Nürburgring: Jasmin Preisig greift wieder an
ZWEITE SAISON IM VW GOLF Die Appenzellerin bestreitet 2020 ihre zweite Nürburgring-Langstreckensaison auf einem VW Golf TCR. Allerdings muss sich Jasmin Preisig noch bis in den Sommer gedulden. Am Samstag sollte die Nürburgring Langstrecken Serie NLS (vormals VLN) mit dem ersten Rennen über vier Stunden beginnen. Doch wegen der Pandemie wird auch der zweite Lauf […]
Am Samstag sollte die Nürburgring Langstrecken Serie NLS (vormals VLN) mit dem ersten Rennen über vier Stunden beginnen. Doch wegen der Pandemie wird auch der zweite Lauf vom 4. und der dritte vom 18. April ersatzlos gestrichen, ebenso das danach terminierte Qualifikationsrennen für die 24 Stunden Nürburgring. Der Saisonstart nach derzeitigem Kalender erfolgt somit erst am 27. Juni.
Ein Team von zwei Profis
Zu den vielen Schweizern, die dies als aktive Rennfahrer oder Zuschauer bedauern, gehört Jasmin Preisig. Wie in der zweiten Jahreshälfte kommt die 27-Jährige aus dem Kanton Appenzell Ausserrhoden auf einem Volkswagen Golf GTI TCR von Max Kruse Racing zum Einsatz. Das Rennteam gehört dem Profi-Fussballer Max Kruse und dem Rennfahrer Benjamin Leuchter. Er und Jasmin sind in ihren Ländern auch offizielle Volkswagen Markenbotschafter.
Nach einer durchzogenen Saison 2019 tritt das Team aus Reinbek im Bundesland Schleswig-Holstein mit gestrafften Strukturen an. Am Lenkrad werden sich Nordschleifen-Ikone Andy Gülden, Team-Mitbesitzer Beni Leuchter und Jasmin Preisig ablösen.
Klassenwechsel
Der VW Golf GTI wird allerdings nicht mehr in der recht dünn besiedelten Klasse TCR starten, sondern in der boomenden SP3T. Hier dürfen sich die Zweiliter-Turbowagen reglementarisch freier bewegen. Dazu musste der Tourenwagen entsprechend umgerüstet werden.
Durch die deutlich grössere Anzahl von Startern in dieser Klasse verspricht sich das Team mehr Wettbewerb und natürlich auch mehr Punkte für die Gesamtwertung. Das erklärte Ziel ist der Gewinn der Klassensiegertrophäe 2020.
Endlich ein Sieg?
Für die Schweizerin, die noch zu 70 Prozent bei der AHV-Zweigstelle in Herisau arbeitet, bietet sich in dieser starken Besetzung eine reelle Chance auf den ersten Klassensieg mit einem TCR-Auto. Dieser ging ihr und Gülden beim Finallauf 2019 um Haaresbreite durch die Lappen. Ein andermal zuvor führte ihr Auto mit mehr als einer Minute Vorsprung, ehe Leuchter einen Unfall erlitt.
Wenngleich die Tochter des Garagiers Walter Preisig aus Schwellbrunn nun noch wochenlang auf den ersten Start warten muss, ist er schon mit viel Vorfreude verbunden.
Jasmin Preisig: «Ich finde es super, dass ich wieder mit Andy und Beni fahren darf. Von beiden kann ich auch viel lernen. Ich hoffe, wir können an unsere gute Renn-Performance von 2019 anknüpfen und das Pech hinter uns lassen. Mal sehen, wie wir uns in der neuen Klasse SP3T schlagen und wie viele Fahrzeuge dort an den Start gehen werden.»