Neel Jani: Le Mans-GT als neue Challenge

ZURÜCK IN DER WEC Porsche wird 2021 ausser in der Formel E nur noch mit zwei GT-Sportwagen in der Langstrecken-WM werksseitig vertreten sein. In einem der zwei 911 RSR wird Neel Jani zum Einsatz kommen. Das Kapitel Formel E ist für Neel Jani seit den Berliner Finalläufen im August eigentlich abgeschlossen. Sein Cockpit im Porsche […]

Neel Jani blickt erwartungsvoll ins Jahr 2021. Ins Formel-E-Cockpit setzt er sich höchstens noch, wenn er als Ersatzfahrer herhalten muss.

Das Kapitel Formel E ist für Neel Jani seit den Berliner Finalläufen im August eigentlich abgeschlossen. Sein Cockpit im Porsche 99X electric übernimmt der in Landschlacht lebende Deutsche Pascal Wehrlein. Wie Simona de Silvestro steht der am 8. Dezember 37-jährig gewordene Bieler bei Bedarf als Ersatzfahrer parat.

GT-Premiere für Neel Jani in Le Mans
Während sechs an sich erfolgreiche GT-Piloten für 2021 aus dem offiziellen Werkskader ausscheiden bzw. für den GT3-Kundensport abkommandiert werden, eröffnet sich für den Le-Mans-Sieger von 2016 ein neues Betätigungsfeld.

Zusammen mit dem Franzosen Kevin Estre teilt sich Jani einen von zwei Werkswagen in der Klasse LM-GTE Pro, die in der Langstrecken-WM (WEC), also inklusive Le Mans, eingesetzt werden. Im zweiten 911 RSR wechseln sich weiterhin der Italiener Gianmaria Bruni und der Österreicher Richard Lietz ab.

Die zwei rund 515 PS starken Porsche 911 RSR werden in Zusammenarbeit mit dem Einsatzteam Manthey-Racing in der WEC antreten. Das erste Rennen der neuen Saison findet im März in Sebring (USA) statt. Am 12./13. Juni 2021 starten die beiden Porsche 911 RSR dann zum Saisonhighlight, den 24 Stunden von Le Mans.

Im Werks-911 RSR mit Startnummer 92 werden sich künftig Neel Jani und Kevin Estre am Steuer abwechseln.

Vorgeschmack in Sebring
Bei dem Mitte November nachgeholten 12-Stunden-Rennen von Sebring, dem Finallauf zur IMSA-Sportwagen-Meisterschaft, konnte sich Jani schon einmal im Wettbewerb mit dem neuen Sportgerät vertraut machen. Mit Platz 2 verlief die Premiere fast besser als erwartet.

Neel Jani: «Ich freue mich auf diese neue Herausforderung. Dass ich immer noch im Werkskader bin und nun in der wichtigsten GT-Klasse fahren darf, zeigt, welches Vertrauen man mir entgegenbringt. Immerhin gibt es mit zwei Formel-E-Rennwagen und den beiden RSR nur noch insgesamt vier Werkswagen. Ich bin sehr positiv gestimmt, dass ich mich auch in der WEC rasch ans GT -Auto gewöhnen werde. Die Rennen sind ja lange genug…»

Breite Erfahrung
Eine Sonderstellung nimmt der Langstrecken-Weltmeister von 2016 aufgrund seiner immensen Erfahrung mit den Rennsportwagen aus Weissach ein. Eine solche hat kein anderer Werksfahrer vorzuweisen.

Neel Jani: «Seit ich bei Porsche bin, fuhr ich inzwischen jeden Werkswagen. Zuerst den 919 Hybrid in der LMP1, dann den 99X in der Formel E und jetzt den 911 RSR in der LMGTE Pro. Und zuvor kam ich schon im privaten Porsche RS Spyder von Fredy Lienhard zum Einsatz. Ich kenne also die ganze Palette.»

Beim IMSA-Finallauf in Sebring gehörte Neel Jani (vorne rechts) erstmals dem GT-Werkskader an. Dabei gab das Team den Abschied aus der US-Rennserie.

Was kommt danach?
Vielleicht wird diese Palette bald um ein weiteres Modell erweitert. Mit Spannung wird die Entscheidung erwartet, ob Porsche mit einem Sportprototyp nach dem neuen Reglement LMDh (künftig in Le Mans und Daytona, also Europa und den USA, ohne Änderungen einsetzbar) in die Königsklasse zurückkehren wird.

Die Vorzeichen stehen gut. Auch andere Hersteller (Audi und Peugeot) haben ihre Rückkehr nach Le Mans angekündigt. Nachdem Neel Jani von Grund auf in die Entwicklung des 919 Hybrid und 99X electric eingebunden war, könnte dieses Projekt zu seiner wichtigsten Aufgabe für die nächsten Jahre werden.

Der erfahrene Bieler freut sich auf seine neue Aufgabe. Vielleicht kommt bald eine weitere und noch interessantere hinzu (Fotos: Porsche).

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