Porsche Cup: Viel Abwechslung in Imola
TURBULENTE RENNEN Beim dritten Weekend des Porsche Cup Suisse in Italien sorgten die Fahrer für beste Unterhaltung. Im Sprint der GT3-Königsklasse siegte Gastfahrer Fredy Barth vor Cupleader Antonio Texeira. Eigentlich war Fredy Barth im Qualifying für das Sprintrennen der Porsche GT3 Cup Challenge im Autodrom von Imola der Schnellste. Weil der Rennprofi und Instruktor […]
Eigentlich war Fredy Barth im Qualifying für das Sprintrennen der Porsche GT3 Cup Challenge im Autodrom von Imola der Schnellste. Weil der Rennprofi und Instruktor aber die Streckenbegrenzung missachtet hatte, sah er seine schnellste Runde gestrichen.
Trotzdem stand nicht der auf P1 der Quali-Zeitenliste vorgerückte Antonio Texeira auf der Pole-Position, sondern der Gastfahrer. Der von der GT3CC geförderte Junior hatte für den gut 30-minütigen Sprint neue Vorderreifen montieren lassen, wofür er die Versetzung in Reihe 2 hinter Barth, Carlo Lusser und Jean-Paul von Burg in Reihe 2 in Kauf nahm.
Barth siegt und Texeira punktet
Obwohl der Sprint bei leichtem Regen begann, setzten alle Topteams angesichts der hohen Asphalttemperaturen auf profillose Slicks. Teixeira kehrte bereits aus dem ersten von 14 Umläufen als Zweitplatzierter zurück und eröffnete ab Runde 5 die Jagd auf Barth. Wenig später klebte der Junior mit portugiesischen Wurzeln am Heck seines Kontrahenten, der als Gaststarter für die Meisterschaft keine Rolle spielte.
Im vorletzten Umlauf konnte sich der Nachwuchsfahrer daneben setzen, riskieren wollte er aber nichts. Auch als Zweiter vor Lusser und von Burg sackte Teixeira dank der Qualifying-Bestzeit und der schnellsten Rennrunde die maximalen Punkte ein.
Antonio Texeira: «Nach dem Tröpfeln wusste ich am Anfang nicht genau, wie viel Grip die Strecke hat, aber nur ein oder zwei Stellen waren wirklich feucht. Ich habe noch versucht, Fredy Barth zu attackieren, aber er hat sehr gut verteidigt.»
Von Burg siegt im turbulenten Langstreckenrennen
In der Startaufstellung für das Langstreckenrennen über 33 Runden stand Teixeira ganz vorne, daneben Lusser und dahinter von Burg und Andreas Corradina. Nach der von gelben Flaggen geprägten Startrunde kehrte Carlo Lusser als Führender der Cup-Wertung vor Teixeira, Corradina und von Burg zurück.
Dann ging es Schlag auf Schlag: Im sechsten Umlauf ging von Burg an Corradina vorbei und Teixeira an Lusser. Der Versuch, den vor ihm liegenden Marco Galassi auf einem 991 II GT3 aus der Klasse 7a zu attackieren, endete jedoch für beide im Aus.
Den Pflichtboxenstopp nutzte von Burg in Runde 12, um sich vor Lusser zu setzen. Der frühere Schweizer Automobilmeister und GT3-Cup-Challenge-Sieger musste seinen Wagen wenig später abstellen. Damit rückte Corradina auf den zweiten Platz vor und brachte diesen in der GT3-Cup-Klasse hinter Jean-Paul von Burg und vor Dominik Fischli ins Ziel.
Auf den richtigen Zeitpunkt kommt es an
Im Sprintrennen der Porsche 718 Cayman GT4 Clubsport feierte der 21-jährige Neueinsteiger Linus Diener aus der Pole-Position einen weiteren Sieg. Auch durch eine Safety-Car-Phase liess sich der frühere Motorradrennfahrer nicht aus dem Konzept bringen. Die Ehrenplätze gingen an Marcel Wagner und Laurent Misbach.
Um neun Tausendstelsekunden konnten sich Eric Schmid und Antoine Leclerc dann den besten Startplatz für das Endurancerennen sichern. Dahinter Diener, Wagner, das Duo Takahashi/ Baccani, Misbach und Pampanini. Marcel Zimmermann/Markus Humbel mussten sich gar mit Position 8 innerhalb der GT4-Kategorie begnügen. Dank taktischem Geschick gingen sie aber als die grossen Gewinner aus dem von zahlreichen Gelb-Phasen geprägten Langstreckenrennen hervor.
Während die Spitzengruppe mit Diener, Wagner, Takahashi/Baccani und Thomas Herbst bereits in Runde 15 einen Safety-Car-Einsatz zum turnusmässigen Boxenstopp nutzte, warteten Zimmermann/Humbel zwei Umläufe länger – offenbar der perfekte Zeitpunkt. Misbach stoppte in Runde 18, auch für ihn zahlte sich die Geduld mit dem dritten Platz hinter Alberto Franceschetti im Cayman GT4-Vorgängermodell aus. Derweil musste sich Linus Diener diesmal mit dem vierten Rang im Feld und dem dritten in der Klasse begnügen.
In der Subwertung der Porsche 991 I GT3 gewann Rolf Reding solo das Sprintrennen und zusammen mit Alexander Fach auch auf der Langstrecke.
Schneller und konstanter Salamanca
In der Gleichmässigkeitsprüfung war der Schnellste auf dem GP-Kurs von Imola auch der Konstanteste. (PDC) mit seinem Porsche die Gesamtwertung gewonnen und damit den Erfolg vom Saisonauftakt wiederholt. Die zehn gefahrenen Runden von Massimo Salamanca mit einem 911 GT3 RS wichen – jede für sich betrachtet – insgesamt nur um 2,45 Sekunden von der kumulierten Durchschnittszeit ab. So gewann er wie beim Saisonauftakt die Porsche Driver’s Challenge vor Andreas Ritzi (Abweichung 3,33 Sekunden) und Titelverteidiger Peter Gafner.