Porsche Cup: Alle dürfen zufrieden sein

GELUNGENE SAISON Beim Saisonfinale zum Porsche Sports Cup Suisse in Misano gab sich Francesco Fenici als dreifacher Cayman-GT4-Sieger keine Blösse. Lob gebührt vor allem den Organisatoren des Markenpokals. Von der spannenden Titelentscheidung in der Königsklasse GT3 hatten wir aktuell am Sonntag berichtet. Praktisch nur noch eine Formsache war das Finale in Misano für Francesco Fenici […]

Nur im Qualifying und in den ersten Rennrunden von Sprint 1 liess Francesco Fenici #109 seinem Landsmann „Gioga“ im schwarzen Cayman #111. Am Ende lief dieser nur als Vierter ein (Fotos: Dirk-Michael Deckbar).

Von der spannenden Titelentscheidung in der Königsklasse GT3 hatten wir aktuell am Sonntag berichtet. Praktisch nur noch eine Formsache war das Finale in Misano für Francesco Fenici im Porsche 718 Cayman GT4 Clubsport MR.

Inklusive der Zusatzzähler für die schnellsten Rennrunden fuhr der Römer beim dritten Heimspiel nach Imola und Mugello wieder nahezu die maximale Punktzahl ein.

Beeindruckende Bilanz
Nur im Qualifying musste sich der neue Meister in der GT4-Kategorie seinem Landsmann «Gioga» beugen. Fenici rockte die Verhältnisse im ersten Sprint aber in der vierten Runde wieder zurecht und übernahm die Führung.

Im zweiten Rennen gelang dem 31-jährigen Italiener, der im Team von AMAG First Rennsport untergebracht ist, ein ungefährdeter Start-Ziel-Sieg. Die Saisonbilanz des neuen Meisters ist beeindruckend: Bis auf das Endurancerennen von Mugello (2.) entschied er alle Läufe für sich.

Francesco Fenici: «Ich freue mich enorm über den Titelgewinn, den Saisonverlauf und die stetigen Fortschritte. Nie hatten wir technische Probleme oder eine Beschädigung durch einen Fremdkontakt. Im Qualifying waren wir in Misano noch nicht ganz aussortiert, fanden dann aber eine perfekte Abstimmung. Jetzt versuche ich, diesen Erfolg zu geniessen, bevor wir mit der Planung für 2021 beginnen.»

Spiegelbild der Meisterschaft: Meister Francesco von der beiden identischen Gulf-Autos von Laurent Misbach und Alexandre Mottet.

Vizemeistertitel nach Genf
Den zweiten Platz in beiden Sprintrennen und in der Meisterschaft belegte Laurent Misbach von Orchid Racing.

Den Titel in der Klasse der 718 Cayman GT4 Clubsport ohne MR-Paket sicherte sich Renzo Kressig. Nach seinem Husarenritt beim Endurance-Rennen in Mugello genügten ihm in Misano trotz des Kontakts mit einem Konkurrenten und damit verbundener Durchfahrtsstrafe ein sechster und ein dritter Rang, während sein ärgster Verfolger Patrick Schetty zwei Siege einfuhr.

In der Wertung für das Vorgängermodell lag Thomas Herbst am Ende ganz vorn. Der frühere Formel-3-Pilot Pierre Hirschi, Vater des LMP2-Langstreckenfahrers Jonathan Hirschi, belegt den zweiten Schlussrang.

Der Modernste ist der Schnellste
Im GT Open für diverse Porsche-GT3-Rennfahrzeuge war der Libanese Habib Fadel mit dem modernsten Auto der Konkurrenz in allen drei Rennen überlegen. Ihm am nächsten kam der Bieler Enzo Calderari mit seinem ebenfalls in der Klasse 23 eingeteilten 997 GT3 R mit 30,1 Sekunden Rückstand am nächsten.

Als Dritter und zweiter Schweizer Fahrer in diesem kleinen internationalen Feld feierte Beat Ganz über 14 Konkurrenten im ersten Sprint einen schönen Klassensieg.

Im abschliessenden Endurancerennen gab Fadel Habib vom Start weg das Tempo vor.

Zweistunden-Langstrecken-Nachtrennen
Den traditionellen Saisonschluss bildete ein Zweistundenrennen mit Ziel nach Einbruch der Dunkelheit. Mit fast 44 Sekunden Vorsprung sicherte sich Fadel den Sieg.

Als Fünfte siegten der Schwede Mike Knutzon und der niederländische Profi Jaap van Lagen in der GT3-Cup-Klasse. Alex Fach und Dominik Fischli nahmen nicht mehr teil. Dafür war GT4-Champion Francesco Fenici mit seinem Landsmann Max Busnelli abermals der beste Cayman-Pilot.

Verfolgungsjagd in der Drivers Competition. Peter Gafner, der den Tiel holte, vor Peter Meister und Fabio Resico.

Porsche Drivers Competition Suisse (PDC)
In der Porsche Drivers Competition Suisse genügte Peter Gafner mit seinem Martini-Porsche 991 GT3 ein vierter Platz, um seine Tabellenführung nach Siegen in Le Castellet und Imola erfolgreich zu verteidigen. Als Zweitplatzierter des Gleichmässigkeits-Finales zog Robert Schwaller nach Abzug des Streichresultats knapp an Fabio Resico vorbei.

Die geringsten Abweichungen von seiner eigenen Durchschnittszeit, welche zugleich die schnellste aller 15 Teilnehmer war, leistete sich Daniel Bütler. Seine neun Wertungsrunden im 991-II GT3 RS schwankten insgesamt um bloss 1,79 Sekunden.

Bütler hatte schon in Mugello gewonnen, kam mit nur drei Resultaten nicht mehr für den Titel infrage.

Ende gut, alles gut: Richard Feller (2. v. l.) überreicht den besten GT4-Fahrern im Endurancerennen die Pokale. Champion Fenici ist auch beim Jubeln der Grösste.

Genereller Erfolg für alle
Als grösste Sieger überhaupt dürfen sich Richard Feller vom Verband Schweizer Porsche Clubs und seine Helfer fühlen. Vor dem Hintergrund der Covid-19-Situation stellte sie die Saison 2020, die fünf der sechs geplanten Veranstaltungen beinhaltete, vor grosse Herausforderungen. Dass sie gemeistert werden konnten, liege nicht zuletzt am tollen Zusammenhalt innerhalb dieser Serie.

Richard Feller: «Fahrer, Teams, Rennstreckenbetreiber und alle innerhalb der Organisation haben an einem Strang gezogen und sich nicht beirren lassen. Dafür danke ich allen. Trotz der schwierigen Voraussetzungen erlebten wir bis zum Finallauf grossartigen Motorsport. Der spannende Kampf unserer drei hochtalentierten Juniorfahrer um den GT3-Cup-Titel bildete den Höhepunkt. Wir blicken schon voller Vorfreude der Saison 2021 entgegen.»

porsche-clubs.ch

(Visited 466 times, 1 visits today)

Weitere Artikel zum Thema