TCR-Serie: Stefano Comini war der Beste
MOTORSPORT Mit dem Jahr 2017 endete das Bestehen der TCR International Series und der FIA WTCC. Erfolgreichster Fahrer in der dreijährigen TCR-Ära war der Tessiner Stefano Comini. Nachfolgeserie wird der auf dem TCR-Reglement basierende FIA-Tourenwagen-Weltcup. Aus der FIA World Touring Car Championship (WTCC), der Tourenwagen-WM, und der International TCR Series wird 2018 der FIA World […]
Aus der FIA World Touring Car Championship (WTCC), der Tourenwagen-WM, und der International TCR Series wird 2018 der FIA World Touring Car Cup (FIA WTCR). Eine weltweite Meisterschaft mit FIA-Prädikat für frontgetriebene Tourenwagen mit Turbomotoren bis maximal zwei Liter Hubraum. Daraus soll ab 2020 eine neue Tourenwagen-WM entstehen.
Nach dem Rückzug von Chevrolet vor fünf Jahren mit dem Genfer Alain Menu als einem der Werksfahrer wies die WTCC keine Schweizer Beteiligung mehr auf. Erst bei den letzten beiden Rennen in Japan und Katar kam der Berner Kris Richard als Folge seines ETCC-Titelgewinns von 2016 auf einem Chevrolet RML Cruze zu zwei WTCC-Einsätzen. Als glänzender Sechster beim Finallauf vom 1. Dezember in Doha verewigte er sich mit WM-Punkten in den Annalen.
Während die sündhaft teuren 1600er-Turbo-Tourenwagen aus der WTCC nicht mehr verwendet werden, bildet der FIA World Touring Car Cup die neue Königsklasse für die seriennahen TCR-Rennmodelle (ca. 350 PS). Ins Leben gerufen wurde die ungebremst boomende TCR (Akronym für Touring Car Racing) vom früheren WTCC-Promoter Marcello Lotti.
Erster Laufsieger am 28. März 2015 im Rahmen des GP von Malaysia in Sepang war Stefano Comini mit einem Seat Leon TCR, ein vom Cup Racer abgeleitetes Modell. Der Tessiner hatte im Jahr zuvor den Seat Leon Eurocup für sich entschieden.
Acht Monate später liess sich Comini in Macau auch zum ersten internationalen TCR-Champion küren. Trotz eines Teams- und Markenwechsels zu Volkswagen gelang ihm mit dem VW Golf TCR von Leopard Racing im Jahr darauf die erfolgreiche Titelverteidigung.
Im vergangenen Jahr vollzog er erneut einen Teamwechsel und sorgte anfangs Mai in Spa für den ersten TCR-Triumph eines Audi RS3 LMS. Mit dem gewichtsmässig unvorteilhaft eingestuften Neuwagen kämpfte Comini oft mit dem Rücken zur Wand und schaffte es dennoch, sich mit zwei weiteren Saisonsiegen mit nur einem Punkt Rückstand auf den Zweiten den dritten Meisterschaftsrang zu sichern.
In den drei Jahren fanden auf 20 verschiedenen Rennstrecken in 16 Ländern insgesamt 32 Veranstaltungen mit je zwei Rennläufen statt. 144 Fahrer aus 31 Nationen starteten bei mindestens einem Rennen, 23 von ihnen gewannen mindestens ein Mal.
Als erfolgreichster Fahrer geht Stefano Comini in die Geschichte ein. Der Südschweizer liess sich zwölfmal als Sieger abwinken, viermal mehr als der Spanier Pepe Oriola. Der zweifache Champion sammelte auch mit Abstand die meisten Punkte.
2018 wird sein derzeitiges Team Comtoyou Racing aus Belgien die Zusammenarbeit mit Audi Sport intensivieren und dabei drei Audi R3 einsetzen. Einer soll weiterhin Comini anvertraut werden. Keine Frage, dass der bald 28-jährige Tessiner dank der 2017 gewonnenen Erfahrungen nun auch seinen ersten FIA-Titel anstrebt.