Suzuki Cup: Das Titelduell spitzt sich zu

SHOWDOWN BEIM FINALE Mit seinem ersten Saisonsieg beim Slalom Bure vor Tabellenführer Sandro Fehr verhinderte Marcel Muzzarelli die vorzeitige Entscheidung. Diese fällt nun erst am 24. Juni in Chamblon – einer von beiden wird Meister.

In dieser Konstellation gab es 2023 noch kein Suzuki-Podium (von links): Sandro Fehr (2.), Sieger Marcel Muzzarelli und Patrick Flammer (3.).

Der mit 5300 Metern und 110 Toren längste und schwierigste Slalom des Jahres auf dem weitläufigen Waffenplatz von Bure im Kanton Jura brachte im sechsten Saisonrennen zum Suzuki Swiss Racing Cup bereits den fünften Laufsieger – und aus Sicht der Meisterschaft genau den richtigen.

Der nötige Sieg für die Meisterschaft
Marcel Muzzarelli (obere Galerie links) war schon nach zwei Trainingsläufen der Schnellste unter den 14 Teilnehmern und bestätigte diese Leistung im Rennen, wenngleich er nicht mehr ganz an die Bestzeit vom Vormittag herankam.

So verwies er Sandro Fehr (obere Galerie Mitte) um nur fünfeinhalb Zehntel auf den zweiten und Patrick Flammer um 1,2 Sekunden auf den dritten Platz.

Marcel Muzzarelli: «Dieses Resultat war nötig, um die Meisterschaft offen zu halten. Es lief, wie ich es wollte. Aber Sandro zeigte eine enorme Leistung.»

Sandro Fehr beweist Nervenstärke
Der im Thurgau heimische Bündner spielte auf Fehrs Disqualifikation im ersten Durchgang an, weil er ein Tor überschossen bzw. ausgelassen hatte. Obwohl er danach eigentlich auf sicher fahren musste, um nicht ein schlechtes Streichresultat zu holen, legte der Hobbyhöhlenforscher vom Rorschacherberg die zweitbeste Laufzeit hin.

Sandro Fehr: «Das grenzt an ein Wunder. Es hätte auch anders herauskommen können. Es wäre für mich schön, aber auch herzlos gewesen, wenn ich schon Meister geworden wäre. Es ist jetzt schöner, bis zum Schluss der Meisterschaft darum zu fighten.»

Der Ausging wird knapp
Bei nur zwei Punkten Differenz und fast denselben Einzelresultaten in Form von lauter Podestplätzen gibt es viele Möglichkeiten für die Meisterschaftsentscheidung. Die einfachste: Wer von beiden am 24. Juni auf dem ebenfalls anspruchsvollen Parcours von Chamblon gewinnt, ist Meister. Muzzarelli wäre es bei Punktgleichheit aufgrund der höheren Anzahl Siege. Setzt sich ein anderer durch oder dazwischen, wird gerechnet. Gut möglich, dass am Ende sogar die höhere Anzahl direkt geschlagener Gegner über die Titelvergabe entscheidet.

Dass beide superfaire Sportler mit gegenseitigem Respekt sind, beweisen ihre Aussagen, wonach jeder im Falle einer Niederlage dem anderen den Titel gönnen würde. Für Fehr wäre es der erste, für Muzzarelli den neunte in der Einzelwertung eines Markenpokals.

Flammer ist die dritte Kraft
Den dritten Platz auf dem Bure-Podium nahm Patrick Flammer (obere Galerie rechts) ein, der als einziger bisher zwei Rennen (Doppelschlag in Ambri) für sich entscheiden konnte.

Patrick Flammer: «Ich bin zwar nicht ganz zufrieden damit, weil ich weiss, wo und wie ich die Zeit verloren hatte. Dafür hielt ich das Titelrennen spannend, indem ich mich nicht zwischen die beiden Favoriten gesetzt hatte.»

Der dritte Schlussrang für das Flammer Speed Team ist damit so gut wie sicher, weil Michaël Béring (mittlere Galerie links) wieder nicht über den sechsten Rang hinauskam. Seit dem überraschenden Triumph in Bière gelang dem Neuenburger kein Podestplatz mehr.

Kein Vorzeigeresultat des Chefs
Das zuletzt in Frauenfeld mit Fabian Eggenberger siegreiche Team 77 holte mit Christian Zimmermann (mittlere Galerie Mitte) nur Platz 9. Nach einem Torfehler beim ersten Versuch war der Glarner mit einem zweiten sicheren Lauf nicht mehr ganz bei der Musik, wobei Bure ohnehin nicht zu seinen bevorzugten Strecken gehört.

Aber weil der fürs Team 77 vorgesehene Danny Krieg mit Familie in den Ferien weilte, musste der Teamchef und Technische Koordinator des Cups einspringen. In Chamblon greifen dann beide ins Lenkrad.

Warten aufs erste Podium
Wie in Rennen 1 von Frauenfeld schrammte Rico Thomann (mittlere Galerie rechts) als Vierter knapp am ersten Podium vorbei. Weniger als eine Sekunde fehlte dazu. Als abermals guter Fünfter mit Flammers Auto punktete Reto Steiner diesmal nicht, erst in Chamblon wird er dies wieder für das Flammer Speed Team tun.

Neuling Stefan Glanzmann (untere Galerie links), in Rennen 2 von Frauenfeld ebenfalls einmal Vierter, war als Siebter recht gut dabei. Hinter ihm klaffte eine mehr als dreisekündige Lücke. Trotzdem bedeutet Platz 8 für Gauthier Henchoz (untere Galerie Mitte) ein achtbares Resultat, mit dem er jenes von Bière egalisierte.

Jean-Luc Janz (untere Galerie rechts) schaffte es gerade noch in die Top Ten, zum ersten Mal in der laufenden Saison. Fabio Gubitosi, der noch nicht an seine früheren Leistungen in der OPC Challenge anknüpfen kann, der sichtlich enttäuschte Marcel Landolt, Janz’ Partner Cédric Moulin und Flavio Corezzola belegten die restlichen Plätze.

Klassement Suzuki Swiss Racing Cup Slalom Bure

auto.suzuki.ch/suzuki-swiss-racing-cup

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