Kia: Extravaganz für die Durchschnittsfamilie

Der EV3 sorgt nicht nur mit seinem Design für Aufsehen, er will auch skeptische Familien für die E-Mobilität überzeugen.

Fotos: Kia

Die Skepsis gegenüber E-Autos wird sehr unterschiedlich begründet. Zu teuer, wenig Reichweite, zweifelhafter Wiederverkaufswert, lange Ladezeiten – je nach Lebenssituation werden an ein Auto eben ganz unterschiedliche Anforderungen gestellt.

Ein Argument, das man oft hört: Es gibt keine günstigen Elektroautos, die als Alleinfahrzeug für die Familie taugen. Entweder sind die Stromer günstig, aber winzig, oder sie sind gross mit hoher Reichweite, kosten aber ein Vermögen. Dieses Problem will Kia mit dem EV3 nun lösen: Der nur 4,30 Meter lange SUV bietet eine hohe Reichweite, ein gutes Platzangebot für fünf Personen samt ordentlichem Kofferraum (460 bis 1251 Liter) und dürfte für viele Familien erschwinglich sein. Kling zu gut, um wahr zu sein? Wir waren auf Testfahrt.

Überraschend geräumig

Das extravagante Design des Kia EV3 kann man mögen oder nicht – jedenfalls sticht der Koreaner damit erfrischend aus der Masse hervor. Man sitzt sehr gut, in beiden Sitzreihen, die Ingenieure haben die spezifischen Vorteile einer E-Plattform voll ausgenutzt. Das Cockpit ist mit allerlei digitalen Spielereien ausgestattet und gut bedienbar, die Materialien im Innenraum mit hohem Recycling-Anteil wirken sauber verarbeitet. Je nach Variante ist die Ausstattung umfangreich bis geradezu luxuriös.

Auf der Strasse ist der EV3 ein angenehmer Begleiter, rollt komfortabel ab und lässt sich präzis durch Kurven lenken. Der Fronttriebler ist nur in einer Motorvariante (150 kW/204 PS), aber mit zwei Batteriegrössen (58,3 oder 81,4 kWh) erhältlich. Die grössere reicht für 605 WLTP-Kilometer, die kleinere immerhin für 436 Kilometer. Geladen wird mit 101 respektive 128 kW – nicht besonders schnell, reicht aber für eine Ladezeit von 10 auf 80 Prozent in rund einer halben Stunde.

Taugt der EV3 also zum Alleinwagen? Für die Schweizer Durchschnittsfamilie lautet die Antwort: Ja, absolut. Ob man ihn sich ab 36’950 respektive 42’250 Franken auch leisten kann, muss jeder für sich beantworten.

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