Slalom: Frauenfeld ist Egli-Land
AUTO-RENNTAGE FRAUENFELD Philip Egli war mit seinem Dallara-Opel zwar nicht der Schnellste, aber der Beste. Dank zwei fehlerfreien Fahrten sicherte sich der Zürcher den dritten Tagessieg bei dieser Veranstaltung. Bei den Tourenwagen siegte erstmals Jürg Beiner im Ianniello-Lancia. Die 18. Auto-Renntage des ACS Thurgau in Frauenfeld boten spannenden Slalomsport auf hohem Niveau. Yves Hängärtner, der […]
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Die 18. Auto-Renntage des ACS Thurgau in Frauenfeld boten spannenden Slalomsport auf hohem Niveau. Yves Hängärtner, der Tagessieger des Auftaktrennens vom 8. April in Interlaken, und Philip Egli lieferten sich mit ihren Zweiliter-Rennwagen vor vielen tausend Zuschauern ein nervenaufreibendes Duell um den Tagessieg.
Der Berner war zwar im Training und im ersten Rennlauf deutlich schneller als der Zürcher, allerdings nie fehlerfrei. Im entscheidenden zweiten Durchgang hatte Egli die besseren Nerven, während er seinem neuen Herausforderer um die Vorherrschaft bei den Rennwagen völlig missriet.
So feierte der Vizemeister mit seinem stets bestens vorbereiteten Dallara-Opel den dritten aufeinanderfolgenden Tagessieg in Frauenfeld. Weil Hängärtner seinen Tatuus-Honda nach der Zieldurchfahrt nicht im Geschlossenen Wagenpark abgestellt hatte, flog er sogar noch aus der Wertung.
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Marcel Maurer kämpfte diesmal mit dem Rücken zur Wand, da ihn Bremsprobleme am Tatuus-Renault zur vorsichtigen Fahrweise ermahnten. Mit zwei Sekunden Rückstand belegte der Berner trotzdem wie im Vorjahr den zweiten Rang hinter Egli und vor Joel Burgermeister. Der Thurgauer holte im kleinen TracKing mit Einlitermotor von Suzuki auf seiner Heimstrecke den bisher grössten Erfolg.
Wie erwartet riskierte Markus Bosshard bei seiner Probefahrt mit dem ihm anvertrauten und für Slaloms nicht unbedingt geeigneten Reynard F3000 gar nichts und blieb daher weit hinter den Bestzeiten. Sein Gesichtsausdruck und seine Aussagen verrieten aber, welchen Fahrspass ihm dieser potente Rennwagen bereitet.
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Doppelte Freude im MB Team von Martin Bürki
Titelverteidiger Martin Bürki trat in Frauenfeld mit dem grauen VW Polo E1 an, um diesen auf seinen technischen Zustand und das Potenzial zu überprüfen. Trotz eines Problems mit den Bremsen fuhr Bürki damit die schnellste 1600er-Zeit, an die Werner Rohr im Toyota Corolla AE86 als Sieger über Stephan Burri (VW Polo) in der hubraumgleichen IS-Klasse recht nahe kam.
Im MB Motorsport Team gab es doppelten Grund zum Jubeln. Bürkis Schützling Jürg Beiner setzte diesmal das Potenzial des von Bruno Ianniello gemieteten Lancia Delta S4 um und feierte so seinen ersten Tourenwagen-Gesamtsieg. Weil es damit so gut läuft, wird der Bündner Erdbeerproduzent bis auf weiteres alle Slaloms mit dieser Rakete bestreiten.
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Wie in Interlaken war Danny Krieg im Porsche GT3 der zweitschnellste Fahrer mit Dach über dem Kopf. Im Gegensatz zum Saisonauftakt fuhr Daniel Wittwer im 270 PS starken VW Golf nicht nur schnell, sondern auch fehlerfrei. Dies wurde mit dem Sieg in der stark besetzten E1-Zweiliterklasse über Lokalmatador Manuel Santonastaso im BMW 320, Christian Darani im Fiat X1/9 und Patrik Flammer im Suzuki Swift Evo belohnt.
Burri, Egli, „Santi“ und Wittwer liegen nun in der Meisterschaft mit je 35 Punkten an zweiter Stelle hinter dem verlustpunktfreien Martin Bürki (40 Punkte). Alle anderen Fahrer, die in Interlaken voll gepunktet hatten, bezogen schon Niederlagen, hatten ihre Klasse nicht voll oder fehlten in Frauenfeld.
Der nächste Slalom-SM-Lauf, organisiert vom ACS Bern, findet am Samstag, 6. Mai, auf dem Flugplatz Saanen statt – Zuschauer sind bei freiem Eintritt willkommen.