Motorsport: Tag der Ausländer im Jura

Beim Schweizer Berg-EM-Lauf in St-Ursanne dominierte Europameister Simone Faggioli das Geschehen. Joël Volluz überstand einen horrenden Unfall unverletzt. Bei den Tourenwagen gewann Reto Meisel ohne Trainingslauf. Die beste Nachricht aus dem Schweizer Automobilsport war am Sonntag nicht eine Erfolgsmeldung, sondern die Entwarnung nach dem Unfall von Joël Volluz. Der Walliser schlug am schnellsten Streckenabschnitt in […]

Er ist und bleibt die Nummer 1: Europameister Simone Faggioli errang mit zwei sensationellen Fahrten bereits seinen sechsten Tagessieg beim Schweizer EM-Lauf.

Die beste Nachricht aus dem Schweizer Automobilsport war am Sonntag nicht eine Erfolgsmeldung, sondern die Entwarnung nach dem Unfall von Joël Volluz. Der Walliser schlug am schnellsten Streckenabschnitt in der berüchtigten Kurve von Les Grippons mit über 200 km/h ungebremst in die Leitplanken ein, worauf der Osella FA30 in tausend Teile zerschellte. Wie durch ein Wunder überlebte Joël Volluz den horrenden Crash am Tag vor seinem 25. Geburtstag unverletzt.

„Das Auto hat am Scheitelpunkt der Kurve aufgesetzt und wurde dadurch unkontrollierbar“, begründet der 25-Jährige den Unfall, der für ihn das Ende der Saison bedeutet, falls er nicht zu einem Ersatzwagen kommt. Weil die letzten Konkurrenten der Rennwagen im ersten Rennlauf von einem Platzregen überrascht wurden, wollte Joël Volluz mit einer Topzeit den Rückstand auf den lange vor ihm im Trockenen gestarteten Marcel Steiner wettmachen, um so den Sieg und die volle Punktzahl in der Schweizer Meisterschaft einzufahren.

Erster Sieg in der Schweizer Meisterschaft: Marcel Steiner ist zwar mit der Fahrverhalten des LobArt-Mugen noch nicht zufrieden, doch nach dem Unfall von Volluz und der Abwesenheit von Berguerand war er am Ende der bestklassierte Schweizer.
Erster Sieg in der Schweizer Meisterschaft: Marcel Steiner ist zwar mit der Fahrverhalten des LobArt-Mugen noch nicht zufrieden, doch nach dem Unfall von Volluz und der Abwesenheit von Berguerand war er am Ende der bestklassierte Schweizer.

Erster SM-Sieg für Marcel Steiner mit dem neuen Sportwagen
Als Gesamtvierter gewann Marcel Steiner in Abwesenheit des SM-Leaders Eric Berguerand (startet im Jura nie mehr) somit erstmals die SM-Wertung, blieb mit dem LobArt-Mugen jedoch um Welten hinter Simone Faggioli zurück. Der italienische Bergprofi verbesserte mit dem Norma-Sportwagen den eigenen Rekord auf der um elf auf 5080 Meter verlängerten Piste um eine volle Sekunde auf 1’42,11 und holte mit einer ähnlich schnellen zweiten Zeit überlegen den Tagessieg mit einem Schnitt von 182,6 (!) km/h. Mit dem Luxemburger David Hauser (Dallara GP2) und dem im ersten Lauf ebenfalls vom Regen eingebremsten Christian Merli (Osella) aus Südtirol gingen auch die weiteren Podestplätze an Ausländer.

Spannung bot das Duell um den Tourenwagensieg. Reto Meisel rollte im ersten Trainingslauf nach wenigen Metern aus, fuhr nach Hause und kehrte am Abend mit repariertem Auto zurück. Die Jury gab ihr Okay für den Start ohne Trainingsfahrt, worauf der Aargauer mit dem Mercedes SLK 340 nach vorsichtigem ersten Lauf in 2’00,085 – 0,015 über dem eigenen E1-Rekord von 2006 auf der kürzeren Strecke – die TW-Bestzeit erzielte. Ronnie Bratschi gelang im Mitsubishi ebenfalls eine Hammerzeit, nachdem sein zweimal gestarteter erster Lauf etwas missglückt war. In der Addition musste er sich nur um 0,24 Sekunden geschlagen geben, bleibt aber noch vor Reto Meisel an der Spitze der Tourenwagen-Bergmeisterschaft.

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Fotos: Ramon Hänggi, Peter Wyss

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