Slalom: Ein Trio bleibt an der Spitze

EGLI UND BÜRKI UNGESCHLAGEN Philip Egli feierte auch beim Slalom Drognens den Tagessieg und bleibt zusammen mit IS-Gruppensieger Martin Bürki und dem erst nach einem Protest zum Sieg gekommenen Hanspeter Thöni an der Tabellenspitze. Vorjahressieger Marcel Maurer stand zwar auf der Startliste, der Berner zog es aber vor, seinem Bruder Lukas bei dessen letzten zwei […]

Philip Egli feierte seinen 35. Tagessieg bei einem Nationalen Slalom. Ob er 2019 ungeschlagen bleibt, zeigt sich am 6. Oktober in Ambri (Fotos: Peter Wyss).

Vorjahressieger Marcel Maurer stand zwar auf der Startliste, der Berner zog es aber vor, seinem Bruder Lukas bei dessen letzten zwei Motorradrennen in Frohburg (D) zu helfen. So war Lukas Eugster mit seinem Ligier-Honda im Kampf um den Tagessieg der einzige ebenbürtige Gegner von Philip Egli.

Siebter Tagessieg in sieben Slaloms 2019
Mit zwei 1’53er-Zeiten lag der Glarner mit seinem Dallara schon im Training rund eine Sekunde vor dem Sportwagenpiloten aus Herisau. Dessen erster Rennlauf ging dann in die Hosen («Ich fuhr einen Stiefel zusammen»), worauf nur eine 1’55er-Zeit resultierte. Wie schon mehrmals in diesem Jahr musste Egli seinen ersten und vermutlich besseren Rennlauf wegen einer Behinderung wiederholen, trotzdem lag er mit 1’54,0 schon klar vorne.

Denis Wolf fuhr mit dem Formel Renault Caparo erstmals in die Top 3 eines Slalom-SM-Laufs.

Im abschliessenden Lauf gelang Egli mit 1’53,493 die Tagesbestzeit, während Eugster über unerwartetes Untersteuern aufgrund plötzlich nachlassender Reifen klagte und sich nicht verbessern konnte. So fiel der siebte Saisonsieg von Egli mit 2,3 Sekunden Vorsprung auf dem 2910 Meter langen Parcours mit 37 Toren relativ deutlich aus.

Gelungene Revanche von Denis Wolf
Um den dritten Gesamtrang stritten sich Denis Wolf im Formel-Renault Caparo und Michael Helm im Tatuus-Abarth F4. Trotz eines Drehers kurz vor dem Ziel schaffte es Wolf mit seiner ersten Zeit erstmals aufs Gesamtsiegerpodium.

Die schnellsten Drei auf dem Waffenplatz Drognens in Romont: Lukas Eugster, Philip Egli und Denis Wolf.

Michael Helm, beim Rennen im Juni noch Dritter vor Wolf, konnte auch mit dem vierten Gesamtrang gut leben, bringt er ihm als Solisten in der Division über zwei Liter Hubraum doch einen Zwanziger ein. Damit schiebt er sich auf den sechsten Tabellenrang vor. Ein Versprechen für die Zukunft ist Victor Darbellay, der als Fünftbester des Tages mit dem kleinen 1000er-Arcobaleno nur knapp über der Zweiminutengrenze blieb.

Sieg beim Heimrennen
Ein neuer Name erschien auf der Bestenliste der Tourenwagen und GT-Fahrzeuge ganz oben. Mit 2’00,271 erzielte Fabrice Winiger im Porsche 991 GT3 Cup die drittbeste Trainingszeit aller 150 Konkurrenten, was nicht nur der Autor zugegebenermassen nicht für möglich gehalten hatte, sondern auch er selbst („Ich glaubte, die Zeitnahme spinnt“). Die Bestätigung erbrachte Winiger im Rennen mit zwei fehlerfreien 2’01er-Zeiten, womit der 40-jährige Karossier aus Grolley auf dieser Strecke so schnell war wie noch kein «Hüsliauto» vor ihm. Chapeau!

Auf seiner Heimstrecke wuchs Fabrice Winiger über sich hinaus. Erstmals war er bei einem Rennen der schnellste Tourenwagen/GT-Pilot.

Titel ade wegen 0,07 Sekunden?
Auch Christian Darani fuhr mit seinem Fiat X 1/9 so schnell wie noch kein Zweiliter-Tourenwagenpilot vor ihm. Gewinnt «Chico» am 6. Oktober auch sein Heimrennen in Ambri, wovon auszugehen ist, wird er den SM-Titel nur wegen sieben Hundertsteln verlieren. Diese hatte ihm Reto Steiner im Ford Escort als Klassensieger in Frauenfeld abgeknöpft.

Martin Bürki zeigte einmal mehr seine Klasse. Sohn Mike schied beim Comeback mit dem zweiten MB-Polo mit Getriebeproblemen aus.

Martin Bürki auf Titelkurs
Titelfavorit ist und bleibt nach dem Slalom Romont Martin Bürki. Mit 2’02,953 erzielte er im kleinen VW Polo die drittbeste Tourenwagenzeit überhaupt. Eine noch bessere Zeit (2’02,562) gelang ihm nur vor vier Jahren bei diesem Rennen einmal.

Holt MB im Tessin nochmals volle Punkte in der E1-1600, ist der siebte Slalom-Titel Tatsache und aufgrund der Wahnsinnszeiten mit einem 1600er-Auto auch absolut verdient.

Mathieu Zurkinden war der schnellster ISN-1600-Pilot. Doch sein Peugeot entsprach nicht ganz dem Reglement.

Thöni siegt erst nach einem Protest
Seine Titelchance bewahrte sich Hanspeter Thöni nur mit einem Protest. Mathieu Zurkinden war in der ISN-1600 im zweiten Rennlauf einen Tick schneller als der Brienzer. Thöni hatte dessen Peugeot 106 GTi zuvor jedoch gut angeschaut und legte Protest gegen das nicht ganz regelkonforme Fahrzeug ein. Der vermeintliche Klassensieger fiel aus der Wertung, Thöni rückte auf und bleibt so zusammen mit Bürki und Egli ohne Verlustpunkte an der Tabellenspitze.

Burri vor Ochsner und Schöpfer
Die Interswiss-Piloten schlossen in Romont ihre IS-Trophy ab, in der Stephan Burri (abwesend) zuvor als Meister feststand. Bei seinem ersten Slalom mit dem Porsche 997 GT3 feierte Christoph Zwahlen den Gruppensieg.

Mit seinem siebten Erfolg bei den Zweilitern, in der es übers Jahr vier verschiedene Sieger gab, bestätigte Jürg Ochsner im Opel Kadett seinen Vizemeistertitel. Auf Kosten von Urs Banz, der mit dem Opel Ascona B in der Klasse bis 2,5 Liter nur Ferdi Waldvogel im bestens pilotierten BMW M3 den Vortritt lassen musste, rückte Stephan Schöpfer im Audi 50 als schnellster 1400er-Pilot auf den dritten Schlussrang vor.

Christoph Zwahlen hat sich auf den Porsche GT3 eingeschossen. So schnell war er in Romont auch mit dem Opel Kadett noch nie.

gvi-timing.ch/documents/pdf/2019/drognens/NAT.pdf

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