Ronnie Bratschi: Feinarbeit statt Saisonstart 🎥

NUTZBARE WARTEZEIT Mitte April hätte für Ronnie Bratschi die Saison 2020 mit den ersten Läufen zur Berg-EM begonnen. Jetzt nutzt der Urner die Zeit, um den neu aufgebauten Mitsubishi bis in den Sommer zu optimieren. Nach dem Unfall am 8. September 2019 beim 50. Nat. Gurnigelrennen musste Ronnie Bratschi seinen zum Glück nicht total beschädigten […]

Seit dem verhängnisvollen Regenrennen am Gurnigel war Ronnie Bratschi nicht mehr am Start. Seither wird der Mitsubishi neu aufgebaut (Foto: Team Beyou).

Nach dem Unfall am 8. September 2019 beim 50. Nat. Gurnigelrennen musste Ronnie Bratschi seinen zum Glück nicht total beschädigten Mitsubishi praktisch neu aufbauen. Am Wochenende vom 18./19. April 2020 wäre er damit beim ersten Lauf zur Berg-Europameisterschaft am Col Saint-Pierre in Frankreich angetreten und eine Woche später beim Rechbergrennen in Österreich gleich wieder auf EM-Punktejagd gegangen.

Dazu kommt es aus hinlänglich bekannten Gründen auch in den nächsten paar Wochen nicht.

Ronnie Bratschi: «Ich wäre parat gewesen. Nun habe ich halt Zeit gewonnen. Diese nutze ich, um andere Dinge am Auto zu machen, was ich erst im Laufe der Saison als Updates vorgehabt hätte. Es ist auch mal schön, wenn man nicht pressieren muss…»

Selbst ist der Mann
Details zu den Verbesserungen, die im Zuge des Neuaufbaus ins Auto einflossen, möchte der dreifache FIA-E1-Bergcup-Champion nicht verraten, um so die Konkurrenz im Ungewissen zu lassen. Alle Ersatzteile, die er als gelernter Polymechaniker nicht selbst anfertigen kann, hat er schon im Winter besorgt, sodass er nicht mehr von Zulieferern abhängig ist.

Man kann davon ausgehen, dass der Mitsubishi Evo VIII besser und schöner denn je dastehen wird, obwohl man karosseriemässig keine grossen Unterschiede sehen werde. Nur zum neuen Triebwerk von Eggenberger Motorenbau (Egmo) äussert er sich verhalten.

Ronnie Bratschi: «Der neue Motor von Egmo, der auch einen neuen Kühler erhält, ist eingebaut. Riesensprünge machen wir damit aber keine, weil es auf diesem Niveau nicht mehr möglich ist. Eventuell werden wir nun den bisherigen Motor, an dem beim Unfall nur die Ventildeckel kaputt gingen, als Reserve herrichten. Wenn dann ein Bergrennen dem anderen folgt, sind wir vielleicht noch froh darum.»

Ronnie Bratschi gehört zu den ehrgeizigsten Fahrern im Bergrennsport. 2020 will der Urner vermehrt bei Auslandrennen wie 2019 in Wolsfeld gewinnen (Foto: Thomas Bubel).

Wann der Saisonstart 2020 erfolgen wird, ist völlig unklar
Als momentan erste Rennen zur Berg-EM stehen Ecce Homo in Sternberk (CZ) am 6./7. Juni und die Coppa Teodori in Ascoli (I) am 27./28. Juni noch im FIA-Kalender. Es ist jedoch kaum anzunehmen, dass die Veranstaltungsverbote und Reiserestriktionen bis dahin dermassen gelockert werden, dass die Teilnahme von Fahrern aus ganz Europa und auch von Zuschauern aus dem Ausland gewährleistet werden kann.

Mit Hemberg, Reitnau und Massongex sind auch die ersten drei von acht geplanten Schweizer Rennen im 2020 abgesagt worden. Moment ist Ayent–Anzère vom 25./26. Juli das erste im Kalender verbliebene Bergrennen in der Schweiz. Dort würde Bratschi allerdings nur starten, wenn der EM-Lauf in Limanowa in Polen am selben Wochenende nicht stattfände.

Danach steht für ihn – wie für weitere Schweizer Fahrer wie Marcel Steiner und Robin Faustini – das grosse Osnabrücker ADAC-Bergrennen in Norddeutschland auf dem Plan, obwohl dies nur ein Lauf zum FIA-Bergcup ist. Dank der tollen Gastfreundschaft und dem finanziellen Anreiz trifft sich dort aber Krethi und Plethi aus Europa. Da die Vorbereitungen und die Sponsoringzusagen weit fortgeschritten sind, können sich die Norddeutschen bis in den Juli mit einer Einscheidung zuwarten.

Ronnie Bratschi: «Ich denke, viele andere Veranstalter wollen kein Risiko eingehen und werden in den nächsten Wochen noch absagen. Ich wäre überhaupt froh, wenn wir dieses Jahr noch irgendwo zum Fahren kämen, selbst wenn es bloss bei Trackdays wäre, um das Auto mal richtig ausprobieren zu können. Bis dahin arbeite ich daheim in meiner Werkstatt in Ruhe an meinem neuen Auto – so, wie man dies immer gerne täte.»

https://www.facebook.com/RudyCoursedecote/videos/408758379718940/

Das kurze Video von Rudy Course de Côte zeigt Ronnie Bratschi im Mai 2019 auf der Fahrt zum Tagessieg beim Bergrennen Wolsfeld in Deutschland. Auch dort wäre er wieder gerne gestartet.

facebook.com/ronniebratschiofficial

 

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