Porsche Cup: Schnell sein ist nicht alles

WIEDERHOLUNGSTÄTER Die Dominanz von Francesco Fenici in der GT4 Challenge des Porsche Sports Cup Suisse wäre in Imola weitergegangen. Doch auf der Langstrecke ging der Sieg nachträglich an Laurent Misbach. Mit seinem Porsche 718 Cayman GT4 Clubsport MR holte sich Francesco Fenici mit der Pole-Position, der schnellsten Runde und dem ungefährdeten Start-Ziel-Sieg bereits im Sprintrennen […]

Francesco Fenici führte im Sprint und im Endurancelauf vor Laurent Misbach. Nach der Zeitstrafe des Italieners teilen sie sich die Siege (Fotos: Dirk Michael Deckbar).

Mit seinem Porsche 718 Cayman GT4 Clubsport MR holte sich Francesco Fenici mit der Pole-Position, der schnellsten Runde und dem ungefährdeten Start-Ziel-Sieg bereits im Sprintrennen die maximale Punktzahl – zum Leidwesen von Laurent Misbach.

Der amtierende Vizemeister fuhr hinter dem Römer ebenfalls unbedrängt auf Rang 2. Misbach stellte seine Schnelligkeit mit einer persönlichen Rundenbestzeit unter Beweis, die ihn nur eine Zehntelsekunde von Fenici trennte.

Kampf hinter dem Spitzenduo
Dahinter wurde der unter Pseudonym startende Italiener «Boga» nur kurz von dem wie gewohnt zweikampffreudigen Paul Surand vom dritten Platz verdrängt. Surand fiel im Zuge dieses Duells an die fünfte Position zurück, arbeitete sich aber wieder an Massimo Salamanca vorbei.

Paul Surand holte sich zwei dritte Plätze in der Meisterschaftswertung.

Diesen wiederum verschlug es dabei sogar auf Rang 9. Der amtierende Rundstreckenmeister der Porsche Drivers Competition liess sich davon aber nicht entmutigen und nutzte die verbliebene Zeit, um noch bis auf Platz 5 vorzufahren.

Sechster wurde Patrick Schetty, der damit die Klassenwertung für den 718 Cayman GT4 Clubsport gewann. Als Neuntplatzierter ging Thomas Herbst als Sieger der Vorgängergeneration des Cayman GT4 Clubsport hervor.

Fenici Erster im Ziel…
Auch im Endurance-Rennen über die 100-Meilen-Distanz sah es für Francesco Fenici zunächst nach einem weiteren Erfolg aus. Der 31-Jährige hatte das Qualifying der GT4 Challenge für sich entschieden, musste nach dem Start aber Paul und Corentin Surand den Vortritt lassen – bis diese in der 18. von 33 Runden ans Ende des Teilnehmerfeldes zurückfielen.

Damit lag Fenici wieder an der Spitze, zumeist dicht gefolgt von Laurent Misbach. Dieses Bild setzte sich bis zum Zieleinlauf fort.

… aber der Sieg geht an Misbach
Dennoch durfte am Ende Misbach seinen ersten Saisonsieg bejubeln. Der Italiener hatte seinen Pflichtboxenstopp einen Hauch zu schnell absolviert und war dafür mit drei Strafsekunden belegt worden. Dies stufte den Tabellenführer der GT4 Challenge an die zweite Position zurück.

Nach dem Langstreckenrennen jubelte Laurent Misbach als Sieger vom Podium, daneben der an sich schnellere Francesco Fenici.

Ähnliches widerfuhr Patrick Schetty und Thomas Brauch in der Wertung für 718 Cayman GT4 Clubsport-Fahrzeuge. Beide erhielten nachträglich jeweils drei Strafsekunden für zu kurze Boxenstopps. Davon profitierte Renzo Kressig, der von Rang 3 zum Klassensieger aufrückte. Unter den Teilnehmern mit der Cayman GT4-Vorgängergeneration gewann Thomas Herbst mit einer Runde Vorsprung.

Francesco Fenici: «Im Endurance-Qualifying hatte ich nur Zeit für eine einzige Runde, das war auch mental eine neue Herausforderung für mich. Umso mehr freute ich mich über die Pole-Position. Ich lerne noch immer mit jedem Kilometer dazu. Die Zeitstrafe im Langstreckenrennen ist ärgerlich, zeigt aber einmal mehr, dass sich jeder kleine Fehler rächt.»

Peter Gafner wieder der Regelmässigste
Schnell sein allein genügt in der Porsche Drivers Competition Suisse nicht zum Sieg – dies hat Peter Gafner in Imola einmal mehr unter Beweis gestellt. Mit seinem 911 GT3 stellte der Porsche Drivers Competition-Meister von 2018 zwar keine Rundenrekorde auf, fuhr aber am gleichmässigsten.

Genau betrachtet leistete er sich über neun von zehn Runden eine Abweichung von lediglich 1,66 Sekunden gegenüber seiner eigenen Durchschnittszeit. Damit war er exakt 0,03 Sekunden präziser unterwegs als Fabio Resico, der sich mit seinem 911 GT3 RS wie zuvor in Le Castellet erneut dem Ex-Champion geschlagen geben musste.

Rang 3 ging an Nicolas Garski vor Alain Dutronc und Virgil Keller. Robert Schwaller, der seit seinem ersten Platz beim Saisonauftakt in Hockenheim die Tabelle angeführt hatte, erwischte erneut einen schwierigen Tag und kam nur auf die neunte Position. Er fiel in der Zwischenwertung hinter Gafner und Resico auf die dritte Stelle zurück.

Peter Gafner war mit seinem 991 GT3 um einen Hauch regelmässiger als der Zweite. Hinter ihm der sechtsplatzierte Tommy Eriksson in einem 997 GT3 RS.

Rangliste Porsche Cup Suisse Imola

porsche-clubs.ch

 

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