Scherer: "So was habe ich noch nie erlebt" 🎥
BESSER ALS ERWARTET Vor einer Woche überraschte Fabio Scherer mit der Ankündigung, 2020 in der DTM zu fahren. Mittlerweile hat der Luzerner die erste Testfahrt mit dem belgischen Audi-Team WRT hinter sich. Das kurze Video reflektiert den ersten Testtag von Fabio Scherer mit einem DTM-Auto. Zuerst stand Fabio Scherer im engen Kontakt mit Fach Auto […]
Das kurze Video reflektiert den ersten Testtag von Fabio Scherer mit einem DTM-Auto.
Zuerst stand Fabio Scherer im engen Kontakt mit Fach Auto Tech. Das Schwyzer Team spekulierte – als neues Partnerteam von BMW – mit dem Einstieg in die DTM. Als sich dieses Vorhaben nicht konkretisierte, griff der in Engelberg OW lebende Luzerner bei der zweiten Möglichkeit zu – und die heisst WRT-Audi.
Fabio Scherer: «Das Ganze ging sehr schnell. Nach rund zwei Wochen Verhandlung war der Vertrag unterschrieben. Bisher kannte ich WRT nur durch die GT3-Einsätze von Nico Müller und Marcel Fässler. Nun freue ich mich, selbst ein Teil dieses erfolgreichen Teams zu sein.»
Besser als vorgestellt
Rasch ging es dann auch mit den ersten Testfahrten, die Scherer zusammen mit anderen Teams in der vergangenen Woche in Jerez in Andalusien absolvierte. Sein erster Eindruck von einem DTM-Fahrzeug war überwältigend.
Fabio Scherer: «Es war besser, als ich es mit vorgestellt hatte. Als ich erstmals Vollgas gab, passierte etwas, was ich von Beschleunigung her noch nie erlebte. Man kann das fast nicht beschreiben. Die ersten paar Runden fuhr das Auto eher mit mir, dann hatte ich es drauf. Ich kannte ja nur Rennwagen. Ich hatte das Gefühl, ein DTM-Auto sei nur 500 und nicht 1000 Kilo schwer.»
Weil Scherer die Charakteristik der Hankook-Reifen aus der Formel 3 kannte, konnte er sich bald an das Handling in den schnellen Kurven gewöhnen.
Fabio Scherer: «Es ist immer schwierig, einen Test zu beurteilen. Aber laut Feedback der Ingenieure war meine Rennpace schon sehr gut und konstant, auch vom Reifenverschleiss her.»
Bei den Grossen angekommen
Beeindruckt ist er auch vom Aufwand, der in der DTM betrieben wird.
Fabio Scherer: «Plötzlich sind so viele Leute mit Laptops da. Ein spezielles Gefühl, offenbar etwas erreicht zu haben und bei den ganz Grossen angekommen zu sein. Zumal ich ja erst 20 bin und wohl der Jüngste im DTM-Feld sein werde. Ich sehe das auch als eine Ehre.»
Der Youngster wäre kein echter Rennfahrer, wenn er nun in Ehrfurcht erstarren würde, sondern sich nicht schon konkrete Ziele vorgenommen hätte.
Fabio Scherer: «Ich bin nicht da, um einfach mitzufahren, sondern um so erfolgreich wie möglich zu sein. Ich will in der DTM Fuss fassen, Highlights setzen und ab und zu ein Podium herausfahren. Ich will mich etablieren und für ein Werksteam empfehlen. Denn ich sehe die DTM als langfristiges Projekt.»
Blick nach vorne
Die enttäuschende Saison 2019 in der FIA Formel 3 hat er hiermit definitiv abgehakt. Vielmehr zieht er positive Schlüsse daraus.
Fabio Scherer: «Ich habe im Gegensatz zum Vorjahr kaum Fehler gemacht und bin sicher konstanter geworden. Am Ende war ich sogar der Beste aus dem Team. Das scheint mir wichtig.»