Motorsport: Louis Delétraz verpasst V8-Meistertitel
Mit Louis Delétraz und Kevin Jörg fanden dieses Jahr zwei junge Schweizer Unterschlupf in der Renault Sport Academy. Während Jörg in der GP3 bisher unter Wert geschlagen wird, kämpfte Delétraz bis zum Schluss der Formel V8 3.5 um den Meistertitel. Nach dem Rückzug von Renault als Ausrichter und Sponsor der World Series übernahmen Spanier die […]

Nach dem Rückzug von Renault als Ausrichter und Sponsor der World Series übernahmen Spanier die Organisation der ehemaligen Formel Renault 3.5. Aus Schweizer Sicht bekannt geworden ist diese mit der GP2 vergleichbare Rennserie durch den Triumph von Nico Müller im Rahmen des GP von Monaco 2013. Dieses Jahr war Louis Delétraz der einzige Schweizer im Feld der 530 PS starken Rennwagen, die ihre Meisterschaft unter der Bezeichnung Formel V8 3.5 austrugen.
Für den 19-jährigen Genfer hatte die Saison im April im Motorland Aragon (E) mit einem Sieg verheissungsvoll begonnen. Von da an blieb der Renault-Junior bis zum Schluss im Titelkampf. Am vergangenen Wochenende eroberte der Sohn des früheren F1-Piloten Jean-Louis Delétraz im Samstagsrennen von Barcelona den zweiten Platz, worauf er den Finallauf mit sechs Punkten Vorsprung auf Tom Dillmann in Angriff nehmen konnte. Mit der Bestzeit im Qualifying schuf er sich auch die beste Ausgangslage, während sein Widersacher nur aus dem Mittelfeld startete.

Vormarsch ohne Überholvorgang
Doch im Rennen lief alles gegen den Romand. Am Start verlor Delétraz bis zur ersten Kurve bereits drei Positionen. Der Pflichtboxenstopp zum Reifenwechsel missriet nicht nur ihm und seinem Team, sondern auch anderen Konkurrenten. „Es war unglaublich. Alle hatten ihre Probleme, nur Dillmann nicht, der so ohne einen Überholvorgang auf der Strecke zum Sieg fahren konnte“, wunderte sich Delétraz.
Als Vierter im Ziel fehlten ihm in der Meisterschaft sieben Punkte auf den 27-jährigen Elsässer, der schon seit 2004 praktisch alle Rennwagenformeln bis hin zur GP2 und der World Series durchlief und somit der grosse Favorit war. Die Enttäuschung von Delétraz hält sich in Grenzen: „Es war trotzdem eine gute Saison. Ich habe viel gelernt und war in 13 der 18 Rennen der beste Rookie. Ich bin zuversichtlich für die Zukunft. Ich warte nun ab, ob ich im Renault-Förderprogramm bleibe, denn ich war der einzige, der um einen Meistertitel gekämpft hat.“
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