Slalom: Auftakt mit mehreren Titelfavoriten

SPANNENDE AUSGANGSLAGE Am Samstag beginnt in Interlaken die Schweizer Slalom-Meisterschaft 2019. Martin Bürki strebt mit dem VW Polo den siebten SM-Titel an. Er ist aber nicht der alleinige Favorit – wir nennen vier weitere heisse Kandidaten. Nach dem Wintereinbruch zur Wochenmitte sollte laut Prognosen zum Samstag hin wieder besseres Wetter herrschen. Dem mit Spannung erwarteten […]

Er ist theoretisch der grosse Titelfavorit: Wenn Christian Darani seinen Fiat X1/9 fahrerisch und technich so gut im Griff hat wie in der zweiten Saisonhälfte 2018, dann führt der Titel über ihn (Foto: Jürg Kaufmann).

Nach dem Wintereinbruch zur Wochenmitte sollte laut Prognosen zum Samstag hin wieder besseres Wetter herrschen. Dem mit Spannung erwarteten Saisonauftakt zur Schweizer Slalom-Meisterschaft auf dem Flugplatz Interlaken steht nichts mehr im Weg.

Heisser Titelkandidat aus dem Tessin
Der Weg zum Titel wird 2019 nicht mehr allein über den sechsfachen Slalom-Meister Martin Bürki führen. Wenn Christian Darani mit seinem stets spektakulär pilotierten Fiat X1/9 an die Siege bei den letzten vier Slaloms von 2018 anknüpfen kann, ist der Tessiner aufgrund der Klassenstärke bei den E1-Zweilitern der Topfavorit.

Um diese Rolle zu bestätigen, braucht es neben dem Speed aber auch Nervenstärke und Konstanz, was die Technik miteinschliesst. Und gerade darin ist der Titelverteidiger mit seinem stets top vorbereiteten VW Polo ein Meister.

Bis Joël Werthmüller mit dem leistungsmässig aufgerüsteten Peugeot 106 kommt, hat Bürki in der E1-1600 keinen ebenbürtigen Gegner. Darani hingegen muss sich gegen schnelle Leute wie Reto Steiner (Ford Escort), Ruedi Fuhrer (Honda CRX F20), Daniel Kammer (Honda Civic) und Neuzugang Mathias Schläppi im Ex-Flammer-Suzuki Swift Evo 2000 wehren.

Immer spektakulär und schnell: Christoph Zwahlen punktet nun in der Gruppe Interswiss (Foto: Ramon Hänggi).

Christoph Zwahlen kehrt zu den IS-Kollegen zurück
Wie man Meister werden kann, weiss auch Christoph Zwahlen. Die zweite Saison nach seinem Comeback nimmt der Thurgauer in der Gruppe IS und nicht mehr in der E1 in Angriff. Dies hat für den Titelträger von 2010 und 2012 mehrere Gründe.

Christoph Zwahlen: „Letztes Jahr lief es relativ gut, aber bei Gegnern wie Köchli und Bollhalder hatte ich keine Zeit zum Pröbeln. So nehme ich mir etwas Druck weg, fahre in der IS unter Gleichgesinnten und kann am Auto mehr ausprobieren. Wenn es passt, bin ich in der Meisterschaft sicher weiterhin vorne dabei, und wenn es dann halt mal nicht die nötigen fünf Teilnehmer für volle Punkte sind, ist es mir auch egal.“

Egli mit kürzerer Übersetzung im Dallara
Vierter Kandidat auf den Titel oder zumindest aufs SM-Podium aus dem Tourenwagenlager ist Manuel Santonastaso im BMW 320. Zum Saisonanfang wird der Vizemeister in der IS-2000 von René Aeberhardt sowie Kurt und René Tschirky in ihren Opel Kadett 16V geprüft. Im Laufe des Jahres wird wohl auch Jürg Ochsner als Gegner dazukommen.

Lukas Eugster im Ligier-Honda Evo: Ihn hat sogar Martin Bürki auf der Rechnung.

Dass der Meister erstmals seit Christian Balmer 2008 mal wieder aus der Reihe der Rennsportwagen kommt, ist nicht ausgeschlossen. Wir denken da nicht in erster Linie an Philip Egli und Marcel Maurer, die im Vorjahr alle Tagessiege unter sich ausgemacht haben.

Egli ist mit einem bei Hewland speziell angefertigten Getriebe für seinen Dallara nun besser übersetzt und hofft so, überall noch ein bisschen schneller zu werden. Maurer wird dies mit seiner aggressiven Fahrweise am Steuer des Tatuus-Renault Midland zu kompensieren versuchen und hoffen, dass es nach dem Rekordsommer 2018 wieder einmal regnet…

Lukas Eugster als lachender Dritter?
Weil sich die beiden Kampfhähne bei den Zweiliter-Rennwagen also gegenseitig Punkte wegnehmen dürften, könnte Lukas Eugster zum lachenden Dritten werden. Sein Ziel ist es, mit dem neuen Ligier-Honda bei den CN-Sportwagen bis zwei Liter ungeschlagen zu bleiben und gleichzeitig immer in die Top 5 zu kommen. Das ergäbe stets volle 20 Punkte. Schafft er das und strauchelt jeder andere Titelkandidaten nur ein Mal, ginge die Rechnung auf.

Neuling bei den Rennwagen: Denis Wolf will mit dem Formel Renault Caparo umsetzen, was er im Clio gelernt hat.

Mauerhofer sagt ab, Fahrzeugwechsel von Helm, Wolf und Zürcher
Dass Daniel Mauerhofer sein Debüt mit dem Dallara World Series wegen technischer Probleme auf Frauenfeld verschieben muss, macht Eugsters Aufgabe in Interlaken etwas weniger schwierig. Ambitionen auf ein Top-Resultat im Gesamtklassement haben neben ihm nämlich auch Christian Balmer (trainiert im Tatuus-Honda für die Bergrennen), Denis Wolf (Debüt im Formel Renault Caparo), Thomas Zürcher (Debüt im Tatuus-Abarth F4) sowie die Brüder Andreas (Debüt im TracKing RC01) und Michael Helm (Tatuus F4 Evo).

Freier Eintritt für Zuschauer
Aber eben, in der Praxis sieht vieles anders aus. Der Saisonauftakt in Interlaken – auf dem wegen Bauarbeiten auf 2,5 Kilometer verkürzten Parcours (der bisher schnellste Teil ist weg) – wird einen ersten Anhaltspunkt geben.

Zuschauer haben freien Eintritt. Detaillierte Informationen zur Veranstaltung des ACS Bern (Startlisten, Zeitplan, usw.) gibt es im Internet unter folgendem Link:

acs-bern.ch/ch-de/sektionen/bern/motorsport/2_slalom-interlaken.asp

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