Renault Cup: Trennung der Clio-Modelle
SEPARATE KLASSEN An ihrer Generalversammlung entschieden sich die Fahrer aus dem Renault Classic Cup zur Unterteilung der verschiedenen Clio-Modelle. Das kann 2020 Auswirkungen haben. Die Renault Clio II und RS III Cup werden seit jeher gemeinsam gewertet. Nur die neueren Clio RS IV Cup mit 1600er-Turbomotoren fahren und punkten in einer separaten Klasse. Vorbehältlich der […]
Die Renault Clio II und RS III Cup werden seit jeher gemeinsam gewertet. Nur die neueren Clio RS IV Cup mit 1600er-Turbomotoren fahren und punkten in einer separaten Klasse. Vorbehältlich der offiziellen Genemigung des Cup-Reglements durch Auto Sport Schweiz wird es ab 2020 Cup-intern eine Aufteilung in drei Klassen geben.
Clio II im Vorteil
Darauf einigten sich die aktiven Fahrer an ihrer Generalversammlung und Fahrertagung vom vergangenen Samstag. Dabei überstimmten die Clio-III-Besitzer ihre Clubkollegen mit den älteren Clio II. Um für die Meisterschaft voll zu punkten, sind künftig mindestens fünf Teilnehmer pro Klasse nötig, sonst gibt es Abzüge.
Grosser Vorteil der Clio II ist das deutlich geringere Gewicht, was sich mit den Clio RS III trotz besserer Bremsen, mehr Aero und etwas mehr Leistung vor allem am Berg gegen einen Top-Chauffeur wie Philipp Krebs kaum wettmachen lässt. Auch Neuling Michael Schläpfer fuhr mit einem „Zweier“ gleich an der Spitze mit, zudem gewann Patrick Gerber in Abwesenheit von Meister Philipp Krebs drei der vier Läufe in Hockenheim.
Was wäre wenn…
Hätte dieser Passus schon 2019 gegriffen, wäre Thomas Zürcher und nicht Krebs oder Schläpfer Meister geworden. Zürcher punktete bei den zwei Rundstreckenrennen viermal mit seinem Clio IV. In Anbetracht von nur einem Gegner (Marcel Müller) im Vergleich zu den Clio-Saugern zu gut, finden viele.
Bei den letzten fünf Rennen griff der fünffache Cupsieger dann mit einem gemieteten Clio RS III ins Geschehen ein, wobei er Krebs in Les Rangiers die einzige Saisonniederlage zufügen konnte. Vorgesehen war diese Rückkehr in den Classic Cup allerdings nicht, doch nach dem Unfall mit dem Tatuus-Abarth in Anzère wollte der Berner gleich wieder Rennen bestreiten.
Meisterauto steht zum Verkauf
Philipp Krebs war mit seinem bewährten Clio II für alle anderen unschlagbar und holte verdient den Meistertitel. Zugleich sicherte er sich den Gesamtsieg im Schweizer Bergpokal, für den diese interne Unterteilung 2020 keine Rolle spielen wird, weil alle Cup-Clios bis zwei Liter Hubraum für diese Subwertung gemeinsam gewertet werden.
Ob Krebs die beiden Titel verteidigen wird, ist ungewiss. Das Meisterauto steht zum Verkauf, aber nur zu einem Top-Preis. Danach würde er den Wechsel auf einen Clio III oder IV ins Auge fassen.
Da bisher keine ernsthaften Angebote reinkamen, wird Krebs mit grosser Wahrscheinlichkeit nochmals mit dem Meisterauto antreten.
Nun zählt die Klassenstärke
Siegen kann Krebs damit weiterhin, aber für den Cup nur noch voll punkten, wenn genügend Clio II am Start stehen werden. Obwohl die Anzahl der Clio IV zunehmen wird, hängt dieses Damoklesschwert weiterhin auch über den neueren Modellen.
Von den «Dreiern» gibt es hingegen genug. Da Thomas Zürcher mit dem bei Jenzer Motorsport reparierten und optimierten Tatuus-Abarth zu den Rennwagen zurückkehrt, überlässt er die Clio-III-Klasse wieder seinen Kollegen. Diese erhalten nach der neuen Regelung nun bessere Chancen im Titelkampf.
Nürburgring statt zweimal Hockenheim
An ihrer Fahrertagung bestimmten die aktiven Clubmitglieder auch ihr diesjähriges Rennprogramm. Dieses sieht dieselben Slaloms und Bergrennen wie 2019 vor. Den Saisonauftakt tragen sie am 4. April in Interlaken aus.
Das erste Rundstreckenrennen absolvieren die Renault-Fahrer vom 17. bis 19. April beim «Preis der Stadt Stuttgart» in Hockenheim. Das zweite Rundrennen ist dann Mitte Juni auf dem Nürburgring.
Als Novum zählt am 9. Mai ein Kartrennen in Fimmelsberg zum Cup, wobei allen Teilnehmern zehn Punkte für die Meisterschaft gutgeschrieben werden.
Viel Preisgeld für eine private Meisterschaft
Dass sich die Teilnahme am Clio Classic Cup lohnt, zeigt ein Blick auf das Preisgeld von 2019. Dank etlicher Sponsoren und weiteren Einnahmen konnten mehr 16’5000 Franken ausbezahlt werden. 4500 Franken brutto gingen allein an Meister Philipp Krebs. Dazu kamen wertvolle Sachpreise von Reifenpartner Yokohama.
Mit 18 Klassierten war 2019 eines der bisher besten Jahre überhaupt. Mit Jürg Brunner, Brian-David Prina (Absolvent der Swiss Race Academy 2018) und Dario Zutter haben sich drei neue junge Fahrer für 2020 angemeldet.