.

Den Innenraum hat Toyota komplett umgekrempelt. Die Instrumente befinden sich nicht mehr weit entfernt unter der Windschutzscheibe, sondern sind nun direkt vor dem Fahrer angeordnet. Das digitale Kombiinstrument ist leicht ablesbar und die Bedienung der Schalter bis hin zum Touchscreen-Monitor erfolgt selbsterklärend.

Vorteile gegenüber rein elektrischen Fahrzeugen
Der Mirai hat gegenüber einer rein batteriebetriebenen E-Mobilität erhebliche Vorteile. Beispiel Ladestopp an einem Autobahnparkplatz. Während sich der Fahrer eines Elektroautos literweise den Kaffee hineinschütten muss, um die Wartezeit zu überbrücken, reicht dem Mirai-Besitzer ein Espresso, bis sein Gefährt wieder einsatzbereit ist.

Der Wasserstoff wird mit 700 bar Druck in die Tanks gepresst, daher benötigt das Nachtanken noch nicht einmal fünf Minuten. Der Kraftstoffverbrauch liegt bei unter einem Kilogramm Wasserstoff auf 100 Kilometer. Der Preis liegt an den vier öffentlichen H2-Tankstellen mit 12.50 Franken pro Kilo gleich. Weitere sechs Stationen sind in Planung. Daher bleiben die Kraftstoffkosten in einem überschaubaren Rahmen.

Ab 59 900 Franken kann die neue Zukunft beginnen.

toyota.ch

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