Slalom: Gute Premiere von Lukas Eugster
DRITTER IN FRAUENFELD Von der Berg- auf die Slalom-Rennstrecke, vom serienmässigen Toyota GT86 in den Formel Renault – Lukas Eugster schaffte den Umstieg bereits in Frauenfeld mit Bravour. Leider wird es wohl kaum so weitergehen… Es war von vornherein klar, dass Lukas Eugster gegen Philip Egli und Marcel Maurer keinen Stich haben wird. Die beiden […]
Es war von vornherein klar, dass Lukas Eugster gegen Philip Egli und Marcel Maurer keinen Stich haben wird. Die beiden Spezialisten machten mit ihren gut 250 PS starken Rennwagen den Tagessieg beim Slalom in Frauenfeld unter sich aus.
Für den dritten Gesamtrang kamen jedoch mehrere Fahrer in Frage: Didier Planchamp, der mit seinem bewährten Tatuus-Renault 2013 sogar Zweiter wurde, Jeremy Noirat, der wie der Vorjahresdritte Joel Burgermeister einen TracKing-Suzuki an den Start brachte, Neuling Michael Helm in einem erstmals bei Schweizer Rennen gesehenen Tatuus-Abarth F4 (von Jenzer Motorsport) und Lukas Eugster mit dem von Raphael Koch geliehenen Tatuus F-Renault.
Schnell und effizient
Schon im Training deutete der letztjährige Vizemeister in der Berg-SM Junior seine Anwartschaft auf diese Platzierung an. Diese bestätigte Eugster im ersten Renndurchgang trotz eines kleinen Rutschers bei Posten 4 mit knapp einer Sekunde Vorsprung auf Noirat und 5,4 auf Helm (bei dem 10 Strafsekunden dazukamen). Planchamp schied liess ein Tor aus und trat nicht mehr zum zweiten Lauf an.
Da sich weder Eugster noch Noirat beim zweiten Versuch zu verbessern vermochten und Helm es nicht ganz unter die zwei Minuten schaffte, war der dritte Gesamtrang des letztjährigen Vizemeisters in der Berg-SM Junior Tatsache.
Damit bestätigte sich auch der optische Eindruck des Beobachters. Bereits in seinem ersten Rennen mit einem Rennwagen mit Handschaltung fand Eugster den richtigen Kompromiss zwischen aggressivem und sauberem Fahrstil – bravo!
Lukas Eugster: „Die zwei Testtage der Equipe Bernoise in Ambri haben mir sehr viel gebracht. Nachdem ich schon im ersten Training einen Töggel umgeschmissen hatte, konzentrierte ich mich auf zwei gute Fahrten. Ich habe versucht, nicht zu spät zu bremsen und zu früh reinzuziehen. Ich bin extrem zufrieden und stolz auf meine Leistung nach dem Klassen- und Disziplinenwechsel – so kann es weitergehen…“
Starke Konkurrenz in Interlaken
Naja, jetzt wird es schwieriger. Bereits am nächsten Samstag in Interlaken ist die Klasse der E2-Single Seater bis zwei Liter viel stärker besetzt. Mit Yves Hängärtner (Vorjahressieger), Jean-Marc Salomon und Christian Balmer stossen gleich drei Piloten mit optimalen Rennwagen der früheren Formula Master (Tatuus-Honda) dazu.
Alle drei sind mehrfache Tages- und Klassensieger. Bei den folgenden Slaloms in Bière, Bure, Romont und Chamblon wird die Konkurrenz nicht viel schwächer sein.
Unter normalen Umständen ist ein weiterer dritter Gesamtrang mit einem Formel Renault also eine Mission Impossible. Weil es am Samstag in Interlaken laut ersten Wetterprognosen aber durchaus nass werden könnte, ist trotzdem alles möglich.
Dass Regen in Anbetracht des Leistungshandikaps der wichtigste Verbündete im Kampf um weitere Podestplätze sein könnte, war Lukas Eugster schon vor der sommerlichen Premiere in Frauenfeld bewusst. Dort bewies er aber, dass er seine Chance auf andere Weise zu packen weiss, wenn sie sich ihm bietet.
Wir lassen uns gerne weiterhin überraschen.