Porsche Cup Suisse: Gemeinsam durchs Wüstenabenteuer 🎥
GEMEINSAME ERFAHRUNG Zwei Jahre lang machten sie als rivalisierende Förderpiloten den Titel im Porsche Sports Cup Suisse unter sich aus. Für das 24-Stunden-Rennen in Dubai taten sich Alexander Fach und Dominik Fischli zusammen.
Alexander Fach und Dominik Fischli fuhren in den vergangenen zwei Jahren im GT3 Cup im Rahmen des Porsche Sports Cup Suisse. Dort haben die beiden Schweizer ihr Talent nachdrücklich unter Beweis gestellt und dank der Unterstützung der Veranstalter und der Porsche Schweiz AG das Rüstzeug für ihre weitere Karriere im Motorsport mit auf den Weg bekommen.
Ende 2021 ist das Förderprogramm für Fach und Fischli plangemäss ausgelaufen, doch weil es aus Sicht aller Beteiligten so erfolgreich war, gab es für die beiden Junioren zum Abschluss noch ein aussergewöhnliches Abschiedsgeschenk als Dankeschön: den Start beim 24-Stunden-Rennen von Dubai mit einem rein schweizerisch besetzten Porsche 911 GT3 Cup der jüngsten Modellgeneration 992.
Noch nie bei einem 24-Stunden-Rennen
Sowohl der 19-jährige Alexander als auch der gut sechs Jahre ältere Dominik betraten mit der Reise in die Vereinigten Arabischen Emirate Neuland: Keiner von ihnen hatte zuvor ein Rennen ausserhalb Europas oder über eine solche Langstreckendistanz bestritten.
Ihre Aufregung vor dem Endurance-Abenteuer in der Wüste von Dubai war verständlich: Langstreckenwettbewerbe unterscheiden sich erheblich von den gut 30-minütigen Sprintläufen, die beide aus dem GT3 Cup kennen – dort geht es vom Start bis ins Ziel vornehmlich um Vollgas, und jeder Teilnehmer kann seinen eigenen Wagen so abstimmen, wie es ihm persönlich am besten gefällt.
Dominik Fischli: «Im Cup waren wir zwei Jahre lang Gegner und haben uns gegenseitig auf ein immer höheres Niveau gepusht. Davon, dass Alexander zum Teil etwas schneller war als ich, konnte ich viel lernen. Auch wenn es auf der Strecke mal zum Kontakt kam.»
Alexander Fach: «… aber das gehört mit dazu. Wir haben uns auch im Fahrerlager immer gut verstanden. Ich wusste, dass Dominik ein harter Arbeiter ist und einen starken Willen hat. Seinetwegen musste ich stets noch mehr geben. Wenn er mich in einem Zeitensektor geschlagen hat, habe ich mir das immer genau angeschaut. Von dieser fairen Rivalität konnten wir beide profitieren. Jetzt gemeinsam mit ihm zu fahren, hat viel Spass gemacht.“
Eine neue Erfahrung
Bei 24-Stunden-Rennen kommt es auf Kompromissbereitschaft an, auf Teamwork und Strategie – zumal die beiden Jungpiloten das Cockpit ihres 911 GT3 Cup mit drei weiteren Schweizern teilten: Auch Peter Hegglin, Marcel Wagner und Jan Klingelnberg gehören im Porsche Sports Cup Suisse zu den schnellen Leuten.
Dominik Fischli: «Boxenstopps mit Fahrerwechsel waren ein spannendes Thema. Das kannten wir so noch nicht und haben das zusammen mit unseren drei Gentleman-Piloten ausführlich geübt.»
Ein unglücklicher Start
Mir den Besonderheiten des 24-Stunden-Rennens von Dubai machte das Schweizer Quintett schnell Bekanntschaft: 81 unterschiedlich flotte Autos sorgen auf einem Kurs von knapp 5,4 Kilometer Länge für reichlich Spektakel mit zahlreichen Zwischenfällen.
Auch der Porsche von Fach Auto Tech blieb nicht verschont: Aller Vorsicht zum Trotz kam es kurz nach dem Start zu einem Kontakt mit einem KTM X-Bow (siehe Video unten), der den Kühler vorne links in Mitleidenschaft zog. Die notwendige Reparatur erledigten die Mechaniker in kaum mehr als 15 Minuten.
Alexander Fach: «Danach haben wir eine super Aufholjagd gestartet und das Feld von hinten aufgerollt. Alle fünf Fahrer waren schnell, und die Boxenstopps funktionierten ebenso gut wie die Strategie.»
Dumm gelaufen: Schon am Start kam es zu einer Kollision mit zeitraubenden Folgen.
Stein im Kühler zieht Ausfall nach sich
Nach elf Stunden hatte sich der weiss-rote 911 GT3 Cup von Platz neun schon wieder auf Rang vier in seiner Klasse 992-AM vorgekämpft und brillierte mit deutlich besseren Rundenzeiten als die vor ihm liegenden Fahrzeuge. Dann schlug das Schicksal jedoch ein zweites Mal zu: Ein aufgewirbelter Stein störte die Funktion der Drosselklappe, Gasgeben war kaum noch möglich.
Alexander Fach: «Wir haben in der Box mehrmals versucht, den Stein wegzublasen. Danach ging es für rund fünf Runden wieder gut, doch dann kehrte das Problem stets zurück – vermutlich, weil die Drosselklappe selbst beschädigt worden war.»
So eifrig die Mechaniker sich auch bemühten, den Defekt zu beheben: Am Ende blieb dem Team nichts anderes übrig, als das Auto nach der Hälfte der Renndistanz um Mitternacht abzustellen.
Fischli steigt in die GT World Challenge Europe ein
Die Enttäuschung über den vorzeitigen Ausfall hält sich bei den beiden Nachwuchstalenten in Grenzen. Für Dominik Fischli sei es das coolste Rennen gewesen, das er bislang bestritten habe.
Dem Langstreckensport bleibt er nun treu: Der Remetschwiler geht in der neuen Saison mit einem Porsche 911 GT3 R vom Team Allied-Racing in der GT World Challenge Europe an den Start.
Fach will sich in Deutschland weiterentwickeln
Auch der zweifache Schweizer GT3 Cup-Champion Fach verlässt das Nest und den Porsche Sports Cup Suisse, um die nächste Stufe seiner Motorsportkarriere in Angriff zu nehmen: Für ihn steht 2022 der Porsche Carrera Cup Deutschland auf dem Plan.
Alexander Fach: «Ich hoffe, dass ich mich dort weiterentwickeln und noch näher an die Profis herankommen kann. Die 24 Stunden von Dubai bleiben sicher nicht mein letztes Langstreckenrennen. Wir waren von der Pace her so gut dabei, trotz des Startunfalls lag Platz zwei in der Klasse in Reichweite. Das können wir so nicht einfach auf uns sitzen lassen.»
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