Slalom: Egli peilt ersten Sieg in Bière an

ANGRIFF AUF DIE MAURER-FESTUNG Nach Interlaken und Frauenfeld will Philip Egli auch beim Slalom Bière zuschlagen. Dort gewann der Dallara-Pilot im Gegensatz zu Marcel Maurer aber noch nie. Philip Egli gab am Steuer seines Dallara EPR-1 mit den Tagessiegen bei den ersten beiden Slaloms in Interlaken und Frauenfeld den Tarif durch. Beim dritten SM-Slalom am […]

Erzrivalen: Schon zweimal stand Philip Egli 2019 auf dem Podium über Marcel Maurer. Das will der Geschlagene auf einer seiner bevorzugten Strecken ändern… (Fotos: Peter Wyss).

Philip Egli gab am Steuer seines Dallara EPR-1 mit den Tagessiegen bei den ersten beiden Slaloms in Interlaken und Frauenfeld den Tarif durch. Beim dritten SM-Slalom am Sonntag in Bière stehen die Vorzeichen aber anders. Der Glarner stand dort zwar schon fünf Mal auf dem Podest, aber noch nie ganz oben.

Philip Egli: «Ich werde mich noch besser vorbereiten und auch ein neues Set-Up ausprobieren.»

Marcel Maurer weiss, wie man dort gewinnt
Ein speziell gutes Pflaster ist der Waffenplatz am Fuss des Col du Marchairuz für seinen Erzrivalen. Marcel Maurer eroberte dort vor drei Jahren, als Bière im April den verregneten Meisterschaftsauftakt bildete, seinen ersten Nationalen Tagessieg überhaupt.

Dass ihm der 4,1 Kilometer lange Kurs mit 63 Toren auch bei normalen Verhältnissen liegt, bewies der wiederum siegreiche Berner mit dem Tatuus-Renault im Vorjahr, als es nur am Morgen im ersten Training nass war und dann abtrocknete. Allerdings gab es aus Zeitgründen nur einen Rennlauf.

Achtung vor Lukas Eugster
Den Grund dafür kennt Maurer. Er sieht jedoch neben Egli und sich selbst noch einen anderen Favoriten.

Marcel Maurer: «Die Strecke ist sehr flüssig und hat keine unnatürlichen Ecken drin. Das passt gut zu meinem Fahrstil. Mit Philip muss man rechnen, auch wenn er in Bière noch nie gewonnen hat. Das Paket dazu hat er. Wir müssen aber Lukas Eugster unbedingt im Auge behalten. Er fuhr schon in Frauenfeld stark, und ich glaube, dass die Strecke von Bière seinem Auto noch mehr entgegenkommt.»

In Frauenfeld fehlten Eugster nur 25 Hundertstel zum Tagessieg. Da er mit dem Ligier-Honda immer besser in Fahrt kommt, ist ihm dieser in Biere durchaus zuzutrauen.

Letzter Tagessieger bei Nationalen Slaloms mit einem Sportwagen war übrigens Tiziano Riva. 2008 bezwang der Tessiner mit seinem Rebo-BMW auch in Bière alle Rennwagenpiloten.

Wer verliert als Nächster?
Neben Egli und Eugster gehen fünf weitere Fahrer verlustpunktfrei in die dritte Runde. Titelverteidiger Martin Bürki ist, wie Frauenfeld gezeigt hat (Bruch der Antriebswelle), in der Gruppe E1 bis 1,6 Liter nur von der Technik zu schlagen, falls eine Reparatur vor Ort nicht möglich ist.

Mit mehreren ebenbürtigen Gegnern muss sich hingegen Manuel Santonastaso in der IS-2000 auseinandersetzen. An einem guten Tag können Jürg Ochsner und Kurt Tschirky mit ihren Opel Kadett 16V den BMW-Piloten aus dem Thurgau schlagen. In Frauenfeld fehlten Ochsner beim ersten Saisonstart nur neun Zehntel. Geschenke werden in der IS-Trophy halt keine gemacht…

Erstellt man die SM-Zwischenrangliste nach Siegen und Klassenstärke, dann liegt Manuel Santanastaso. Gegen harte IS-Gegner muss „Santi“ auch in Biere alles geben.

Dies trifft auch auf die IS bis 2,5 Liter zu. Christoph Zwahlen war zuletzt in Frauenfeld nicht so überzeugend wie m Comebackjahr 2018 in der Gruppe E1, müsste seine Kadett-Kollegen aber auch in Bière im Griff haben.

Der in einer vollen Klasse (mindestens fünf Fahrer) ebenfalls noch ungeschlagene Hanspeter Thöni (Peugeot 106) ist in der N/ISN bis 1600 nach dem Unfall des letztjährigen Mehrfachsiegers Benu Brunner mit dem Citroën Saxo in der Zuschauerkurve von Frauenfeld einen bedrohlichen Gegner los.

Gut möglich also, dass Philip Egli unter Druck von Maurer und Eugster – der mangels Klassengegner immer in die Top 5 stossen muss – der zweite Anwärter aufs SM-Podium 2019 ist, der nach Christian Darani in Frauenfeld Federn lassen muss.

Rekordteilnehmerfeld im Suzuki Cup
Am Samstag sind beim 54. Slalom von Bière die LOC-Klassen an der Reihe, inklusive Suzuki Swiss Racing Cup. Mit 42 Nennungen ist der neue Markenpokal noch etwas stärker besetzt als in den beiden April-Rennen. Diese gewannen Sandro Fehr (Interlaken) und Marcel Muzzarelli (Frauenfeld). Gut möglich also, dass es hier wieder einen anderen Sieger gibt.

Wer lässt diesmal im Suzuki Swiss Racing Cup alle Gegner hinter sich? Andreas Saner, der früher im Suzuki Grand Prix gewann, wird es zumindest versuchen (Denise Steinmann/myphoto.ch).

Am Sonntag geht es bei den Nationalen um SM-Punkte. An beiden Tagen stehen am Vormittag jeweils zwei Trainingsläufe und nach der Mittagspause zwei ebenfalls zeitlich getrennte Rennläufe auf dem Programm.

Quotes: Christian Eichenberger, Auto Sport Schweiz

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