Porsche Cup: Titel an den Altmeister

ROUTINIER VOR YOUNGSTER Der mehrfache Meister Jean-Paul von Burg setzte sich im Titelkampf in Misano gegen den jungen Antonio Teixeira durch. Champion bei den Cayman GT4 ist Neuling Linus Diener. Das Duell Jugend versus Erfahrung konnte in der diesjährigen Porsche GT3 Cup Challenge (GT3CC) der routiniertere Fahrer für sich entscheiden. Jean-Paul von Burg verwandelte auf […]

Gedränge nach dem Start der GT3CC. Jean-Paul von Burg fährt zum Sieg, dahinter Andrea Corradina #2 und der verdeckte Dominik Fischli. Rechts der überragende Klassensieger Rolf Reding #88 im Vorgängermodell (Fotos: Dirk Michael Deckbar).

Das Duell Jugend versus Erfahrung konnte in der diesjährigen Porsche GT3 Cup Challenge (GT3CC) der routiniertere Fahrer für sich entscheiden. Jean-Paul von Burg verwandelte auf dem World Circuit Marco Simoncelli von Misano gleich den ersten Matchball. Mit einem ungefährdeten Sieg im ersten Sprintrennen sicherte sich der Genfer bereits zum neunten Mal den Titel.

Zuerst der Meister…
Von Burg startete aus der Pole-Position und überquerte die Ziellinie mit einem Vorsprung von 3,423 Sekunden vor Dominik Fischli. Antonio Teixeira, der sich vor dem sechsten und finalen Wochenende der GT3CC noch Chancen auf den Titel ausrechnen durfte, blieb nur der vierte Rang hinter Andreas Corradina. Der 18-Jährige – gefördert vom Verband Schweizer Porsche Clubs (VSPC) und der Porsche Schweiz AG – hatte im Qualifying die Streckenlimits missachtet, worauf ihm die schnellste Rundenzeit gestrichen worden war.

Von Burgs Verfolger im ersten Sprint: Fischli vor Corradina und Texeira, der das zweite Rennen für sich entschied.

… dann der Herausforderer
Deutlich lebhafter verlief das zweite Rennen. Erst drehte sich der anfänglich führende Von Burg in Runde 6, und bei der Aufholjagd geriet er mit Andreas Corradina im Kampf um Rang 4 aneinander. Während Corradina ausschied, fiel der neue Meister abermals zurück und erhielt obendrein eine 30-Sekunden-Zeitstrafe.

Teixeira liess sich zwei neue Slicks aufziehen und nahm dafür eine Versetzung auf Startplatz 7 in Kauf. Von dort aus machte das Nachwuchstalent rasch Positionen gut und lag nach der Rennhälfte bereits wieder hinter Leader Dominik Fischli. Die Attacke in der allerletzten Runde gelang und Teixeira krönte sein Debütjahr in der GT3CC mit seinem fünften Laufsieg. Fischli rundete mit Platz 2 seinen dritten Rang in der Fahrertabelle ab.

Den Sprung aufs Gesamtsiegerpodium schaffte im zweiten Rennen auch Rolf Reding mit dem 991 GT3 der ersten Generation. Der Schweizer Bergmeister Junior von 2017 gewann beide Male seine Klasse 5d überlegen.

Antonio Texeira und Jean-Paul von Burg prägten die Saison 2019. Noch siegte am Ende die Routine über die Jugend – wie lange noch?

Grand Slam für Misbach, aber Titel für Diener
Am Titelgewinn von Linus Diener in der Klasse der Cayman GT4 Clubsport konnte Laurent Misbach auch mit einem wahren Grand-Slam-Wochenende nicht mehr rütteln. Mit seinem Porsche 718 GT4 sicherte er sich die Trainingsbestzeit, fuhr zwei ungefährdete Start-Ziel-Siege heraus und drehte jeweils die schnellste Rennrunde. Dies summierte sich zu 79 Meisterschaftspunkten – mehr geht nicht.

Linus Diener jedoch verwaltete seinen 30-Punkte-Vorsprung clever, hielt sich aus allen Scharmützeln mit Absicht heraus, begnügte sich mit zweiten Plätzen und brachte so den Titel sicher ins Trockene. Ein toller Erfolg für den bisherigen Motorradsportler gleich im ersten Jahr.

In beiden Cayman-GT4-Rennen setzte sich Laurent Misbach #214 vom Start weg durch. Den Titel sicherte sich aber Linus Diener #223.

Sieger und Meister der Konstanz
Trotz eines starken Schlussspurts in der zweiten Saisonhälfte musste sich Andreas Ritzi in der Porsche Driver’s Challenge (PDC) mit dem zweiten Meisterschaftsplatz hinter Massimo Salamanca begnügen. Als Qualifying-Schnellster lieferte Ritzi in Misano wie zuvor in Mugello und Dijon erneut die konstanteste Vorstellung ab: Auf seinen zehn Wertungsrunden erlaubte er sich eine kumulierte Abweichung gegenüber der eigenen Durchschnittszeit von bloss 2,13 Sekunden.

Den Titel eroberte jedoch Salamanca (beide auf 911 GT3 RS) mit einem zweiten Platz und acht zusätzlichen Punkten für die jeweils zweitbeste Rundenzeit im Qualifying und im Gleichmässigkeits-Wettbewerb.

Obwohl wenn es nicht auf Bestzeiten ankommt, wird auch in der Driver’s Challenge auf der Ideallinie gefahren. Meister Massimo Salamanca macht es vor.

Sieg mithilfe des Profis
Das zweistündige Langstreckenrennen bei Nacht, bei dem es nicht mehr um Punkte ging, nahmen 34 Porsche aus allen Klassen in Angriff. Den Gesamtsieg und damit auch Platz 1 in der GT3CC holte nach 63 Runden das Duo Paul Kasper/Martin Ragginger. Der Innerschweizer und der Profi aus Österreich setzten sich mit ihrem 911 GT3 Cup gegen den 911 GT2 RS Clubsport von Benno Oertig und Vincent Capillaire durch.

Die Liga der Porsche 718 Cayman GT4 wurde zur Beute von Francesco Fenici/Max Busnelli, die im Vorjahresmodell den frisch gekürten Meister Linus Diener schlagen konnten. Diener wurde im Cockpit von Mauro Calamia unterstützt. Für den ebenfalls top besetzten 718 Cayman GT4 von Laurent Misbach, Emmanuel Bello und Vorjahres-GT4-Meister Léonard Rendulic war das Zweistundenrennen schon kurz nach dem Start beendet.

Das Nachtrennen bildet den alljährlichen Abschluss auf der Rennstrecke. Als Sieger ging der Porsche #9 mit Paul Kasper und Profi Martin Ragginger hervor.

porsche-clubs.ch

 

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