Young Driver Challenge: Der Jüngste brilliert 🎥
STARKER JULIEN APOTHELOZ Als dritter und letzter Finalist der Young Driver Challenge 2018 kam Julien Apothéloz in Hockenheim zum Einsatz. Der Jüngste aller Youngster verblüffte bei seinem ersten Tourenwagenrennen. Julien Apothéloz ist erst 17, wohnt in Gockhausen ZH, geht in die 5. Klasse des Realgymnasiums Rämibühl in Zürich und fährt seit 2010 Kartrennen – und […]
Julien Apothéloz ist erst 17, wohnt in Gockhausen ZH, geht in die 5. Klasse des Realgymnasiums Rämibühl in Zürich und fährt seit 2010 Kartrennen – und dies ziemlich gut. Beim Saisonfinale der OK Senior in Lignières stand er am 16. September als Zweiter neben dem 2018 dominierenden Meister Patrick Näscher auf dem Podium.
Zusammen mit Leonardo Tinland und Francesco Ruga qualifizierte sich der Zürcher fürs diesjährige Finale der „AutoScout24 Young Driver Challenge by SEAT“. Und so war er am vergangenen Wochenende in Hockenheim als dritter und letzter Finalist, der im Rahmen der ADAC TCR Germany sein Tourenwagendebüt gibt, an der Reihe.
Konstante Steigerung
Einen Fahrausweis besitzt Apothéloz des Alters wegen noch nicht. Seine Erfahrung mit Autos beschränkte sich im Sommer auf die Talentsichtung auf dem Anneau du Rhin und den Lizenzkurs bei Testfahrten in Dijon.
Dass er die Internationale FIA-C-Lizenz ohne Fahrpraxis im Strassenverkehr und bei Rennen verdient hat, bewies der Jüngling ab der ersten Runde im Badischen Motodrom auf beeindruckende Weise.
Von Rang 25 unter 28 Konkurrenten im ersten freien Training verbesserte er sich im zweiten auf P16 und reduzierte den zeitlichen Abstand auf die Spitze auf nur noch zwei Sekunden.
Ausgerechnet im Qualifying regnete es dann am Samstagmorgen. Der Lernprozess begann wieder bei Null. Mit der 23. Zeit zog sich der Youngster jedoch glänzend aus der Affäre.
Seine Eindrücke schilderte er danach im folgenden Interview:
https://www.facebook.com/YoungDriverChallengeCH/videos/539322869846355
Ohne Fehler nach vorne
Durch die Strafversetzung eines Vordermanns nach hinten startete Apothéloz als 22. bei Sonnenschein zu seinem ersten Autorennen, das er als guter Siebzehnter beendete.
Anderntags sorgte er im zweiten Lauf, der von drei Safety-Car-Phasen wegen diverser Unfälle gezeichnet war, als sensationeller Neunter für das beste Resultat der bisher sechs Young Drivern.
Wohl profitierte Julien von diversen Ausfällen, doch liess er neun klassierte Gegner hinter sich. Den letzten schnappte er sich in der letzten Kurve!
Seine Rennintelligenz, die Übersicht und Kampfbereitschaft im Getümmel nach jedem Start bzw. Re-Start, ohne dabei Fahrfehler oder grobe Feindkontakte zu begehen, zeugt von grossem Talent.
Lob von allen Seiten
Kein Wunder, überschüttete ihn jeder mit Lob, selbst aus anderen Teams. „Er hat es sehr, sehr, sehr gut gemacht“, staunten die Teamchefs Ronny und Ruedi Jost.
Julien selbst strahlte wie ein Maikäfer und konnte das Geschehene kaum fassen, wie er dies im Interview schilderte:
https://www.facebook.com/YoungDriverChallengeCH/videos/573843403051976
Noch etwas Interessantes sagte er im Gespräch mit AutoSprintCH.
Julien Apothéloz: „Wenn ich eine Lücke sah, wie in der Zielkurve, bin ich reingestochen, aber ohne grosse Risiken auf mich zu nehmen. Früher war das Überholen im Kart meine Schwäche. Inzwischen habe ich gelernt, etwas mehr auf Kontakt zu fahren. Und das hat mir nun auch im Tourenwagen geholfen.“
Warten bis November
Wer Gesamtsieger 2018 wird und ein Förderpaket für die Saison 2019 in Höhe von 50 000 Franken erhält, entscheidet nun eine Jury. Sie muss nun die Leistungen der drei Young Driver beurteilen.
Der Gewinner wird im November an der Auto Zürich verkündet. Franscesco Ruga hat mit seinem Auftritt auf dem Sachsenring, wo Überholen schwieriger war, gute Karten. Julien Apothéloz nach seiner Vorstellung aber wohl noch die besseren – welcher Trumpf sticht bei der Jury?
Guter Abschluss von Oliver Holdener
Wie weit es dieser schaffen kann, bewies Oliver Holdener. Der letztjährige Gesamtsieger qualifizierte sich in Hockenheim mit dem Cupra TCR von Wolf-Power Racing als toller Zehnter. Dies bedeutete die Pole Position fürs zweite Rennen, nachdem er das erste als Vierzehnter beendet hatte.
Leider verpatzte der Schwyzer den Start, sodass er gleich zurückgereicht wurde. Als Siebter egalisierte er jedoch sein bisher bestes Resultat.
Aus Budgetgründen musste Holdener auf die Teilnahme an den Veranstaltungen zuvor in Zandvoort und auf dem Sachsenring verzichten. Ansonsten punktete er in jedem seiner zehn absolvierten Rennen und klassierte sich in der Meisterschaft an 15. Position.
Keine Frage: Diese Talentsichtung hat ihren Zweck zweifellos erfüllt und die Erwartungen längst übertroffen.