Motorsport: Reto Meisel dämpft die Erwartungen
Die Zuschauer in Hemberg dürfen sich dieses Wochenende nicht nur auf einen tollen Kampf um den Tagessieg freuen, sondern auch auf die Rückkehr von Reto Meisel. Sein eigens entwickelter Mercedes SLK 340 ist die optische und akustische Attraktion schlechthin bei den Tourenwagen. Vor drei Jahren hatte Reto Meisel das ambitiöse Projekt angekündigt, in Eigenregie einen […]

Vor drei Jahren hatte Reto Meisel das ambitiöse Projekt angekündigt, in Eigenregie einen Tourenwagen zu bauen, den die Welt noch nie gesehen hat. Basis bildet ein Carlsson-Mercedes SLK mit einem 3,4-Liter-Judd-V8-Rennmotor aus der LMP2. Da in der Gruppe E1 die Leistung nach oben offen sein darf, sorgen mehr als 600 PS bei rund 800 Kilo für einen gewaltigen Schub.
Vor einem Jahr debütierte der Aargauer mit dem Eigenbau in Hemberg, doch liessen unvorhergesehene technische Probleme nur einen einzigen Rennlauf zu. In Reitnau packte Meisel dann schon vor Trainingsbeginn wieder ein und konzentrierte sich danach auf das Finish seines Eigenbaus. Nun erfolgt am Samstag und Sonntag im Toggenburg quasi die zweite Rennpremiere.

Reto Meisel: „Man darf von mir noch keine Wunder erwarten“
Der mehrfache Schweizer und Deutsche Bergmeister dämpft die Erwartungen seiner vielen Fans allerdings noch. Beim Bergrennen in Verzegnis (I) konnte sich Reto Meisel vor zwei Wochen im Training einschiessen, wegen des wetterbedingten Abbruchs kam er im Rennen aber nicht zum Einsatz. Im Gegensatz zur Schweiz, wo der Zweisitzer die Gruppe-E1-Zulassung erhielt, muss er im Ausland in der Gruppe E2-Silhouette starten, die in Italien erst nach Ronnie Bratschis überraschender Fahrt zum Tagessieg an der Reihe war. „Es braucht noch einiges, bis ich mit diesem Auto nur annähernd so vertraut sein werde, wie ich es mit dem Mercedes 190 RM1 war“, erklärt Reto Meisel. „Daher darf man noch keine Wunder erwarten. Mein erstes Ziel in Hemberg wird sein, die Rennläufe zu beenden und ins Klassement zu kommen.“
Favorit auf den Tourenwagensieg ist FIA-E1-Europameister Ronnie Bratschi, der in Hemberg den Tourenwagenrekord hält. „Wenn es am Renntag trocken bleibt, dann werde ich diesen unterbieten“, verspricht der Urner. Wir freuen uns darauf!
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