Nico Müller schreibt Schweizer Motorsport-Geschichte
MOTORSPORT Als erster Schweizer eroberte Nico Müller in Lettland bei seinem erst zweiten Einsatz Punkte in der Rallyecross-WM. Derweil ging seinem Audi-Kollegen Marcel Fässler der Titel in der Blancpain-GT-Sprint-Serie knapp durch die Lappen. Nach seiner etwas missglückten Première zwei Wochen zuvor beim französischen WM-Lauf in Lohéac (17.) erhielt Nico Müller von Team EKS eine zweite […]
Nach seiner etwas missglückten Première zwei Wochen zuvor beim französischen WM-Lauf in Lohéac (17.) erhielt Nico Müller von Team EKS eine zweite Chance, sein Talent am Steuer eines RX-Supercars vom Typ Audi S1 EKS quattro zu zeigen.
Und der Berner nutze sie! Beim grossen Rallyecrossfest in der lettischen Hauptstadt Riga schaffte Müller bei wechselhafter Witterung sensationell den Einzug ins Finale der besten sechs Fahrer aus den Qualifikationsläufen. Hier schlug er in Q1 etwa die weltberühmten Cracks Sébastien Loeb und Ken Block. In Q3 war er als Sechster der beste der vier Audi-Piloten überhaupt, zu denen immerhin Titelverteidiger und Teamchef Mattias Ekström zählt.
Dank des zweiten Platzes hinter Rallye-Rekordweltmeister Loeb in seinem Semifinale über sechs Runden durfte Müller am grossen Finallauf teilnehmen. Zwar kam er dort nach sechs Runden à rund 1300 m als Sechster und Letzter ins Ziel, seiner Leistung beim erst zweiten Start in der RX-Weltmeisterschaft tat dies aber keinen Abbruch.
Im Gegenteil, Müller eroberte als erster Schweizer überhaupt in dieser Disziplin insgesamt 13 WM-Punkte und nimmt damit zwei Läufe vor Schluss den 18. Platz in der Tabelle ein.
Das Lob von allen Seiten motiviert ihn nun für die letzten beiden DTM-Rennen in Spielberg (23./24. September) und Hockenheim (14./15. Oktober). Nach einer bisher eher durchzogenen Saison hofft er, dass es auch hier endlich mit einem Erfolgserlebnis klappt – bisher ist ein vierter Rang das beste Resultat im 2017.
Mehr über Nico Müllers RX-Abenteuer lesen Sie in den nächsten Tagen in seiner exklusiven Kolumne bei unseren Online-Kollegen von Motorsport.com Schweiz (ch.motorsport.com).
Zeitstrafe wirft Marcel Fässler aus dem Titelrennen
Kein Happyend gab es für Marcel Fässler beim Finale zur Blancpain GT Sprint Series auf dem Nürburgring. Dabei sah es nach dem Zusatzpunkt für die Poleposition seines belgischen Partners Dries Vanthoor, dem dritten Platz im Qualirennen und der starken Anfangsphase im Hauptrennen vom Sonntag sehr gut aus.
Das Audi-Duo lag mit dem R8 LMS des belgischen Teams WRT auf Podest- und Titelkurs, als die Rennleitung eine Strafe wegen eines Zwischenfalls mit einem Mechaniker beim Boxenstopp verhängte. Eine Boxendurchfahrt warf das Duo aus der Entscheidung um einen Spitzenplatz im Rennen und in der Meisterschaft, die sie an fünfter Stelle beenden.
Das im gleichen Rennen erstmals gestartete Emil Frey Lexus Team kam bei diesem Testeinsatz mit den Fahrern Albert Costa/Stéphane Ortelli (E/MC) auf die Positionen 22 und 21. Das Rennen diente einem ersten Vergleich mit der Konkurrenz ausserhalb des International GT Open, bei dem das Schweizer Team mit Philipp Frommenwiler und Costa mit dem Lexus RC F GT3 schon drei Siege erzielte und weiterhin Titelchancen hat.
Im Unterscheid zur Blancpain-Serie, in der einheitliche Pirelli-Reifen verwendet werden, wird im GT Open mit Michelin gefahren. Wegen der erforderlichen Fahrwerksänderungen erschwerte dies das Erarbeiten einer passenden Abstimmung.