Porsche Cup: Reifenpoker zahlt sich aus
WIEDER GT4-DOPPELSIEG IN MUGELLO Die Francesco-Fenici-Festspiele in der GT4-Klasse des Porsche Sports Cup Suisse fanden in Mugello ihre Fortsetzung. Freude hatten auch Andy Feigenwinter und Daniel Bütler nach Erfolgen in ihren Kategorien. Francesco Fenici fuhr bei seinem zweiten Heimspiel in überzeugender Manier bereits den vierten Sprint-Laufsieg ein. Schon im Qualifying hatte sich der Römer mit […]
Francesco Fenici fuhr bei seinem zweiten Heimspiel in überzeugender Manier bereits den vierten Sprint-Laufsieg ein. Schon im Qualifying hatte sich der Römer mit seinem Porsche 718 Cayman GT4 Clubsport MR im Autodromo von Mugello um gut 1,1 Sekunden von der Konkurrenz abgesetzt.
Nach dem Start eilte er von der Pole-Position zu einem letztlich ungefährdeten Sieg. Fast selbsterklärend, dass er dabei auch die schnellste Runde drehte.
Kampffreudige Verfolger
Hinter Fenici ging es deutlich spannender zu. Alexandre Mottet hatte seine zweite Position in der ersten Runde an «Boga» verloren, gab aber nicht auf. Im elften von 13 Umläufen holte er sich diesen Platz zurück und verteidigte ihn bis ins Ziel gegen den Italiener und den ebenfalls heftig drängelnden Laurent Misbach.
Platz 5 ging an Paul Surand. Im Qualifying noch Siebter, hatte er in den ersten beiden Runden schon Patrick Schetty und Thomas Herbst überholt. Schetty, im 718 Cayman GT4 Clubsport ohne MR-Paket unterwegs, liess sich nicht abschütteln und beendete das Rennen als Sechster. Herbst wurde bis auf Platz 10 durchgereicht, durfte sich aber über den Sieg unter den Teilnehmern mit dem Vorgängermodell freuen.
Alles richtig gemacht
Als Krimi entpuppte sich das Endurance-Rennen über die 100-Meilen-Distanz auf abtrocknender Strecke. Polesetter Fenici hatte sich für den Start auf profillose Reifen entschieden. In Runde 8 von 30 lag der Hausherr noch abgeschlagen auf Rang 6, dann erreichten die Pneus ihr Arbeitsfenster und eine furiose Aufholjagd begann.
Wiederum acht Runden später hatte er sich bereits an den in der GT4 führenden Laurent Misbach herangepirscht und ging wenig später in Front. Im Ziel trennten die beiden knapp 4,4 Sekunden. Beide lagen aber hinter Klasse-11-Sieger Thomas Kressig, der mit optimaler Strategie und Fahrkönnen hinter der GT3-Meute als erster GT4-Pilot zum 17. Gesamtrang kam.
Den dritten Platz bei den Cayman GT4 CS MR sicherte sich Alexandre Mottet, der bereits in der Startrunde einen mächtigen Sprung im Gesamtfeld nach vorne gemacht hatte, vor dem Auto der Familie Paul und Corentin Surand.
Die Titelfrage will Fenici am 17./18. Oktober beim Saisonfinale in Misano zu seinen Gunsten klären.
Francesco Fenici: «Ich fuhr hier zum ersten Mal überhaupt auf nasser Strecke mit dem 718 Cayman GT4 Clubsport MR. Umso mehr freue ich mich über diese beiden Siege, die auf ganz unterschiedliche Weise zustande gekommen sind. Im Sprint lag ich vom Start weg vorne und im Endurancerennen weiss ich gar nicht, wie viele Autos ich überholt habe – aber unsere Strategie hat sich ausgezahlt.»
Erster Achtungserfolg von Andy Feigenwinter
Im GT Open, der für modifizierte GT3-Autos offenen Kategorie, war Andy Feigenwinter im Sprint der einzige Schweizer im 16-köpfigen Feld. Bei seinem zweiten Start mit seinem 997 GT3 R nach Hockenheim verpasste der letztjährige Schweizer Bergmeister als Vierter das Gesamtpodium nur knapp.
Besser lief es mithilfe seines Coaches Jürg Aeberhard im Langstreckenrennen. Der Berner qualifizierte Feigenwinters Auto für die erste Startreihe. Wie GT4-Sieger Fenici setzte Aeberhard auf Slicks, wodurch er anfänglich weit zurückfiel und dann an die Spitze gelangte. Diese verteidigte Feigenwinter nach der Fahrzeugübernahme bis zur letzten Kurve, in der er bei einer Überrundung beinahe abflog.
Andy Feigenwinter: «Ich bin auch über den zweiten Gesamtrang und den Klassensieg über die beiden anderen GT3 R glücklich. Ich hätte genauso gut im Kiesbett landen können.»
Platz 1 mit einer halben Sekunde Vorsprung ging an das dänisch-italienische Duo Klingelnberg/Zamparelli mit einem 991-II GT3 Cup. Mit 7,2 Sekunden Rückstand auf Feigenwinter lief der im Sprint im GT Open siegreiche Libanese Fadel Habib in einem 991 GT3 R als Dritter ein.
Erster Saisonsieg für Daniel Bütler
In der Porsche Drivers Competition Suisse hatte Daniel Bütler in neun von zehn Runden die geringste Abweichung von seiner eigenen Durchschnittszeit. Mit seinem 911 GT3 leistete er sich ein Delta von nur 2,12 Sekunden.
Nicolas Garski musste sich in der Addition nur um acht Hundertstelsekunden geschlagen geben. Peter Gafner als Drittplatziertem fehlten schon zwei Zehntel, doch baute er damit seine Tabellenführung auf Fabio Resico und Robert Schwaller aus.