Spa: Rookie Fach rettet die Schweizer Ehre 🎥
TURBULENTER WM-LAUF Beim 6-Stunden-Rennen von Spa wurden die Schweizer Sportwagenpiloten Opfer der Technik oder der Verhältnisse nach dem abrupten Wetterwechsel. Nur Alexander Fach jubelte im Porsche Cup Deutschland.
Wie die Highlights des zweiten Langstrecken-WM-Laufs zeigen, erlebten die vielen Tausend Zuschauer entlang des Circuit de Spa-Francochamps ein recht turbulentes Rennen. Es begann bei schönstem Frühlingswetter und ging in teils chaotische Bedingungen infolge des einsetzenden Regens über.
Sechs Rennstunden in Intervallen
Die beiden Hypercars von Toyota Gazoo Racing starteten zwar nur aus der zweiten Reihe, während Glickenhaus mit seinem von einem Pipo-Turbomotor aus Frankreich angetriebenen Auto erstmals die Pole-Position besetzte.
Nach insgesamt drei Unterbrechungen per roter Flagge und sechs Gelbphasen wegen Ausritten und Unfällen verschiedener Konkurrenten feierten die Japaner dennoch ihren sechsten aufeinanderfolgenden Sieg auf dem Ardennenkurs. Dabei legten Mike Conway, Kamui Kobayashi and José María López nur 103 Runden = 720 Kilometer zurück – im Vorjahr, bei idealen Verhältnissen, brachte es das Schwesterauto mit Sébastien Buemi auf 1134 Kilometer bzw. 162 Runden.
Ärger bei Buemi, Jubel bei Alpine
Diesmal blieb der Wagen des Waadtländers zu Beginn der zweiten Rennstunde mit einem Problem im Hybridsystem auf der Strecke stehen. Nach 15 Runden Führungsarbeit des Glickenhaus hatte die Nummer #8 die Spitze bis zum Ausfall beim Neustart nach dem ersten Rennunterbruch übernommen.
Da beide Toyota-Teams nach zwei Rennen je einen Ausfall zu verzeichnen haben, baute das im März in Sebring siegreiche Alpine ELF Team die WM-Tabellenspitze mit dem zweiten Platz aus. Die Franzosen kommen also Mitte Juni als Leader zu den 24 Stunden von Le Mans.
Müller und Delétraz im Mittelfeld
Die LMP2-Teams mit Nico Müller und Louis Delétraz hatten Chancen auf ein Klassenpodium, doch Ausritte ohne schwerwiegende Folgen warfen ihre Autos auf die Ränge 7 (Delétraz) und 10 (Müller) zurück. Den Klassensieg und dritten Gesamtrang eroberte das belgische Erfolgsteam WRT mit dem von Ex-DTM-Champion René Rast ins Ziel gesteuerten Oreca.
Als Vierter verpasste Flugunternehmer Thomas Flohr das Podium in der Klasse LMGTE Am mit seinen beiden Profipartnern Castellazzi und Cassidy auf dem Ferrari nur um 28,2 Sekunden.
Als Fünfter in einem privaten Porsche-Team eroberte Niki Leutwiler seine ersten zehn Punkte in der FIA-Trophy für GT-Fahrer. Unter schwierigsten Bedingungen führte sein Auto die LMGTE Am-Klasse zwischenzeitlich sogar an.
Niki Leutwiler: „An der einen Stelle der Strecke war es trocken, an anderer Stelle hat es in Strömen geregnet. Kurze Zeit später war es genau andersrum – so etwas habe ich noch nie erlebt.“
Rahel Frey erhielt bei Iron Lynx infolge der Coronainfektion einer Teamkollegin kurzfristig zwei neue Partnerinnen, mit denen die Solothurnerin auf Rang 10 fuhr. Im Qualifying starke Vierte, wurde Christina Nielsen schon in der ersten Kurve umgedreht und ans Ende des Feldes gereicht. Von dort arbeitete sich das Frauentrio wieder um einige Positionen nach vorne.
Zwei Rookie-Siege für Alexander Fach
Im Vorprogramm der FIA WEC gab es zwei je 30-minütige Sprintrennen zum Porsche Carrera Cup Deutschland. Dabei gelang Alexander Fach ein glänzender Saisonauftakt. Der 20-jährige Schwyzer belegte im Feld der 32 Porsche 992 GT3 Cup die Plätze 13 und 12 und holte beide Male den Sieg in der umkämpften Rookie-Wertung.
Diesen hatten ihm u.a. sein Fach Auto-Teamkollege Lorcan Hanafin streitig gemacht. Nach einem Dreher im ersten Lauf von Freitagabend (5.) machte der gleichaltrige Brite am Samstag den Doppelsieg der beiden Fach-Junioren perfekt.