Start zur 40. Rallye Dakar in Südamerika
RALLYE Am 6. Januar beginnt die 40. Rallye Dakar. Diese findet zum zehnten Mal in Südamerika statt und führt von Lima in Peru über Bolivier nach Argentinien. Logische Favoriten sind Peugeot, doch die Konkurrenz von Toyota und Mini hat ebenfalls aufgerüstet. Aus der 1978 ins Leben gerufenen Rallye Paris–Dakar für abenteuerlustige Privatfahrer auf zwei und […]
Aus der 1978 ins Leben gerufenen Rallye Paris–Dakar für abenteuerlustige Privatfahrer auf zwei und vier Rädern ist der härteste Marathon-Wettbewerb auf diesem Planeten geworden. Längst findet die schlicht Dakar genannte Rallye aus politischen Sicherheitsgründen nicht mehr in Südafrika statt, sondern mittlerweile bereits zum zehnten Mal in Südamerika.
Das Rennen beginnt am Samstag in Lima, der Hauptstadt von Peru, mit einem zeremoniellen Start, einer 272 km langen Verbindungsetappe und eine nur 31 km kurzen Sonderprüfung. Allerdings geht es bereits in die Dünen, die bei der diesjährigen Austragung wieder eine grössere Rolle in der Vergabe der Platzierungen spielen dürften.
Nach fünf Etappen in Peru führt die Dakar 2018 nach Bolivien, wo am 12. Januar in der Hauptstadt La Paz ein Ruhetag eingeschaltet wird. Eine der drei Prüfungen in Bolivien führt bis auf 4786 Höhenmeter! Am 20. Januar stehen nach insgesamt 14 Tagesetappen über eine geplante Gesamtdistanz von 8793 km, davon 4329 km auf Zeit für die Automobile, die Sieger der einzelnen Wertungen fest.
Der technische und sportliche Wettbewerb entspricht dem höchstmöglichen Niveau. Peugeot hat seinen 3008DKR Maxi in allen Bereichen optimiert und ein auferlegtes Gewichtshandikap von 70 kg Ballast zu kompensieren versucht, um damit den dritten Triumph in Folge zu holen. Danach zieht sich der Konzern aus dieser Szene zurück.
Für Rekordweltmeister Sébastien Loeb bietet sich also die letzte Chance, im dritten Anlauf die berühmteste Offroad-Rallye der Welt zu gewinnen. Nach langer Führung brachte ihn im Vorjahr nur ein Reifenschaden kurz vor dem Ziel um den bereitliegenden Sieg. So kam Stéphane Peterhansel zum 13. Mal als Sieger der Dakar-Rallye – davon sechsmal bei den Motorrädern – ins Ziel.
Den dritten Werks-Peugeot pilotierte der zweifache Rallyeweltmeister Carlos Sainz. Der Spanier gewann 2010 mit Volkswagen, schied seit 2013 aber immer vorzeitig aus. Falls die drei Starpiloten scheitern, könnte die Zeit für den ersten Sieg (nach fünf bei den Motorrädern) von Cyril Desprès in der Automobilwertung kommen. Ansonsten muss sich der Franzose mit der Rolle des schnellen Wasserträgers begnügen.
Grösste Opposition für Peugeot kommt von Seiten der beiden Toyota Hilux von Nasser Al-Attiyah (Sieger 2011 mit VW und 2015 mit X-Raid Mini) und Giniel de Villiers (Sieger 2009 mit VW). Dank Regeländerungen im technischen Bereich sind die beiden in Südafrika konzipierten Race-Pickups noch konkurrenzfähiger als bisher.
Seit 2012 kam De Villiers schon viermal aufs Podest, aber noch nie ganz oben. Bei Nasser handelt es sich um den dreifachen Sieger des FIA Cross Country Weltcups, der seit der Dakar 2017 neun Rallyes gewonnen hat. „Die erste Woche wird entscheidend sein. Wer dann vorne liegt, hat schon viel auf dem Weg zum Sieg erreicht“, glaubt der Wüstenfuchs aus Katar.
Das deutsche Team X-Raid hat mit dem früheren Ford-WRC-Piloten Mikko Hirvonen und Nani Roma (Sieger 2014) zwei heisse Eisen im Feuer. Der Finne kam bei den ersten beiden Teilnahmen auf Anhieb mit dem ungewohnten Terrain zurecht und fährt dieses Jahr einen neu entwickelten Mini John Cooper Works Buggy mit Heckantrieb. Roma steuert den bewährten 4×4.
Der frei empfangbare TV-Sender Eurosport bringt allabendlich um 23 Uhr einen Bericht mit aktuellen Bildern von der Tagesetappe und den teilweise nachgereichten Highlights vom Vortags. Die Sendung wird jeweils am anderen Morgen wiederholt.
Einziger Wermutstropfen: Abgesehen von Wahlschweizern wie Loeb und Peterhansel, die für ihr Heimatland Frankreich fahren, sind dieses Jahr keine Schweizer in einer der fünf Kategorien am Start. Aber der Spannung bei der Jubiläums-Rallye wird dies keinen Abbruch tun.