Weekend-Tipp: Feller und Müller starten DTM-Punktejagd 🎥
SAISONAUFTAKT IN PORTUGAL Klasse und Masse zeichnet die DTM 2022 mit ihren GT3-Sportwagen aus. Mittendrin stellen sich mit Ricardo Feller, Nico Müller und Rolf Ineichen drei ambitionierte Schweizer der Herausforderung.
In der Saisonvorschau von DTM-Serienpartner Autohero wird alles Wissenswerte zur Saison 2022 erklärt. 29 Fahrer aus 15 Nationen, von denen die meisten nur auf Siege fokussierte Profis sind, bedeuten einen Rekord in der 2000 begonnenen Neuzeit dieser einstigen Tourenwagen-Rennserie.
Feller, Müller und Ineichen vertreten die Schweiz
Bei so vielen klingenden Namen ist nicht zu erwarten, dass ein Fahrer, Team oder Marke dominieren wird. Dafür sorgt auch das ausgeklügelte Reglement mit seiner Balance of Performance, das die sechs verschiedenen Marken und ihre besten Fahrer auf ein gemeinsames Leistungsniveau bringt.
Die Schweiz ist mit den beiden Audi-Vertragsfahrern Nico Müller (Team Rosberg) und Ricardo Feller (ABT Sportsline) sowie dem schnellen Nicht-Profi Rolf Ineichen gut vertreten. Müller ist mit seinen zehn Laufsiegen und den beiden Vizemeistertiteln 2019 und 2020 in acht DTM-Saisons sozusagen ein alter Hase und Ricardo Feller als Rookie ein Küken.
Umgang mit den Reifen als Lernprozess
Mit seinen bisherigen Erfolgen in GT3-Sportwagen – Siege und Meistertitel in der GT World Challenge Europe und im ADAC GT Masters 2021 – steht der 21-jährige Aargauer dem 30-jährigen Berner jedoch in nichts nach.
Die grösste Umstellung sei für ihn die Umstellung auf die Michelin-Rennreifen, die er noch nicht so gut kenne.
Ricardo Feller: «Sie funktionieren in einem anderen Fenster als die Reifen, die ich bisher gefahren bin, und müssen anders belastet werden. Wir haben schon ein paar Mal getestet, aber ich lerne mit jedem Reifensatz dazu und entwickle mich stetig weiter. Aber mein Team kennt die Reifen schon aus dem Vorjahr und hilft mir da weiter.»

Erst abwarten, dann zuschlagen
Seine Erwartungen vor der Premiere in der DTM, die für ihn die Erfüllung eines Traumes ist, sind daher nicht allzu hoch.
Ricardo Feller: «Ich kann nach den Testfahrten noch nicht so richtig einschätzen, wo ich aktuell stehe. Deswegen möchte ich erst mal abwarten. Natürlich möchte jeder Fahrer in der DTM gewinnen, aber es ist in meiner Situation unrealistisch, zu sagen: Ich möchte den Titel gewinnen. Das ist auf jeden Fall mein Ziel, aber es wird sicher im ersten Jahr schwierig.»
Müller mit der Trainingsbestzeit in Portugal
Schwierig war es für Nico Müller schon im enttäuschenden letzten Jahr. Das ist Vergangenheit. Mit dem Team hat er in den vergangenen Monaten mehr getestet als im Winter 2020/21 und seiner Meinung nach einige Schritte in die richtige Richtung gemacht.
Die Tagesbestzeit im Freien Training am Freitag im Autodromo Internacional do Algarve in Portimão scheint dies zu bestätigen.
Nico Müller: «Das Gefühl im Vergleich zum alten Auto ist wesentlich besser. Einerseits das Evo-Paket, aber andererseits haben wir auch als Team einige Schritte in die richtige Richtung gemacht. Allerdings darf man nicht vergessen, dass auch die Konkurrenz nicht geschlafen hat und wir deshalb frühestens im ersten Qualifying sehen werden, wo wir wirklich stehen. Für mich persönlich lautet das Ziel, regelmässig um Podestplätze zu kämpfen. Das Starterfeld ist 2022 noch hochklassiger als im Vorjahr, aber wir sind auch besser vorbereitet als vergangene Saison.»
Schwierige Aufgabe für Rolf Ineichen
Für Rolf Ineichen in einem von vier Lamborghini Huracán von GRT Grasser Racing aus Österreich kann die Zielsetzung hingegen nur lauten, sich im Mittelfeld zu behaupten. Punkte, die es für die Top 10 nach dem bewährten FIA-Schema (25-18-15-12-10-8-6-4-2-1) gibt, wären ein Erfolg, ein Podium eine Sensation.
Erstmals seit seiner Zeit im Porsche Carrera Cup Deutschland, wo der Luzerner mehrmals die Amateurwertung gewann, hat er zudem ein Auto nur für sich. Sein langjähriger Teampartner und Werksfahrer Mirko Bortolotti kann ihm aber sicher wichtige Tipps geben.
Ein weiteres Betätigungsfeld für Sébastien Loeb
Vier Namen sind an dieser Stelle noch speziell zu erwähnen. Der neunmalige Rallye-Weltmeister Sébastien Loeb stellt sich einer neuen Herausforderung und tritt im Ferrari 488 aus dem Team Red Bull AlphaTauri AF Corse gegen die Besten der GT-Szene an.
Der 48-jährige Franzose vertritt in Portugal den bei der Formel-E-WM in Monaco engagierten Stammfahrer Nick Cassidy. Auch für Loeb wären Punkte bereits ein Erfolg.
Rückkehr des DTM-Champions, Einstieg von Schumacher jr.
René Rast, der letzte Mehrfachchampion aus der Tourenwagenära der DTM, kehrt in einem der drei neuen Audi R8 von ABT in die Meisterschaft zurück, ist also Teamkollege von Ricardo Feller.
Mit der Britin Esmee Hawkey auf einem Lamborghini ist auch 2022 eine Rennfahrerin mit von der Partie. Und bei David Schumacher handelt es sich um den Sohn des früheren GP-Piloten Ralf Schumacher.

Live im Fernsehen und Internet
Wer nicht vor Ort ist, kann die DTM auf verschiedene Weise live verfolgen. Im deutschsprachigen Raum werden die 16 Saisonrennen auf ProSieben übertragen. Am Samstag beginnt die Live-Berichterstattung aus Portimão um 12.30 Uhr, danach jeweils um 13 Uhr. Zudem weitet ServusTV seine Berichterstattung aus.
Im Internet ist die populärste deutsche Rennserie bei Grid DTM zu sehen. Ein Livetiming von allen DTM-Veranstaltungen mit ihren jeweiligen Rahmenrennen gibt es unter diesem Link, sämtliche Resultate der Trainingssitzungen und Rennen unter diesem Link.
