WEC: Privatfahrer retten die Schweizer Ehre
Es wird langsam eng für Neel Jani: In Fuji büsste der Porsche-Werksfahrer weitere Punkte von seinem Vorsprung in der Fahrer-WM ein. Toyota feierte einen erlösenden Heimsieg. Das Rebellion-Team und GT-Pilot Joël Camathias kamen in ihren Klassen zu Podestplätzen. Nicht das Auto von Sébastien Buemi sorgte vier Monate nach der Riesenenttäuschung von Le Mans für das […]
Nicht das Auto von Sébastien Buemi sorgte vier Monate nach der Riesenenttäuschung von Le Mans für das erlösende Resultat für Toyota, sondern das Trio Kamui Kobayashi, Stéphane Sarrazin und Mike Conway. Für den Japaner ist dies ein ähnlich grosser und emotionaler Erfolg, wie nach seinem einzigen F1-Podium mit Sauber beim GP von Japan 2012. Das zweite Toyota-Team mit Sébastien Buemi konnte das Tempo der Spitze nicht ganz mitgehen und kam an vierter Stelle ins Ziel.
Der Zieleinlauf glich eher einem Sprint nach sechs Runden als einem Langstreckenrennen nach sechs Stunden. Mit nur 1,4 Sekunden Rückstand wurde Audi mit Loïc Duval, Lucas di Grassi und Oliver Jarvis Zweiter und 17,3 Sekunden zurück lag der Porsche der amtierenden Weltmeister Mark Webber, Timo Bernhard und Brendon Hartley, die als Dritter in Ziel kamen. Mit argen Balanceproblemen mit ihrem Porsche 919 Hybrid kamen Neel Jani, Marc Lieb und Romain Dumas nicht über Rang 5 hinaus.
Nur noch Neel Jani hat wirkliche WM-Titelchancen
Seit dem Triumph in Le Mans, mit dem sie die WM-Führung massiv ausbauten, haben Neel Jani und seine Kollegen keinen Podestplatz mehr errungen. In Japan schmolz ihr Vorsprung in der WM-Tabelle von 37,5 auf 23 Punkte. Neuer Zweiter ist nun das siegreiche Toyota-Trio. Bei den restlichen zwei Rennen im November werden noch 52 Punkte vergeben. Neel Jani: „Wir müssen unseren Problemen auf den Grund gehen und dann einen Schritt zulegen, wenn wir in der WM vorn bleiben wollen.“ Der Audi R18 von Marcel Fässler musste nach einem Hybridproblem zurückgezogen werden. Marcel Fässler hat wie Sébastien Buemi keine Titelchancen mehr.
Nach dem frühen Ausfall des einzigen Gegners fuhren Alexandre Imperatori, Mathéo Tuscher und Dominik Kraihamer (A) als Gesamtsechste zum einsamen Klassensieg. Damit gewann Rebellion Racing erneut die FIA-Trophäe für LMP1-Privatteams. 2017 wechselt das unter britischer Flagge laufende Team des Lausanner Industriellen Alexandre Pesci in die LMP2-Klasse. Mit den Deutschen Wolf Henzler und Christian Ried als Teamkollegen auf einem Porsche 911 RSR holte Joël Camathias den dritten Rang bei den GT-Privatteams. Für den Tessiner der dritte Podestplatz in Folge.
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Fotos: Adrenal Media