TCR Europe: Die Schwyzer Wölfe bissen zu
SIEG FÜR WOLF-POWER RACING Zwei Jahre nach dem Vizemeistertitel in Deutschland feierte das Schwyzer Team den ersten grossen Sieg in der TCR-Europaserie. Und dies nach dem Wechsel von Renault zurück auf die Hausmarke Cupra. Das Team aus dem schwyzerischen Lachen erlebte 2018 eine schwierige Saison. Der von Vukovic Motorsport am Bodensee entwickelte Renault Mégane TCR […]
Das Team aus dem schwyzerischen Lachen erlebte 2018 eine schwierige Saison. Der von Vukovic Motorsport am Bodensee entwickelte Renault Mégane TCR war aus diversen Gründen nicht so konkurrenzfähig, wie es sich die beiden Schweizer Partner vorgestellt hatten. Mittlerweile siegt das Auto zwar in Australien, die TCR Europe Series ist aber auf viel höherem Niveau angesiedelt und wird nur noch von der FIA WTCC übertroffen. Umso schöner, dass hier nun auch Wolf-Power Racing auf die Erfolgsstrasse zurückgefunden hat.
Zurück auf Cupra TCR
Voraussetzung war mitten in der Saison der Wechsel zurück auf jenen Cupra TCR, mit dem Mike Halder 2017 Vizemeister im ADAC TCR Germany werden konnte. Und dass der seit 2016 bei den Schweizern fahrende Alex Morgan trotz der Erfolglosigkeit mit dem Renault Mégane treu geblieben ist.
Dass die Rückkehr zur spanischen Marke die richtige Entscheidung war, erwies sich schon im Juni in Spielberg, wo Morgan einen dritten Platz feiern konnte. Der Durchbruch gelang nun am vergangenen Wochenende in Oschersleben – wenngleich diesmal auch viel Glück mit im Spiel war.
Chance genutzt nach Teameffort
Im freien Training schon gut dabei, schaffte es Morgan mit der siebtschnellsten Zeit im Qualifying ins Q2-Segment der schnellsten zwölf Fahrer. Leider patzte er nun und brachte durch einen Ausritt mit Folgeschaden nur zwei Runden hin. Weil zwei Konkurrenten noch ärgere Probleme hatten und gar keine Zeit realisierten, war Morgan Zehnter – und dies bedeutete dank der Reversed-Grid-Regelung der Top Ten die Pole Position für den zweiten Lauf.
Dass er diesen in Angriff nehmen konnte, war allerdings einem Teameffort zu verdanken. Im ersten Rennen hackte ihn ein Gegner regelrecht nieder. Das Wochenende schien gelaufen. In der Nacht und am frühen Morgen brachte Wolf-Power Racing den Cupra aber wieder so weit hin, dass Morgan nicht nur starten, sondern auch siegen konnte.
Vom früheren WTCC- und heutigen WTCR-Piloten Tom Coronel über die ganze Distanz bedrängt, liess sich der Brite zu keinen Fehlern verleiten und bescherte der Schwyzer Truppe somit einen überwältigenden Triumph. Für den Teamchef und seine Crew eine enorme Erleichterung und Genugtuung.
Adrian Wolf: «Alex musste in den letzten zwei Jahren mit uns unten durch. Wenn man bedenkt, dass wir mit low budget operieren, ist das ein gewaltiger Erfolg für alle. Und wir haben bewiesen, dass wir wissen, wie man Rennen gewinnt.»
Krönung für die schweizerische TCR-Allianz?
Mit bisher nur zwei zählbaren Resultaten ist die europäische TCR-Meisterschaft für Alex Morgan und das Team zwar abgehakt. Wolf-Power Racing blickt nun aber einem weiteren Erfolg entgegen. Als Technik- und Einsatzpartner von Autorama Motorsport und deren VW Golf GTI TCR winken zwei Titel in der 24H Series.
Nach drei Klassensiegen und einem zweiten Platz reicht Ende Monat bei den 24 Stunden von Barcelona eine gute Zielankunft, um sich die 24H Series Europe in der Tourenwagenwertung zu sichern. Das Rennen in Spanien zählt zugleich zur interkontinentalen Langstrecken-Meisterschaft (24H Series Continents), deren Finale im November die 24 Stunden COTA USA auf dem Circuit of the Americas bilden. Den Saisonauftakt im Januar in Dubai hatte das neuformierte Team ebenfalls für sich entschieden.
Wenn Autorama Motorsports by Wolf-Power Racing auch in Texas einigermassen gut abschneidet, ist der unglaubliche Doppelschlag für die schweizerische TCR-Teamallianz Tatsache. Wir wünschen schon mal viel Glück!