Pirelli: Schäden durch besondere Umstände

SILVERSTONE-DRAMA ANALYSIERT Pirelli hat seine erste Analyse einiger der Reifen abgeschlossen, die beim GP von Grossbritannien zum Einsatz kamen und in der dramatischen Schlussphase Schaden nahmen. Dabei konnte die Ursache für die Ausfälle und die damit einhergehenden Luftverluste identifiziert werden, die bei den beiden Mercedes von Valtteri Bottas und Lewis Hamilton als auch beim McLaren […]

Trotz des Reifenschadens in der letzten Runde gewann Lewis Hamilton. Nach der Zielankunft schaut er sich den kaputten Vorderreifen an (Fotos: LAT Images).

Dabei konnte die Ursache für die Ausfälle und die damit einhergehenden Luftverluste identifiziert werden, die bei den beiden Mercedes von Valtteri Bottas und Lewis Hamilton als auch beim McLaren von Carlos Sainz auftraten.

Der Hauptgrund liegt in einer Reihe individueller Rennumstände, die zu einem extrem langen Einsatz des zweiten Reifensatzes führten.

Ein langer letzter Stint
Die zweite Safety-Car-Phase veranlasste fast alle Teams dazu, den geplanten Boxenstopp vorzuziehen und daraufhin einen besonders langen finalen Stint zu absolvieren: Er betrug rund 40 Runden, das sind mehr als drei Viertel der gesamten Rennlänge auf einer der anspruchsvollsten Strecken des Kalenders.

Zwei Safety-Car-Phasen beeinflussten die Strategie. Für einige Fahrer ging sie wegen der strapazierten Reifen nicht auf.

So schnell wie noch nie
Dieser Umstand machte in Kombination mit dem deutlich erhöhten Tempo der Formel-1-Fahrzeuge des Jahrgangs 2020 (die Zeit für die Pole-Position war 1,2 Sekunden schneller als im Vorjahr) die letzten Runden des Grossen Preises von Grossbritannien besonders hart. Denn die schnellsten Formel-1-Fahrzeuge der Geschichte übten Kräfte auf die Reifen aus, die es in dieser Höhe noch nicht gab.

Strapazierter linken Vorderreifen
Das daraus hervorgehende Gesamtergebnis mündete in schwierigsten Betriebsbedingungen für die Reifen. Sie führten dazu, dass der vordere linke Reifen (der dafür bekannt ist, in Silverstone am härtesten arbeiten zu müssen) nach einer sehr hohen Anzahl von Runden unter maximaler Belastung stand. Der daraus resultierende hohe Verschleiss bewirkte, dass er weniger vor den extremen Kräften geschützt war, die auf ihn einwirkten.

Valtteri Bottas verlor den zweiten Platz wegen dieses Reifenschadens. Sein Mercedes-Teamkollege Hamilton hatte mehr Glück.

Lehren für den zweiten Silverstone-GP
Für den zweiten GP in Silverstone an kommenden Wochenende  dem 70-Jahr-Jubiläumsrennen der Formel 1 – bestätigt Pirelli die nominierten Mischungen C2, C3 und C4. Diese Kombination ist eine Stufe weicher als die beim British GP vom vergangenen Sonntag.

Zudem wird die Verwendungsvorschrift für die Reifen dahingehend überarbeitet, dass die Mindestreifendrücke erhöht werden, um die Belastung der Konstruktion zu verringern.

Der Silverstone GP Circuit weisst einige extrem schnelle Linkskurven auf, wie die Streckengrafik von Mercedes GP aufzeigt.

pirelli.com

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