Motorsport: Neel Jani ist auf der Höhe
Am kommenden Wochenende beginnt in Mexiko die Reihe von fünf Überseerennen, bei denen die Langstrecken-WM 2016 innerhalb von zweieinhalb Monaten entschieden wird. WM-Leader Neel Jani hat sich auf spezielle Weise auf das Rennen in über 2000 Meter Höhe vorbereitet. Um Weltmeister zu werden, muss in einer Rennsaison eben alles passen. Marcel Fässler, bei dem dies […]
Marcel Fässler, bei dem dies 2012 der Fall war, und Sébastien Buemi, der es ihm 2014 gleichtat, können es bestätigen. Neel Jani ist nun auf dem besten Weg, mit Porsche der dritte Schweizer Endurance Champion zu werden. Der 32-jährige Bieler führt die WM-Tabelle mit 33 Punkten Vorsprung an, was mehr als einem Sieg entspricht.
„Unser wichtigster Gegner ist nur der Nummer-8-Audi“, gibt Neel Jani die Parole für die entscheidende Saisonhälfte heraus: „So wie sie am Nürburgring reinhielten, wissen wir, dass sie gewinnen wollen. Also müssen wir uns taktisch anpassen.“ Was nichts anderes heisst, als dass bei Porsche nun alle Jetons auf das Trio Neel Jani, Marc Lieb und Romain Dumas gesetzt werden, bei Audi auf Loïc Duval, Lucas di Grassi und Oliver Jarvis. Marcel Fässler muss sich also mit André Lotterer und Benoît Tréluyer in den Dienst der in der WM besser platzierten Teamkollegen stellen. Für Sébastien Buemi ist der WM-Zug seit dem Ausfall in Le Mans eh abgefahren, für Toyota geht es nur noch darum, endlich ein Rennen zu gewinnen.
Neel Jani will auf alles optimal vorbereitet sein
Die Luft ist nicht nur im Titelkampf der drei LMP1-Hersteller dünn, sondern auch in Mexico City. Der neue GP-Kurs inmitten der Metropole liegt auf 2285 m über Meer. Um sich beim geringeren Sauerstoffgehalt in der Luft auf die Strapazen eines 6-Stunden-Rennens optimal vorzubereiten, absolvierte Neel Jani in Obergurgl/Österreich ein spezielles Höhentraining mit Wandern, Laufen und Velofahren. „Ich war kaputt, aber auf eine gute Art und Weise“, seufzte Neel Jani danach. So kam er am Dienstagabend mit einem auf die Höhenlage von Mexiko bereits angepassten Sauerstoffgehalt im Blut an: „Da es bei mir um die WM geht, will ich auf alles vorbereitet sein.“ Was heisst, dass er notfalls – wie aus taktischen Gründen schon vorgekommen – bis zu vier der sechs Stunden am Steuer des Porsche 919 Hybrid sitzt, weil er schlichtweg der konstant schnellste und fitteste Fahrer seines Teams ist.
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