Suzuki Cup: Schneider erntet höchstes Lob
SPITZENDUO SETZT SICH AB Beim Slalom in Romont kam Simeon Schneider zum ersten Sieg im Suzuki Swiss Racing Cup. Für Tabellenführer Marcel Muzzarelli, mit dem er wohl den Titel ausmacht, war seine Vorstellung Weltklasse. Der Tag musste kommen, und er kam am 15. Juni. Nach mehreren Podestplätzen feierte Simeon Schneider in Romont nicht nur seinen […]
Der Tag musste kommen, und er kam am 15. Juni. Nach mehreren Podestplätzen feierte Simeon Schneider in Romont nicht nur seinen ersten Sieg im hart umkämpften Suzuki-Markenpokal. Es war auch der bisher grösste Erfolg des bisherigen LOC-Piloten. Dafür erhielt der Zürcher auch höchstes Lob vom mehrfachen Meister Marcel Muzzarelli.
Nach drei Siegen in Folge musste sich der im Thurgau heimische Bündner mit einem zweiten Platz begnügen, war damit aber absolut zufrieden.
Marcel Muzzarelli: «Bei mir lief es super. Aber Simeon hat noch einen draufgesetzt. Seine erste Zeit auf noch teilweise feuchter Strecke war erstaunlich, das war Weltklasse. Den Sieg mag ich ihm extrem gönnen.»
Muzzarelli ist auf Meisterkurs
Der ehrgeizige Sieger war danach „erleichtert, zufrieden und glücklich“. Einer der Gründe sei gewesen, dass er nun mit einem anderen Reifendruck fuhr, was sich offenbar ausbezahlt hat. Muzzarelli und Schneider konsolidierten damit ihre Positionen an der Tabellenspitze. Bei elf Punkten Vorsprung (96 zu 85) kann «Muzzi» bei noch drei ausstehenden Rennen an die Meisterschaft denken.
Marcel Muzzarelli: «Ich glaube, ich muss nun mit Kopf fahren. Schon in Romont fuhr ich nicht auf tutti.»
Hintergrund: Im Suzuki Swiss Racing Cup gibt es kein Streichresultat. Bei 20 Punkten für einen Sieg und gestaffelt etwas weniger für die weiteren Platzierten kann Muzzarelli nun ganz auf Sicherheit fahren. Bei seinem Grundspeed kommen auch so Top-Zeiten heraus. Sandro Fehr und Fabian Eggenberger liegen mit je 76 Zählern fast schon aussichtslos zurück, geschweige denn der Rest des bis zu 40-köpfigen Feldes.
Rätselraten bei den Eggenberger und Fehr
Beide langjährigen Dominatoren im vormaligen Suzuki Grand Prix blieben in Romont hinter ihren Erwartungen. Während Fehr nach dem mageren siebten Platz zugab, schon lange nicht mehr so schlecht gefahren zu sein («Ich setze mich offenbar zu sehr unter Druck und überfahre das Auto»), hatte sein Dauerrivale eine andere Erklärung für seinen vierten Rang mit fast zwei Sekunden Rückstand auf Simeon Schneider.
Fabian Eggenberger: «Im Nassen war ich nur 1,1 Sekunden langsamer als im Trockenen. Das geht mir nicht in den Kopf. Im zweiten Lauf fuhr ich mehr oder weniger auf sicher, weil ich gehört und es anhand der Beule auch gesehen habe, dass ich im ersten Lauf einen Töggel erwischt hatte. Dummerweise war er nicht mal notiert. Ich hätte also nochmals volle Kanone fahren können.»
Keine Ausreden mehr
Eine plausible Erklärung, dass es mit einem Sieg noch nicht geklappt hat, könnte der Doppelstart mit Heiko Leiber sein. Während sich ihre stärksten Konkurrenten auf ihre Autos konzentrieren können, teilen sich die beiden Zürcher den Suzuki Swift Sport. Dass dabei Reifen und Bremsen strapaziert werden und nachlassen, ist nachvollziehbar. Trotzdem ist der letztjährige Gesamtsieger optimistisch, dass es am nächsten Samstag in Chamblon mit dem ersten Sieg klappen könnte.
Fabian Eggenberger: «Dort starte ich vor Heiko, und auch die Pausen zwischen den Läufen sind grösser. Es gibt also keine Ausreden mehr. Zudem war Chamblon schon immer meine Gasse.»
Siegt Bürki in Chamblon?
Dort findet sich allerdings auch Martin Bürki immer wohl. Nachdem sich der sechsfache Slalom-Champion als Dritter von Romont bestens auf den Suzuki vom Flammer Speed Team eingeschossen hat, muss man ihn auf dem Waffenplatz hoch über Yverdon auf der Rechnung haben. Er selbst hält den Ball flach.
Martin Bürki: «Mein Ziel ist wieder ein Platz auf dem Podium. Den langen Parcours von Chamblon kenne ich wirklich gut. Ich rechne auch mit grösseren Zeitabständen.»
Überraschend starker Rolf Tremp
Den Weg zurück zu den Besten fand Christian Zimmermann als Fünfter. Ihm fehlt nie viel zum ersehnten Podium. Die Überraschung schlechthin bot Rolf Tremp: Der schon AHV-berechtigte Fahrlehrer aus Ebnat-Kappel eroberte den sechsten Platz, knapp vor Fehr und dem weiterhin konstanten Cup-Neuling Mario Diethelm.
Heiko Leiber schaffte es hinter Roli Graf gerade noch in die Top Ten, aus denen Ralf Henggeler (12.) im fünften Rennen erstmals rausflog. Respektabel auch der 16. Platz des normalerweise auf einem Hecktriebler-Kadett in der IKSM erfolgreichen Sepp Schönbächler.
Was macht «Santi»?
Für jeden Slalom-Spezialisten ist der Wettbewerb im Suzuki Swiss Racing Cup eine Herausforderung, der sich als Nächster Manuel Santonastaso stellt. Der letztjährige Slalom-Vize-Schweizermeister kennt den New Swift Sport vom LOC-Rennen im vergangenen Oktober in Ambri. Hut ab, dass er sich, wie Titelgegner Martin Bürki, nun ebenfalls der Cup-Konkurrenz stellt.
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