Porsche Cup: Perfekter Dijon-Trip für Jürg Aeberhard
UNSCHLAGBAR Jürg Aeberhard ist der grosse Gewinner des vierten Rennwochenendes des Porsche Sports Cup Suisse im Burgund. Mit zwei Sprintsiegen übernahm der Berner in der Königsklasse GT3 die alleinige Tabellenführung vor Porsche-Junior Jasin Ferati.
Für Jürg Aeberhard hätten die Rennen des GT3 Cup auf dem 3,722 Kilometer kurzen Circuit de Dijon-Prenois kaum besser laufen können. Im Qualifying stellte er auf nasser Fahrbahn sein Talent als Regenfahrer unter Beweis und sicherte sich mit 0,741 Sekunden Vorsprung die Bestzeit.
Besser geht es nicht
Von der Pole Position setzte sich der Garagier aus Biglen im ersten Lauf direkt an die Spitze des mit 18 Wagen starken Feldes und fuhr den Sieg unter dem Druck von Jasinm Ferati sicher nach Hause. Nur sieben Zehntel dahinter kreuzte der 19-jährige Winterthurer die Ziellinie.
Der vom Porsche Motorsport Club Suisse und der Porsche Schweiz AG geförderte Junior hatte im dritten von 18 Umläufen Gregor Burkard überholt und anschliessend auf nun trockener Strecke in 1:18,677 Minuten die schnellste Rennrunde vorgelegt.
Burkard belegte am Ende den dritten Platz knapp vor Alexander Schwarzer. Der Absolvent der Porsche Racing Experience war lediglich als Achter gestartet und krönte seine Aufholjagd mit Rang vier vor Ernst Keller.
Ferati kämpft sich zurück
Auch den zweiten Lauf entschied Aeberhard für sich. In den 17 Runden bis zum Ziel arbeitete sich der 36-jährige Routinier einen Vorsprung von fast 15 Sekunden auf Ferati heraus. Als einziger Fahrer drehte Aeberhard mit dem rund 515 PS starken Porsche 911 GT3 Cup der Modellgeneration 992 fast durchgängig Zeiten unter 80 Sekunden.
Ferati hatte seinen zweiten Startplatz in der ersten Runde an Burkard verloren, sich diese Position aber im siebten Umlauf wieder zurückgeholt. Burkard musste anschliessend auch Ernst Keller ziehen lassen, bevor das Rennen für ihn in Runde zehn beendet war. Hierdurch rückte Schwarzer auf den vierten Rang vor.
Jürg Aeberhard: «Mein Wochenende verlief perfekt. Ich fuhr 2014 das letzte Mal mit einem Rennauto im Regen – um so mehr freute mich die deutliche Pole auf nasser Strecke. Auch in beiden Rennen blieb ich absolut fehlerfrei. Ich konnte meine Runden abliefern und hatte am Schluss sogar noch Reserven.»
Zwei GT4-Siege für Mottet
Auch Alexandre Mottet (Galerie links) gelang in der GT4-Gruppe eine Meisterleistung. Wie zuvor in Franciacorta konnte er sich mit seinem 425 PS starken 718 Cayman GT4 Clubsport gegen die nominell deutlich schnelleren 718 Cayman GT4 RS Clubsport behaupten.
Die Grundlage hierfür legte Mottet im ersten Sprint mit einem Blitzstart, der ihn von Rang drei in Führung brachte. Damit feierte Mottet logischerweise auch den Sieg in der Klasse 10 für Fahrzeuge mit dem sogenannten Manthey-Racing-Paket vor Markus Lietzau.
Das Qualifying hatte Jean-Paul Chaligne auf nasser Strecke für sich entschieden. Der Polesetter fiel in der Gesamtwertung aber bis auf Rang fünf zurück und wurde noch Dritter.
Im zweiten GT4-Sprint sicherte sich Mottet erneut den Sieg, obwohl er zwischendurch Lietzau den Vortritt lassen musste. Lietzau verteidigte in einer Kampfgruppe seinen zweiten Klassenplatz erfolgreich gegen Chaligne.
Zwei Schweizer setzen sich durch
In der Klasse 11 für 718 Cayman GT4 Clubsport ohne MR-Paket holte sich Andreas Ritzi nach einer starken Vorstellung im ersten Lauf den Sieg vor Remo Stebler. Im zweiten hiess der Sieger Jens Richter vor Stebler.
Den Gesamtsieg in beiden Rennen machten Paolo Locatelli und Valerio Presezzi mit ihren neuen 718 Cayman GT4 RS Clubsport unter sich aus.
Zwei Schweizer Doppelsiege gab es im internationalen Feld des Open GT. Mit seinem Porsche 911 GT3 Cup gewann Loïc Villiger den ersten Lauf ganz knapp vor Simon Willner. Im zweiten Sprint siegte Willner (Galerie Mitte in Führung liegend) mit 1,5 Sekunden Vorsprung vor Philippe Menotti, beide auf einem 911 GT3 R.
Ein Meister der Konstanz
Nicolas Garski setzte seine Siegesserie auch beim vierten Rennwochenende der Porsche Drivers Competition Suisse (PDC) fort, sah sich in Dijon-Prenois aber starker Konkurrenz ausgesetzt.
Im ersten Lauf kopierte Fide Scheer – ebenfalls mit einem Porsche 911 GT3 unterwegs – die Strategie des Titelverteidigers und kombinierte ein entspanntes Tempo auf der Strecke mit hoher Konstanz. Ergebnis: Über sieben gewertete Runden leistete sich Scheer nur eine Abweichung von 0,126 Sekunden gegenüber seiner eigenen Durchschnittszeit. Garski konnte es jedoch noch besser: Bei ihm summierten sich die Differenzen auf nur 101 Tausendstelsekunden.
Der zweite Lauf führte über elf gewertete Zeitrunden, und dieses Mal erlaubte sich Garski (Galerie rechts) sogar nur eine Schwankung von 78 Tausendsteln von seinem Durchschnittswert. Knapp hinter dem Sieger folgte Marius Hutmacher mit einer Abweichung von insgesamt 0,117 Sekunden.