Nico Müller: «Besser als gar nichts» 🎥
SIM STATT REAL RACING Statt in der Formel E oder DTM, deren Saisonstart weiterhin ungewiss ist, fährt Nico Müller momentan nur im Simracing. Die Hoffnung, dass 2020 noch echt etwas abgeht, gibt der Papa in spe nicht auf. Die Highlights des ersten virtuellen Formel-E-Rennens. So wild darf bei kommenden Rennen der ABB Formula E Race at […]
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Die Highlights des ersten virtuellen Formel-E-Rennens. So wild darf bei kommenden Rennen der ABB Formula E Race at Home Challenge kaum gefahren werden, ohne dass es Strafen absetzt.
Sieben Wochen nach dem bisher letzten Formel-E-Rennen in Marokko durfte Nico Müller wieder mit seinen Elektrokollegen fighten. In einem Testrennen zu einer virtuellen Meisterschaft belegte er am Samstag zu Hause am Simulator in Blumenstein für Dragon Racing den guten fünften Platz.
Das Sim-Rennen auf der digitalen Formel-E-Strecke von Monaco verlief wie im richtigen Rennfahrerleben ziemlich turbulent. Das Demolition Derby endete mit dem Sieg von Maximilian Günther (BMW) vor Stoffel Vandoorne (Mercedes) und André Lotterer (Porsche).
Profis starten für einen guten Zweck
Anders als in anderen Simracing-Serien gehen in der ABB Formula E Race at Home Challenge ausschliesslich Renn-, Test- und Ersatzfahrer aus der Formel E an den Start. Und das für einen guten Zweck: In ihrer Partnerschaft mit dem Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen UNICEF unterstützt die Formel E die globale Kampagne gegen Covid-19.
Nach dem technisch gut verlaufenen Test finden die acht Rennen zur virtuellen Formel-E-Meisterschaft an den nächsten acht Samstagen statt. Die Veranstaltungen orientieren sich am traditionellen Punktesystem der Formel E mit Extrapunkten für die Julius Bär Pole Position und die schnellste Rennrunde. Beim letzten Rennen werden doppelte Punkte vergeben.
Spielerischer Wettkampf
Die E-Sportler müssen sich vor jeder Runde in einem Zeitfahren qualifizieren. Sie fahren ihre Zeiten mit der bekannten rFactor-2-Simulationssoftware, die das Formel-E-Fahrzeug der neusten Generation, die aktuellen Lackierungen aller Teams und berühmte Strassen-Rennstrecken wie Hongkong und Monaco beinhaltet.
Nico Müller: «Eine coole Sache, bei der man sich schon anstrengen muss. So wird wenigstens der Wettkampfgeist am Leben erhalten. Wer unter der Woche halt mehr übt, hat sicher bessere Chancen. Ich bin nicht der Typ, der ständig im Simulator sitzt, wenn es draussen so schönes Wetter ist. Mein Ehrgeiz wäre beim richtigen Rennfahren sicher grösser…»
Vorteil für die Formel E
Wann er den Ehrgeiz ausspielen darf, ist trotz des angepassten Terminkalenders ungewiss. Die Formel E pausiert sicher noch bis Ende Juni. Ob die Rennsaison 2019/20 wie geplant im Juli in New York und in London beendet werden kann, bezweifelt auch er. Gut möglich, dass zumindest die verschobenen Asien-Rennen bis in den Herbst hinein nachgeholt werden können.
Nico Müller: «Die Formel E hat wenigstens eine geografische Unabhängigkeit. Wir werden sicher nicht mehr nur auf Stadtkursen fahren. Ich bin zuversichtlich, dass es eine Lösung geben wird, um unsere Rennsaison zu beenden.»
DTM-Auftakt in Nürnberg fraglich
Schwieriger ist es für die DTM, die nur in Europa fährt. In manchen Ländern, in der sie zu Gast sein sollte, sind Grossveranstaltungen vorerst bis Ende August verboten.
Nachdem die DTM am letzten April-Wochenende in Zolder (B) starten sollte, wurde der Auftakt auf Mitte Juli an den Norisring verschoben, was – wie die folgenden zwei Rennen im August – nun ebenfalls sehr fraglich ist. Der Veranstalter des traditionellen Nürnberger Stadtrennens überprüft derzeit, wann oder wie das geplante DTM-Rennwochenende durchführbar ist.
Nico Müller: «Die Frage ist, wie werden Grossveranstaltungen oder Geisterrennen ausgelegt. Wir machen zwar Motorsport mit und für die Fans, daher wären Geisterrennen nur halb so schön. Aber für uns wie für die Fans wären sie besser als gar nichts.»
Kälte spielt keine Rolle
Dass laut den momentanen Terminen bis in den November gefahren wird, macht dem Berner daher nichts aus. Vielmehr wird sich der Schwierigkeitsgrad mit kalten Reifen und damit auch die Spannung steigern.
Nico Müller: «Wenn alle Rennen erst im Spätsommer und Herbst stattfinden, ist dies das kleinere Übel als gar nichts. Ob wir nun in Hockenheim nicht wie üblich im Oktober, sondern erst im November fahren, spielt keine grosse Rolle. Es kann so oder so noch angenehm warm oder schon sehr kalt sein.»
Und egal, wann, wo und wie lange gefahren wird – den ausgehungerten Motorsportlern wird dann auf jeden Fall warm ums Herz.