Motorsport: Schreibt Marcel Fässler in Le Mans Geschichte?

Die Audi-Piloten Marcel Fässler, André Lotterer und Benoît Tréluyer bilden das erfolgreichste Trio in der Langstrecken-WM. Am Sonntag könnten sie in Le Mans Geschichte schreiben. Die meisten der insgesamt 180 Fahrer, die sich in Dreiermannschaften auf die 60 Teams verteilen, sind seit dem vergangenen Wochenende in Le Mans. Die Spannung steigt, wenn es in den […]

Das erfolgreichste Trio der Gegenwart: Sechsmal stand Marcel Fässler schon mit Benoît Tréluyer (links) und André Lotterer (rechts) auf dem Podium von Le Mans, zuletzt 2015 als Dritter. Mit einem vierten Sieg würde das Trio Geschichte schreiben.

Die meisten der insgesamt 180 Fahrer, die sich in Dreiermannschaften auf die 60 Teams verteilen, sind seit dem vergangenen Wochenende in Le Mans. Die Spannung steigt, wenn es in den Qualifyings um die Verteilung der Startplätze geht (TV live bei Eurosport 1). Ihren Höhepunkt erreicht sie dann am Samstag um 15 Uhr, wenn die 84. Auflage der 24 Stunden von Le Mans gestartet wird. Marcel Fässler: „Die Spannung baut sich eine Woche lang auf. Man weiss wie ein Tennisspieler in Wimbledon, dass man nur eine Chance pro Jahr hat.“

Ergriffen hat sie der am 27. Mai 40-jährig gewordene Schwyzer schon dreimal. Als erster Schweizer in der Geschichte des 1923 erstmals ausgetragenen Rennens hat Fässler 2011 in Le Mans gewonnen und im Jahr darauf nachgedoppelt. Der dritte Triumph folgte 2014, und mit dem zweiten Platz von 2010 und dem dritten 2015 weist Fässler bereits sechs Platzierungen auf dem Gesamtsiegerpodium auf. Immer an seiner Seite waren André Lotterer (34) und Benoît Tréluyer (39). Noch nie ist es ein und demselben Trio gelungen, diesen Klassiker viermal für sich zu entscheiden – der Schweizer, der Deutsche und der Franzose könnten also am Sonntag ein weiteres Kapitel in der Le-Mans-Historie schreiben.

Bereit für das grosse Rennen: Wie Porsche und Toyota setzt Audi dieses Jahr aus Kostengründen nur zwei Autos vom Typ R18 ein. Beim Vortest war die Startnummer 8 mit Lucas di Grassi am schnellsten – doch das will nichts heissen.
Bereit für das grosse Rennen: Wie Porsche und Toyota setzt Audi dieses Jahr aus Kostengründen nur zwei Autos vom Typ R18 ein. Beim Vortest war die Startnummer 8 mit Lucas di Grassi am schnellsten – doch das will nichts heissen.

Das Team funktioniert seit seinem ersten Einsatz
„Obwohl wir charakterlich komplett unterschiedliche Typen sind, hat es seit unserem ersten gemeinsamen Einsatz mit Audi im Jahr 2010 funktioniert. Nach dem ersten Rennen in Sebring 2010 sind wir nach Miami gefahren und haben zwei Tage zusammen verbracht. Die Chemie hat sofort gestimmt. Aber es ist schwer zu erklären, warum dies so ist“, sinniert Marcel Fässler. Ein Grund ist sicher: Sie sind nicht einfach Teamkollegen wie andere, sondern Freunde. Nur wird dies am Wochenende nicht den Ausschlag geben. Marcel Fässler: „Jeder der drei LMP1-Hersteller ist etwa gleich stark, daher wird die Zuverlässigkeit entscheiden. Wobei wir bei Audi wegen der geringeren Treibstoffmenge, die einem Dieselturbo zustehen, den Nachteil haben, dass wir nur 13 Runden mit einer Tankfüllung drehen können, Porsche und Toyota aber 14. Aber wenn ich sehe, dass alle sechs Werkswagen in den ersten beiden 6-Stunden-Rennen ihre Probleme hatten, dann kann man immer noch gewinnen, wenn man nicht zu viel Zeit für Reparaturen an den Boxen verliert.“

AutoSprintCH wird für das spannende Rennen am Samstag und Sonntag wieder einen Live-Ticker anbieten, damit Sie auf einen Blick zu allen Geschehnissen informiert sind.

www.mfspeed.com
Fotos: Audi Sport

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