Suzuki Racing Cup: Die Luft ist dünn
TOP-SEXTETT Nach zwei Läufen zum Suzuki Swiss Racing Cup ist schon klar: Wer Meister werden will, muss nicht nur Können, sondern auch Nervenstärke beweisen – solche wie Simeon Schneider. Zwei Rennen, zwei Sieger und vier verschiedene Gesichter auf dem Podium – wobei der letztjährige Dominator noch nicht einmal dazugehört. Schon jetzt ist klar, dass die […]
Zwei Rennen, zwei Sieger und vier verschiedene Gesichter auf dem Podium – wobei der letztjährige Dominator noch nicht einmal dazugehört. Schon jetzt ist klar, dass die Luft im Suzuki Swiss Racing Cup so dünn wie auf dem Gipfel des Himalaya geworden ist. Aber so muss Motorsport sein.
Dabei geht es nicht nur um Laufsiege, sondern um eine Meisterschaft, in der dem Gesamtsieger 5000 Franken plus Sachpreise winken. Bei acht Slaloms ohne ein Streichresultat und der engen Abstufung im Punktesystem ist das ein Wettbewerb für nervenstarke Könner.
Es kann jeden treffen
Fabian Eggenberger, der 2018 sieben von acht Rennen mit dem alten Suzuki Swift Sport in innerhalb der Klasse L2-1600 für sich entschied, brachte es nach seinem vierten Platz in Frauenfeld auf den Punkt.
Fabian Eggenberger: „Ich bin nun mit Torfehlern in den ersten zwei Rennen mit einem blauen Auge davon gekommen. Man muss in Hinterkopf haben, dass man sich keinen Abschiffer erlauben darf. Es kann jeden treffen. Aber das macht es interessant. Wir wussten ja bei der Anmeldung, dass das Reglement so ist. Die bösen Rennen kommen jedoch erst…“
Damit meint der Zürcher jene auf den Waffenplätzen von Bière, Bure, Romont und Chamblon. Keine Frage, dass sich der Garagier aus Dübendorf bald auf dem Podest zurückmelden wird.
Der Sieger hat nichts falsch gemacht
Dass der Sieger von Frauenfeld bei seinem Heimrennen tatsächlich noch nie ganz oben stand, weder in anderen Cups, noch in der SuperSerie, ist erstaunlich.
Marcel Muzzarelli: „Ich dachte immer, ich mache etwas falsch. Daher kam ich mit gemischten Gefühlen hierher und wusste, dass ich etwas ändern muss. Ich fuhr etwas aggressiver und bremste mehr in die Tore hinein. Offenbar war das nun nicht mehr so falsch…“
Bestätigung einer brutal harten Saison
Dass man dabei sein Auto auch überfahren kann, musste der Sieger von Interlaken nach seinem sechsten Platz feststellen.
Sandro Fehr: „Hier tue ich mich immer schwer, obwohl mir das Streckenlayout eigentlich liegt. Ich kann es nicht nachvollziehen. Aber es ist die Bestätigung, wie brutal hart die Saison wird.“
Die Bestätigung, dass er zu den Titelkandidaten zählt, lieferte auch Simeon Schneider. Nach dem dritten Rang in Interlaken und dem zweiten in Frauenfeld macht ihn nun nur noch ein Sieg wirklich glücklich. Nur mit einem fehlerfreien zweiten Durchgang Zweiter zu werden, spricht für seine Nervenstärke.
Auf Anhieb auf dem Podium
Neuzugang Patrick Flammer stieg zwar als Dritter aufs Podium, letztjährige „Entwicklungsfahrer“ und der Mitgestalter des Reglements bestreitet jedoch nur vereinzelte Rennen für das Flammer Speed Team. Er fährt auch einige Bergrennen mit dem TCR-Tourenwagen.
Patrick Flammer: „Ich habe nicht erwartet, hier gleich zu gewinnen. Dazu ist das Niveau zu hoch. Deshalb bin ich mit dem Podestplatz sehr zufrieden.“
Flammer Speed Team hat ein Ass im Ärmel
Wie die Doppelstarter Eggenberger und Heiko Leiber (P10 in Frauenfeld) treten die Glarner als Team auf. Geplant ist, dass kein Geringerer als Slalom-Meister Martin Bürki bei den Rennen in Chamblon, Romont und Drognens ins Geschehen eingreift. Geübt hat er am Ostersamtag bein Slalom Götzis schon, und dass er auch mit Serienwagen umzugehen weiss, bewies MB als zweifacher Meister in der OPC Challenge.
Kampf an der Tabellenspitze und im vorderen Mittelfeld
Während sich der frühere Clio-Pilot Ralf Henggeler als Fünfter erneut grandios schlug, rutschte Christian Zimmermann („ich fuhr in beiden Läufen geradeaus“) als Vierter von Interlaken auf Rang 7 ab.
Der Tabellenstand nach Frauenfeld lässt nun einen Titelkampf unter sechs schnellen Herren erwarten: 1. Muzzarelli (38 Punkte), 2. Schneider (34), 3. Fehr (33), 4. Eggenberger (29), 5. Henggeler, Flammer Speed Team (Ullrich, Flammer, Bürki) und Zimmermann (je 27).
Toll ist auch der Kampf um Sekundenbruchteil im Mittelfeld. Von Interlaken zu Frauenfeld haben sich Mario Diethelm (von 26 auf 8) und Jürg Jucker (von 27 auf 9) gewaltig gesteigert. Ähnliches gilt für Alexandra Mühlethaler als schnellste Dame.
Dafür fielen Alexander Ullrich (von 8 auf 14), Rolf Tremp (von 9 auf 12) und Roland Graf (von 1 auf 11) aus den Top Ten, wobei hier Sekundenbruchteile entschieden. Das wird auch am 18. Mai in Bière und 26. Mai in Bure nicht anders sein. Man darf gespannt sein.
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