Motorsport: Nur Marcel Fässler konnte lachen
Beim vierten Lauf zur Langstrecken-WM auf dem Nürburgring kam von den drei Schweizer Werksfahrern nur Marcel Fässler mit Audi aufs Podium. Le-Mans-Sieger Neel Jani erlitt einen leichten Dämpfer, Sébastien Buemi erlebte eine weitere Enttäuschung. Das Wochenende auf dem Nürburgring hatte mit Marcel Fässlers überraschender Poleposition aus Schweizer Sicht verheissungsvoll begonnen. Im Rennen über 6 Stunden […]
Das Wochenende auf dem Nürburgring hatte mit Marcel Fässlers überraschender Poleposition aus Schweizer Sicht verheissungsvoll begonnen. Im Rennen über 6 Stunden lag der Schwyzer bis zur Übergabe seines Audi R18 an André Lotterer voraus, wobei er die schnellsten Rennrunden drehte. Bedingt durch Probleme mit der Aerodynamik, die sich erst mit dem Wechsel der Front beheben liessen, konnten Fässler/Lotterer danach das Tempo der Spitze nicht mehr ganz mitgehen. Auch hatte Audi im Gegensatz zu Porsche Pech mit einer Gelbphase. Am Ende gab es für das Duo den dritten Rang hinter ihren Teamkollegen. „Wichtig ist für uns, dass wir technische Fortschritte gemacht haben und wieder um den Sieg kämpfen können“, zieht Fässler ein positives Fazit im Hinblick auf die kommenden Überseerennen.
Der Porsche mit Neel Jani hatte durchaus Siegchancen, doch zwei Treffer mit einem GT-Auto kosteten Zeit. Beim zweiten Mal musste das Heck des 919 Hybrid repariert werden. „Ich hatte zwar einen schönen Kampf mit beiden Audis, aber uns fehlte auf den Geraden der Speed, um sie ernsthaft attackieren zu können“, erklärte der Le-Mans-Sieger den vierten Rang. Offenbar hatte Audi beim Aeropaket den besseren Kompromiss zwischen Topspeed und Downforce gefunden. Dass dies allein nicht zählt, zeigt der Triumph von Mark Webber, Timo Bernhard und Brendon Hartley. 54 Sekunden dahinter liefen beide Audi R18 ein – da gab es wohl bereits eine teaminterne Order, dank der das zweitplatzierte Trio Lucas di Grassi/Loïc Duval/Oliver Jarvis in der WM sechs statt nur drei Punkte auf die WM-Leader Neel Jani/Romain Dumas/Marc Lieb gutmachte.
Toyota erlebt ein weiteres Rennen zum Vergessen
Die laut Reglement vor dem Qualifying getroffene Wahl der Reifenmischung fürs Rennen erwies sich für die beiden Toyota TS050 Hybrid ebenso wie die auf viel Abtrieb ausgerichtete Aerodynamik als nicht ideal. So verlor das Team bald den Anschluss an die Konkurrenz und schaute danach nur noch darauf, beide Wagen ins Ziel zu bringen. Platz 5 ist für Sébastien Buemi das bisher beste Saisonresultat!
Bei den LMP1-Privatteams holte das in Le Mans ausgeschiedene Rebellion-Trio Mathéo Tuscher, Alexandre Imperatori und Dominik Kraihamer (A) den dritten Saisonsieg. In der LMP2-Klasse kam der vom Freiburger Benoît Morand gemanagte Ligier-Nissan auf den tollen zweiten Rang unter elf Wagen.
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