Vorschau 2021, Teil 1: Boom der Elektroserien 🎥

GUTES RACING AUF LEISE ART In diesem Jahr zeigt sich vor allem der Elektro-Rennsport von einer neuen Seite. Nebst der Formel E mit WM-Status gibt es nun auch eine extreme Offroad- und Tourenwagenserie sowie einen E-Rallye-Cup.  Was bedeutet Extreme E? Der Trailer erklärt es. Viele Fans rümpfen ob des fehlenden Sounds die Nasen. Ansonsten bieten […]

Was bedeutet Extreme E? Der Trailer erklärt es.

Viele Fans rümpfen ob des fehlenden Sounds die Nasen. Ansonsten bieten Elektro-Rennserien jedoch alles, was auch der konventionelle Motorsport zu bieten hat – und oftmals sogar mehr Action als bei den Verbrennern.

Gelebte Gleichberechtigung in der Extreme E
Die Extreme E, kreiert von den Machern der Formel E, wird ab diesem Jahr mit 405 kW (550 PS) starken Elektro-Buggys in fünf entlegenen Regionen dieser Welt ohne Zuschauer ausgetragen. Dabei soll die Rennserie, in der sich jeweils ein Mann und eine Frau am Steuer abwechseln, auf unterschiedliche Umweltprobleme wie Wüstenbildung, Gletscherschmelze und Abholzung aufmerksam machen.

Zu den prominenten Teambesitzern gehören etwa die F1-Weltmeister Lewis Hamilton, Nico Rosberg und Jenson Button. Mit Button, Sébastien Loeb (der für Hamiltons Team X44 fährt), Carlos Sainz, Mattias Ekström und Johan Kristofferson greifen gleich fünf Weltmeister aus Formel 1, Rallye und Rallycross ins Lenkrad.

Claudia Hürtgen und Mattias Ekström werden sich am Steuer des Abt Cupra ablösen. Dieses Paar gehört sicher zu den Schnellsten.

Berichterstattung auf deutschsprachigem Sender
Alle Teams haben mit dem Odyssey 21 das gleiche E-Buggy und dürfen nur dessen Karosserie individuell leicht anpassen. So wird ein Fahrzeug zum Beispiel mit einer an den Hummer angelehnten Front an den Start gehen, weil das Team (Chip Ganassi Racing aus den USA) von General Motors gesponsert wird.

Als Fahrzeugtransporter und schwimmendes Basislager dient ein Schiff, das mit alternativen Treibstoffen betrieben wird. Saisonstart ist am 3./4. April in AlUla in Saudi-Arabien. Das Renngeschehen wird bei Pro Sieben Maxx und bei Sky für Deutschland, Österreich und die Schweiz im Fernsehen übertragen.

Die St. Helena ist mit dem gesamten Material auf See unterwegs nach Saudi-Arabien, wo sie als Basis für alle Beteiligten dient.

Längst fällige Aufwertung
Bereits begonnen hat am 26. und 27. Februar die Formel E mit zwei ebenfalls in Saudi-Arabien (Diriyah) ausgetragenen Rennen. Seit 2021 erhält die schnellste Elektro-Rennserie der Welt das offizielle Prädikat einer FIA-Weltmeisterschaft. Diese Aufwertung war in Anbetracht der fahrerischen Niveaus und des Engagements der Hersteller längst fällig.

Die Weltmeisterschaft erstreckt sich nicht mehr wie bisher jahresübergreifend, sondern soll schon am 5./6. Juni mit dem zweiten Doubleheader in Santiago de Chile enden. Die Organisatoren setzen alles daran, dass dazwischen drei europäische Rennen in Rom (10. April), Valencia (24. April) und Monaco (8. Mai) sowie eines in Marrakesch (22. Mai) stattfinden können.

Die Formel E bietet viele Zwei- und Dreikämpfe, wie hier das tolle Manöver von Edoardo Mortara zwischen zwei Konkurrenten (Zak Mauger / LAT Images).

Drei Schweizer auf WM-Punktejagd
Schweizer Aushängeschild ist und bleibt Sébastien Buemi, auch wenn der Champion der Saison 2015/16 beim Auftakt ohne Punkte blieb. Zu Ehren und zur Promotion des neuen vollelektrischen SUV der Japaner trägt sein Rennwagen den Namen Nissan Ariya.

Der Genfer Edoardo Mortara fährt bei ROKiT Venturi Racing mit Mercedes-E-Power, die ihn in Diriyah zu einem zweiten Platz antrieb. Und für Nico Müller erfüllten sich die Hoffnungen auf erste WM-Zähler mit einem starken fünften Platz im Penske EV-4 von Dragon Racing ebenfalls.

Die schnellsten Elektro-Tourenwagen
Die Pure ETCR sollte schon 2020 losgehen, doch blieb es bei statischen Präsentationen. Sie stellt die erste Mehrmarken-Rennserie für vollelektrische Tourenwagen dar. Die Meisterschaft wird nicht aus Rennen bestehen, sondern aus Battles (Duellen) über eine Sprintdistanz.

Bisher stehen drei Hersteller als Teilnehmer fest: Cupra mit dem e-Racer, Hyundai mit dem Veloster N ETCR und Alfa Romeo mit der Giulia ETCR by Romeo Ferraris. MG soll noch dazukommen.

Aus Kostengründen mit diversen einheitlichen Komponenten ausgerüstet, leisten diese max. 500 kW (ca. 680 PS) und sprinten in beeindruckenden 3,2 Sekunden auf Tempo 100. Saisonstart ist im Juni im Autodromo Vallelunga bei Rom.

Die Pure ETCR wird nicht in Rennen, sondern in Ausscheidungskämpfen ausgetragen.

Opel als Vorreiter im Rallyesport
Eigentlich sollte die Weltpremiere des ersten elektrischen Rallye-Markenpokals ebenfalls schon im vergangenen Jahr stattfinden. Weil alle geplanten Veranstaltungen ausfielen, startet der international ausgeschriebene ADAC Opel e-Rally Cup halt erst im kommenden Mai 2021 in seine erste Saison.

Die Opel-Techniker nutzten die Zeit unter erschwerten Bedingungen in Deutschland für die Entwicklung und ausgedehnte Testfahrten mit dem 100 kW (136 PS) starken Elektro-Corsa. Vorgesehen sind vier Läufe bei der Deutschen Rallye-Meisterschaft plus drei Eintagesrennen über je 70 Kilometer sowie als Höhepunkt der EM-Lauf Barum rund um Zlín (CZ). Der Kauf- preis für einen einsatzbereiten Corsa-e Rally liegt bei 49 900 Euro ohne Steuern.

Der Opel Corsa-e Rallye konnte in Dudenhofen ausgiebig auf seine Belastbarkeit getestet werden.

fiaformulae.com

extreme-e.com

pure-etcr.com

opel-motorsport.com

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