Nico Müller vor Rallyecross-Premiere
MOTORSPORT Nico Müller wechselt die Disziplin. Dieses Wochenende nimmt der Audi-Werksfahrer in Frankreich als erster Schweizer an einem Lauf zur Rallyecross-Weltmeisterschaft teil. Dazu gebracht hat ihn sein DTM-Teamkollege Mattias Ekström. Nico Müllers schwedischer Abt-Teamkollege, der das DTM-Klassement 2017 derzeit anführt, betreibt nebenbei ein eigenes, von Audi Sport unterstütztes Rallyecross-Team namens EKS. Damit hat Mattias Ekström […]
Nico Müllers schwedischer Abt-Teamkollege, der das DTM-Klassement 2017 derzeit anführt, betreibt nebenbei ein eigenes, von Audi Sport unterstütztes Rallyecross-Team namens EKS. Damit hat Mattias Ekström 2016 den WM-Titel geholt. Kein Wunder, dass der Schweizer bei vielen Gesprächen mit ihm und durch den Besuch bei mehreren WM-Läufen auf den Geschmack gekommen ist.
Nun ist es am kommenden Wochenende soweit. Ekströms Team setzt beim neunten WM-Lauf 2017 im französischen Lohéac erstmals vier Audi S1 EKS RX quattro ein. Einen dieser 560 PS starken RX-Supercars aus der Königsklasse darf der 25-jährige Berner pilotieren.
Nico Müller ist damit der erste Schweizer überhaupt, der an einem Rennen zur Weltmeisterschaft in dieser Disziplin – einer Mischung aus Rallye und Rundstrecke – teilnimmt.
„Ich verfolge die Rallyecross-WM seit einiger Zeit. Ich mag den Sport und die Atmosphäre. Für mich geht mit dem Start in Frankreich ein Traum in Erfüllung. Diese Supercars sind einfach unglaublich und erlauben harte und spannende Zweikämpfe. Man wird süchtig.“
Ein Paradies für den Rallyecross-Sport
Für Fahrer und Fans dieser Sportart ist Lohéac, eine Ortschaft 30 km südlich von Rennes in der Bretagne, ein Paradies. Mehr als 70 000 Zuschauer werden erwartet.
Der 1070 m lange Kurs ist mit 33% Asphaltanteil und 67% Schotter eine klassische Rundstrecke, weil auch der lose Untergrund sehr hart ist. Es gibt viele sehr schnelle Passagen, in denen beim Anbremsen überholt werden kann. Damit könnte Müller die mangelnde Rennerfahrung auf Schotter gegenüber Ekström WM-Gegnern wettmachen.
Nach zwei freien Trainings, in denen sich der Berner an das Auto und die für ihn neue Strecke gewöhnen kann, geht es in vier Qualifikationsläufen (je zwei am Samstag und Sonntag) über jeweils vier Runden um die Startplätze.
Das Halbfinale und der Endlauf der besten Sechs am Sonntag (15 bis 15.50 Uhr) führen über jeweils sechs Runden. Der Rundenrekord liegt bei 36,658 Sekunden, die letztjährige Zeit des Siegers und momentan WM-Führenden Johan Kristofferson aus Schweden auf einem VW Polo lag bei 3:54,670.
Mattias Ekström liegt an dritter Stelle der WM und kann die Schützenhilfe seiner drei Teamkollegen also gut gebrauchen. Ein Novum für Nico Müller wird auch sein, dass er bei einem Rennen erstmals gegen den neunfachen Rallye-Weltmeister Sébastien Loeb (Peugeot) antritt.
22 Fahrer aus zehn Nationen haben in den ersten acht WM-Läufen gepunktet. Wir sind gespannt, ob sich Nico Müller nun ebenfalls in der RX-Statistik verewigen wird…