Porsche Cup: Fach stellt die Weichen
DOPPELSIEGER IN HOCKENHEIM Mit Siegen in beiden GT3-Rennen zum Porsche Sports Cup Suisse in Hockenheim baute Alexander Fach seinen Vorsprung in der Fahrerwertung weiter aus. In der GT4-Klasse manifestierte Laurent Misbach seine Tabellenführung. Für Alexander Fachs Titelkontrahenten Dominik Fischli war das Rennwochenende bereits in der ersten von 15 Runden auf dem badischen GP-Kurs kompromittiert. Beim […]
Für Alexander Fachs Titelkontrahenten Dominik Fischli war das Rennwochenende bereits in der ersten von 15 Runden auf dem badischen GP-Kurs kompromittiert. Beim Anbremsen der Spitzkehre wurde sein an zweiter Stelle liegender Porsche 911 GT3 Cup von Gregor Burkard getroffen.
Der beste Platz ist immer ganz vorne
Als grösster Nutzniesser der unglücklichen Situation ging der zweite vom Porsche Motorsport Club Suisse und der Porsche Schweiz AG geförderte Nachwuchsfahrer hervor. Titelverteidiger Alexander Fach hatte aus der Pole-Position die Führung übernommen, konnte sich aus dem Schlamassel hinter ihm heraushalten und einen ungefährdeten Start-Ziel-Sieg einfahren – drei Zusatzpunkte für die schnellste Rennrunde inklusive.
Grund zur Freude hatte auch Peter Hegglin: Als Fünfter gestartet, sah er die Zielflagge als Zweiter. Nach einem ereignisreichen Rennen liess sich Ricardo Burkard mit nur 0,3 Sekunden Vorsprung vor Alexander Schwarzer als Dritter feiern. Auf den weiteren Plätzen: Josef Stengel und Marc Arn, der aus der ersten Runde noch als Zweiter zurückgekehrt war, diese Position aber erfolglos verteidigte.
Tolle Aufholjagd von Fischli
Auch im zweiten GT3-Sprint machte Alexander Fach Beute. Der 19-jährige Schwyzer fuhr einen klaren Start-Ziel-Sieg heraus und verwies Alexander Schwarzer mit 6,8 Sekunden Vorsprung auf den zweiten Rang. Damit machte Fach einen weiteren Schritt Titel.
Die Geschichte des Rennens schrieb jedoch Dominik Fischli. Der letztjährige Vizemeister konnte dank tatkräftiger Teile-Unterstützung durch andere Teams wieder an den Start gehen und zettelte vom Hinterfeld aus eine spektakuläre Aufholjagd an.
Nach fünf von 15 Umläufen lag er bereits wieder auf einem Podiumsplatz und drehte die schnellste Rennrunde, bevor er den nächsten Rückschlag hinnehmen musste und wieder auf Rang 6 zurückfiel – um sich erneut nach vorne zu kämpfen. Am Ende fehlten dem Remetschwiler lediglich 0,9 Sekunden auf Peter Hegglin und Platz 3.
Verblüffender Gastfahrer
Für die erste Überraschung in der GT4 Clubsport-Gruppe sorgte in Hockenheim ein Gastfahrer. Fabio Grosse, ansonsten vornehmlich am Steuer eines Porsche von der Nürburgring-Nordschleife bekannt, stellte seinen 718 Cayman GT4 mit dem knappen Vorsprung von 0,057 Sekunden auf die Pole-Position, obwohl er in der Fahrzeugklasse 11 ohne MR-Paket antrat.
Auch im ersten Rennen konnte der gebürtige Berliner den Platz an der Spitze lange verteidigen. Erst in der neunten von 15 Runden musste er mit Antonio Spavone den späteren Sieger passieren lassen, dessen Auto das Competition-Zubehör von Manthey-Racing trug.
In Runde 12 presste sich auch Laurent Misbach vorbei, der als Tabellenführer der Klasse 10 ins Badische gereist war. Im Ziel trennten das schnelle Trio gerade einmal 0,654 Sekunden. Als Drittplatzierter der Gesamtwertung durfte sich Grosse über den Sieg in der Klasse 11 freuen.
Misbach bestätigt seine Titelambitionen
Zum zweiten Lauf startete Christian de Kant von der Pole-Position. Der Italiener hatte das Auto von seinem Landsmann Antonio Spavone übernommen, wurde aber schnell nach hinten durchgereicht und kehrte als Achter aus der ersten Runde zurück.
An der Spitze ärgerte derweil Patrick Grütter mit jenem Mittelmotor-Rennwagen ohne MR-Paket das GT4 Clubsport-Establishment, mit dem zuvor Fabio Grosse unterwegs war. Im zweiten Umlauf rückte Tabellenführer Laurent Misbach die Verhältnisse aber wieder zurecht und übernahm bis ins Ziel den ersten Platz. Hinter ihm überquerte Orchid-Teamkollege Alexandre Mottet die Ziellinie als Zweiter.
Thomas Herbst hielt lange die dritte Position, ehe er in Runde 9 abflog und dadurch eine Safety-Car-Phase auslöste. Hierdurch rückte Grütter in der Gesamtwertung auf Rang 3 auf, musste sich im Kampf um den Sieg in der Klasse 11 aber intensiv mit Patrick Schetty auseinandersetzen. Am Ende genügt ihm ein 0,4-Sekunden-Vorsprung für den grössten Pokal.
Der vierte Streich von Garski
In der Porsche Drivers Competition Suisse fanden Nicolas-Garski-Spiele in Hockenheim ihre Fortsetzung. Noch bemerkenswerter als sein vierter Saisonsieg ist die Präzision, mit der Garski im Rahmen des Gleichmässigkeitswettbewerbs seinen Porsche 911 GT3 um den Grand-Prix-Kurs zirkelte. Seine neun Wertungsrunden wichen in der Summe nur um 0,44 Sekunden von der eigenen Durchschnittszeit ab.
Dem hatte auch Titelverteidiger Peter Gafner wenig entgegenzusetzen. Er leistete sich eine Abweichung von 1,8 Sekunden für Platz 2 vor Fide Scheer und Franco Castellazzi. Auf den weiteren Plätzen landeten Robert Schwaller, Peter Meister und Rudolf Schulte.
Rundum gelungenes Porsche-Weekend
Richard Feller, Leiter Porsche Sports Cup Suisse: «Der Porsche Sports Cup Suisse ist mit Schwung aus der Sommerpause zurückgekehrt und hat in Hockenheim anspruchsvollen Motorsport geboten. Auf der Strecke ging es fair und sportlich zu, auch wenn bei spannenden Positionskämpfen der eine oder andere Kontakt unvermeidbar ist und mitunter auch Unbeteiligte betroffen werden – so wie dieses Mal Dominik Fischli. Aber noch stehen die beiden Rennwochenenden in Italien aus, für ihn liegt weiterhin ein toller Saisonabschluss in Reichweite.»