Motorsport: Bratschi ist FIA-Bergcupsieger

Seit dem vergangenen Wochenende ist es definitiv: Ronnie Bratschi hat den Titel im FIA E1 Hill Climb Cup erfolgreich verteidigt. Die weite Reise nach Slowenien hätte sich der Urner allerdings ersparen können. Nach seinem dritten Saisonsieg in Osnabrück hatte Ronnie Bratschi den Titel im FIA-Bergcup der E1-Tourenwagen zwar praktisch in der Tasche. Theoretisch hätte aber […]

Der alte und neue FIA-Meister: Der dritte Saisonsieg in Osnabrück hatte Ronnie Bratschi definitiv zum Titelgewinn gereicht.

Nach seinem dritten Saisonsieg in Osnabrück hatte Ronnie Bratschi den Titel im FIA-Bergcup der E1-Tourenwagen zwar praktisch in der Tasche. Theoretisch hätte aber noch einer seiner Verfolger in der Meisterschaft mit Siegen in den letzten beiden Läufen noch auf die gleiche Punktzahl kommen können. Da sich Bratschi ohnehin Ferien genommen und auf dem Hinweg einen Abstecher ans Meer eingeplant hatte, nahm er in der vergangenen Woche die weite Reise nach Lučine in Slowenien auf sich.

Da keiner seiner zwei verbliebenen Titelkontrahenten aus dem Nichts auftauchte, stand der Innerschweizer nach der administrativen Kontrolle auch mathematisch als Gewinner des FIA Hill Climb Cups 2016 in der Kategorie 3 fest. Nach der inoffiziellen Verbesserung seines eigenen Tourenwagenrekords im Training schien der erneute Sieg in Lučine eine Formsache. Weil ein Konkurrent vor ihm Dreck und eine Flüssigkeit auf die Fahrbahn geschmissen hatte, was nicht angezeigt worden war, rutschte der Schweizer mit seinem Mitsubishi in die Leitplanken. „Beim Anbremsen brach das Auto aus. Ich habe die Leitplanken zwar nur leicht touchiert und hätte weiterfahren können. Es hätte aber nichts mehr gebracht“, begründet er seine verfrühte Heimreise nach Seedorf UR.

Eine stumpfe Waffe: Der Egmo-Mitsubishi von Bratschi ist zwar rund 620 PS stark, dem Mercedes von Reto Meisel vom Gewicht her aber unterlegen.
Eine stumpfe Waffe: Der Egmo-Mitsubishi von Bratschi ist zwar rund 620 PS stark, dem Mercedes von Reto Meisel vom Gewicht her aber unterlegen.

Mit stumpfen Waffen gegen Reto Meisel
Das grosse Saisonziel wäre somit erreicht. Zwar liegt Ronnie Bratschi auch an der Spitze der Schweizer Bergmeisterschaft für Tourenwagen. Diese bis zum Schluss zu behaupten, hängt aber nicht nur von seinem Können ab. Da Reto Meisels Mercedes SLK 340 nur in der Schweiz für die Gruppe E1 homologiert ist (im Ausland muss er damit in der E2-Silhouette starten), ist dieser von der Papierform her nicht zu schlagen. „Ich kämpfe mit einem um 300 Kilo schwereren Auto mit stumpfen Waffen, es sei denn, es würde einmal regnen“, verweist Bratschi. „Daher erzwinge ich gar nichts und schaue mal, wie es in St-Ursanne und Oberhallau läuft. Vielleicht fahre ich danach lieber noch irgendwo im Ausland.“

www.ghd-lucine.si
Fotos: Peter Wyss

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