Rallye-WM: Latvala beschert Toyota schon einen Sieg
RALLYE-WM SCHWEDEN Nur zwei Anläufe brauchte Toyota, um mit Jari-Matti Latvala den ersten WRC-Sieg seit 17 Jahren zu feiern. Ein Schweizer Team war in Schweden nicht dabei, dies soll erst beim vierten WM-Lauf in Korsika wieder der Fall sein. Jari-Matti Latvala fühlte sich am Sonntag ähnlich glücklich wie Beat Feuz nach seinem grandiosen Abfahrts-Heimsieg […]
Jari-Matti Latvala fühlte sich am Sonntag ähnlich glücklich wie Beat Feuz nach seinem grandiosen Abfahrts-Heimsieg bei der Ski-Weltmeisterschaft in St. Moritz. Der Finne gewann in Schweden den ersten der beiden skandinavischen WM-Läufe. Nach 2008, 2012 (mit Ford) und 2014 (mit VW) ist dies der vierte Triumph für Latvala bei der einzigen echten Winter-Rallye im WM-Kalender.
Es ist dies im zweiten Anlauf schon der erste Volltreffer für Toyota. Zuletzt schwang der Franzose Didier Auriol im Corolla WRC in China 1999 obenauf. Zur Erinnerung: Ab 2017 wird mit breiteren, stärkeren und generell attraktiveren World Rally Cars gefahren. Deren Hersteller streiten sich nach dem Rückzug von Volkswagen um die neue Vorherrschaft.
Wie bei der Rallye Monte Carlo lag zunächst Thierry Neuville an der Spitze. Bis zur 15. Sonderprüfung baute der deutschsprachige Belgier die Führung auf 43,3 Sekunden aus. Dann geschah das Unfassbare, indem er auf der die zweite Etappe abschliessenden Zuschauer-SP seines Hyundai i20 WRC abschlug. Schon bei der Monte lag er bis zur letzten SP am Samstag klar voraus, ehe er sich auf ähnliche Weise eliminierte.
Der bis dahin ebenfalls souverän, aber vorsichtiger agierende Latvala übernahm mit dem einwandfrei funktionierenden Toyota Yaris WRC die Spitze. Mit der Bestzeit auf allen drei Prüfungen vom Sonntag bewies der lange Zeit vom Schweizer Mentalcoach Christof Treier trainierte Finne, dass er den Sieg mehr als verdient hat. Latvala ist nun auch neuer WM-Leader vor Sébastien Ogier, der sich hinter seinem Ford-Teamkollegen Ott Tänak aus Estland mit Rang 3 begnügen musste.
Jérémie Toedtli wieder im Skoda Fabia R5: Zuerst Korsika, dann Chablais
Anders als in Monte Carlo war kein Schweizer Team in Schweden dabei. Dies ist auch nicht bei der nächsten WM-Rallye in Mexiko zu erwarten. Hingegen wird die Schweiz beim vierten WM-Lauf im April auf Korsika dank Jérémie Toedtli wieder vertreten sein. Wie der SM-Dritte von 2016 bekanntgab, wird er bei der Rallye Frankreich einen Skoda Fabia R5 an den Start bringen. Mit demselben Leihwagen holte der junge Neuenburger bei der Rallye du Valais im vergangenen Oktober einen überraschenden Podestplatz.
Fest eingeplant hat Toedtli auch den Start bei der Rallye du Chablais Ende Mai. Wenn er das Budget auftreiben kann, will er 2017 einen zweiten WM-Lauf und dann wiederum das grosse Schweizer Saisonfinale im Wallis bestreiten.