Sportwagen: Erfolgreiche Schweizer in Silverstone

SPORTWAGEN Gleich vier Schweizer Fahrer standen am Wochenende nach den beiden Sportwagenrennen in Silverstone auf dem Podium. Hugo de Sadeleer siegte in der europäischen Le-Mans-Serie, Sébastien Buemi mit Toyota in der Langstrecken-WM. Weltmeister Neel Jani wurde mit Porsche unauffälliger Dritter. Es kam, wie es kommen musste. Wie in unserer Vorschau vom Karfreitag prognostiziert, spielte Toyota […]

Start zum ersten 6-Stunden-Rennen der Langstrecken-WM 2017: Die beiden Toyota waren nur im Training deutlich schneller als die zwei Porsche 919 dahinter. Der Sieg ging an das Auto mit Startnummer 8 und Sébastien Buemi als Start- und Schlussfahrer.

Es kam, wie es kommen musste. Wie in unserer Vorschau vom Karfreitag prognostiziert, spielte Toyota beim Auftakt zur Langstrecken-WM in Silverstone seinen aerodynamischen Vorteil gegenüber Porsche aus. Die beiden Toyota TS050 Hybrid waren mit der auf mehr Abtrieb ausgelegten Karosserievariante allerdings nur im Training überlegen.

Im Rennen war Porsche mit der bereits für Le Mans konzipierten Aerodynamik für die beiden 919 Hybrid näher dran als erwartet. Zeitweise führte das Nummer-2-Team sogar, 12 Minuten vor Schluss kämpfte Sébastien Buemi den Porsche aber nieder und feierte so den ersten Sieg seit über zweieinhalb Jahren. Leichter Regenschauer und Gelbphasen hatte das sechsstündige Rennen phasenweise beeinträchtigt, sodass Porsche mit einer anderen Reifenstrategie als Toyota immer in Schlagdistanz blieb.

Kein optimaler, aber guter Saisonstart für Neel Jani: Zusammen mit seinen neuen Partnern André Lotterer und Nick Tandy kam der Seeländer auf Rang 3.

Vorjahressieger Neel Jani vermochte mit seinen neuen Teamkollegen André Lotterer und Nick Tandy nie wirklich ein Wort um den Sieg mitzureden. Während ihre Teamkollegen Bernhard/Bamber/Hartley im Ziel nur 6,1 Sekunden hinter dem Toyota von Buemi/Davidson/Nakajima lagen, büssten sie fast 47 Sekunden ein.

Der dritte Platz auf der für Porsche schwierigsten Strecke ist aber dennoch kein schlechter Saisonstart. Beim nächsten Rennen auf der schnelleren Strecke von Spa-Francorchamps (6. Mai) dürfte Porsche noch näher an Toyota dran sein.

In der LMP2-Klasse kamen Doppelbürger Nicolas Prost (F-CH), Bruno Senna (BR) und Julien Canal (F) mit dem Oreca-Gibson von Vaillante Rebellion Racing auf den zweiten Rang. Der Neuenburger Jonathan Hirschi und der Kandertaler Simon Trummer belegten mit den vom Ex-GP-Team Manor eingesetzten Autos mit Rundenrückstand die Ränge 5 und 6.

Ein Lausanner gewinnt sein erstes grosses Sportwagenrennen
Schon am Samstag triumphierte Hugo de Sadeleer in Silverstone gleich bei seinem ersten Sportwagenrennen überhaupt. Im letzten Jahr gewann der 19-jährige Lausanner in der Formel Renault einen Europacuplauf in Spa. Am Ostersamstag startete der Romand zusammen mit Will Owen (USA) und Filipe Albuquerque (P) auf einem dreimal so starken Ligier-Gibson LMP2 erstmals in der European Le Mans Series.

Siegerauto des ersten ELMS-Laufes 2017: Der 600 PS starke Ligier-Gibson von Hugo de Sadeleer, Will Owen und Filipe Albuquerque (Foto: ELMS/Jakob-Ebrey-Photography).

In einem spannenden Finish übernahm der Portugiese dank der frischeren Reifen in den letzten drei Minuten des Vierstundenrennens die Spitze. So bescherte der frühere DTM-Pilot dem Westschweizer den bisher grössten Sieg im Rennsport.

Im gleichen Rennen belegte Joel Camathias mit einem Porsche 911 RSR den zweiten Platz in der GT-Klasse. „Das war ein tolle Mannschaftsleistung, denn die Aston Martins waren von ihrer Einstufung her im Vorteil“, freute sich der Tessiner über den gelungenen Saisonstart.

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