Steiner: Anzère-Start im alten Martini

ERSATZWAGEN Die Behebung des Motorschadens am LobArt-Mugen zwingt Marcel Steiner aus zeitlichen Gründen zum Wechsel auf den alten Martini-BMW. Auch damit rechnet sich der Meister beim Bergrennen Ayent–Anzère einen Podestplatz aus. Beim Bergrennen in Massongex ereilte Marcel Steiner im Training ein Motorschaden. Nach der grossen Zerlegung des Mugen-V8-Motors zu Hause in der Garage in Oberdiessbach […]

Marcel Steiner beim dritten Trainingslauf in Massongex: Der Motorschaden kündigte sich mit einer Qualmwolke an (Foto: RallyeSuisse).

Beim Bergrennen in Massongex ereilte Marcel Steiner im Training ein Motorschaden. Nach der grossen Zerlegung des Mugen-V8-Motors zu Hause in der Garage in Oberdiessbach war ihm rasch klar: Es müssen neue Kolben her.

Leider gibt es diese nicht ab Stange.

Marcel Steiner: „Die Herstellung und Lieferung dieser speziellen Kolben aus Italien dauert etwa 14 Tage. Ich will lieber solche, die länger halten. Dafür fliessen nun Modifikationen ein, die ich vom Gefühl her für angebracht halte.“

Der Mugen-Honda-V8-Motor ist zerlegt und wartet auf neue Kolben aus Italien (Foto: Steiner Motorsport).

Ziel für Steiner Motorsport ist es nun, den LobArt-Mugen bis Mitte der übernächsten Woche wieder rennbereit zu haben. Dann geht es nämlich auf die lange Reise nach Norddeutschland, wo Marcel Steiner wie etliche andere Schweizer am Int. ADAC-Bergrennen Osnabrück, einem Lauf zum FIA Hill Climb Cup, teilnehmen wird.

Zurück auf sein erstes Siegerauto
Zunächst muss der regierende Meister aber Plan B umsetzen – nämlich seinen alten Martini Mk77-BMW für das Bergrennen Ayent–Anzère vorbereiten. Weil Steiner damit in derselben Klasse E2-SC-3000 wie ansonsten mit dem LobArt starten kann, ist dieser Fahrzeugwechsel nach Nennschluss legitim.

Mit dem ehemaligen CN-Sportwagen französischer Herkunft startete der Berner seine Karriere auf der Rundstrecke und am Berg. Erstmals griff Steiner in der Übergangszeit vom Osella FA30, den er bis zum Unfall in Les Rangiers 2013 zu drei SM-Titeln pilotierte, auf den LobArt auf den Martini zurück.

Guter, alter Martini-BMW Mk77: Mit dem mehr als 20-jährigen Sportwagen von Steiner Motorsport fuhren Vater und Sohn etliche Tagessiege heim. Zuletzt belegte Marcel Steiner damit den zweiten Rang am Gurnigel 2015 (Foto: Ramon Hänggi).

Zuletzt holte er damit in Hemberg, Reitnau und am Gurnigel 2015 jeweils den zweiten Gesamtrang hinter Eric Berguerand. Nun muss der immer in Schuss gehaltene Martini erneut als Ersatzwagen herhalten und dessen Pilot die Ambitionen für den kommenden SM-Lauf leicht anpassen.

Marcel Steiner: „Es wäre schön, wenn es damit zu einem Platz auf dem Gesamtsiegerpodium reichen würde. Es kommt halt drauf an, wie Eric (Berguerand) seinen Lola-Cosworth zum Laufen bringt und wie gut Robin (Faustini) und Thomas (Amweg) in Form sind. Wenn ich ihre bisherigen F3000-Zeiten hernehme, sollte ich mit dem Martini auch dazu fähig sein.“

Christian Balmer führt die Meisterschaft gemeinsam mit Marcel Steiner an. Nach Anzère sieht das Klassement an der Soitze sicher anders aus (Foto: Peter Wyss).

Überraschungen halten die Meisterschaft spannend
Anzère könnte also wie Massongex, wo Marcel Maurer im Zweiliter-Rennwagen den Tagessieg eroberte, eine weitere Überraschung im Gesamtklassement bringen.

Gut so, denn das hält die Spannung in der Meisterschaft offen, in der Marcel Steiner und Christian Balmer gemeinsam an der Tabellenspitze liegen. Da dieses Jahr acht Bergrennen im Kalender stehen und jeder Klassierte ein Resultat streichen kann, ist noch vieles möglich.

www.steinermotorsport.ch

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