Nico Müller: «Es ist noch nichts verloren» 🎥

NICHT MEHR ERSTER Das zweite DTM-Wochenende in Zolder brachte Nico Müller zwar ein weiteres Podium. Weil René Rast aber wieder einen Doppelsieg landete, ist der Berner die Tabellenführung los. Die Highlights des Samstagrennens zeigen, wie Nico Müller abgedrängt wird und weit zurückfällt, während sein Titelgegner zum Sieg fährt. Der Führungswechsel in der Meisterschaft zeichnete sich […]

Die Highlights des Samstagrennens zeigen, wie Nico Müller abgedrängt wird und weit zurückfällt, während sein Titelgegner zum Sieg fährt.

Der Führungswechsel in der Meisterschaft zeichnete sich schon am Samstag ab. Während René Rast dort weitermachte, wo er sechs Tage zuvor erfolgreich aufhörte, stand Nico Müller mit seinem Audi RS5 nur an achter Startposition.

Nico Müller: «Am ersten Zolder-Wochenende hatten wir bei den eher feuchten Bedingungen nicht das optimale Paket. Danach haben wir mit der Abstimmung wohl etwas überreagiert und uns darin verrannt. Erst am Sonntag fühlte ich mich erstmals wohl. Mit drei Schikanen und sonst nur schnellen Kurven ist Zolder halt speziell.»

Zwischenfall in Runde 1
Als ihn Markenkollege Harrison Newey aus dem WRT-Team in der zweiten Kurve nach dem Start zu Rennen 1 abdrängte und er sich deshalb bloss noch an 14. Position wiederfand, musste der Tabellenführer auf Schadensbegrenzung hoffen. Die Aufholjagd brachte ihn bald bis auf den sechsten Rang vor. An Fabio Scherer biss sich Müller aber die Zähne aus.

Wie am Sonntag zuvor, als er als Fünfter zu ersten Punkten fuhr, bot der Engelberger eine reife Leistung. So kam Scherer aus eigener Kraft und ohne glückliche Fügung durch eine Safety-Car-Phase abermals zu einem starken fünften Platz und liess damit seinen an sich stets stärkeren Landsmann bis ins Ziel hinter sich.

„Historische“ Zieldurchfahrt: Fabio Scherer kommt als Fünfter vor Titelanwärter Nico Müller ins Ziel.

Keine Geschenke
Scherers erfolgreiche Abwehr geht für Müller in Ordnung, viel mehr ärgerte ihn Neweys Manöver und dessen Folgen in der Startrunde.

Nico Müller: «Danach war mir klar, dass es auf einer Strecke, auf der Überholen generell nicht einfach ist, schwierig wird. Und dass Geschenke gemacht werden, kann man nicht erwarten, wenngleich ich über zwei Punkte mehr (für P5 statt P6, Red.) froh gewesen wäre.»

Am Sonntag qualifizierte sich Scherer als Vierter so gut wie noch nie, schräg dahinter stand Müller auf Startplatz 5. Diesmal fackelte der Audi-Werksfahrer nicht lange und preschte gleich hinter die führenden Markenkollegen Ferdinand Habsburg und René Rast an die dritte Position vor.

Unfallpech von Fabio Scherer
Leider konnte Scherer durch einen von BMW-Pilot Jonathan Aberdein verursachten Unfall kein Kapital aus seiner optimalen Ausgangslage machen. Auch Müllers ebenfalls um die Meisterschaft kämpfender Abt-Teamkollege Robin Frijns blieb dabei auf der Strecke.

Die Highlights von Rennen 2 zeigen Scherers Unfall, den Grund für eine zweite Gelbphase und Müllers Fight gegen den abblockenden Green.

Während Habsburg nach dem Pflichtboxenstopp erst hinter Rast und dann mit nachlassenden Reifen weit zurückfiel, musste sich Müller nach seinem Reifenwechsel mit dem Markenkollegen Jamie Green auseinandersetzen.

Dies brachte den ansonsten ruhigen Schweizer kurz in Rage, doch brachte er den zweiten Rang schliesslich sicher ins Ziel. Als Dritter kam Robert Kubica als bester BMW-Pilot erstmals in der DTM aufs Podium, wobei nur zehn der 16 Fahrer ins Ziel kamen.

Vier Siege in Folge: In Zolder lief an beiden Wochenenden alles für Titelverteidiger René Rast.

Vom Gejagten zum Jäger
Innerhalb von neun Tagen verwandelte sich Müllers Vorsprung auf den viermal an gleicher Stätte siegreichen Rast von 47 Punkten in einen Rückstand von 19 Zählern (die Tabelle finden Sie hier).

Die Entscheidung fällt nun am 7./8. November im Motodrom Hockenheim, wo der Schweizer vor einem Jahr den Finallauf für sich entschied.

Nico Müller: «Noch ist nix verloren. Ich kann immer noch aus eigener Kraft Meister werden. Natürlich ist es immer besser, wenn man eine Meisterschaft anführt, dafür ist nun die Ausgangslage klar: Wir müssen in Hockenheim, wo meine Performance in den letzten Jahren immer gut war, voll angreifen und um die Siege fahren. Ich habe nichts mehr zu verlieren.»

Toptrio nicht bei den 24H Spa
Um sich auf das DTM-Finale zu konzentrieren und kein Risiko einer Corona-Ansteckung einzugehen, verzichten die drei Titelkandidaten Rast, Müller und Frijns in Absprache mit Audi Sport kurzfristig auf die in dieser Woche geplante Teilnahme an den 24 Stunden von Spa. Eine Vorschau dazu folgt zur Wochenmitte.

Nico Müller musste sich in Belgien viel einfallen lassen, um den Schaden zu begrenzen.

dtm.de

 

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