12 Stunden Mugello: Hofor-Team macht alles richtig
MOTORSPORT Zwei Monate nach den 24 Stunden von Dubai zeigten die Schweizer auch bei dem zur selben Rennserie gehörenden 12-Stunden-Rennen von Mugello hervorragende Leistungen. Allen voran das Hofor Racing Team. Neuling Giorgio Maggi wurde auf einem Lamborghini guter Dritter. In Dubai war es Daniel Allemann, der sich als Gesamtsieger mit dem ostdeutschen Herberth Team optimal […]
In Dubai war es Daniel Allemann, der sich als Gesamtsieger mit dem ostdeutschen Herberth Team optimal ins Szene setzte. Beim 12-Stunden-Rennen von Mugello, dem zweiten Lauf zur 24H Endurance Series für Tourenwagen und GT-Autos, schied sein Porsche GT3 früh mit einem Motorschaden aus. Dasselbe war 2016 passiert und kostetet Allemann im Nachhinein den möglichen Titel.
Als neue Schweizer Speerspitze erwies sich nun Giorgio Maggi. Der junge Innerschweizer bestritt mit einem Lamborghini Huracan von Konrad Motorsport sein erstes Langstreckenrennen mit einem GT3-Sportwagen. Rasch zeigte Maggi, was er bei Race Performance in der europäischen und asiatischen Le-Mans-Serie mit den LMP3- und LMP2-Sportprototypen gelernt hat.
Nach einer fehlerlosen Leistung wurde das vierköpfige Team im zweigeteilten Rennen – vier Stunden am Freitag und acht Stunden am Samstag – mit dem dritten Gesamtrang belohnt. Der Sieg ging an den Ferrari 488 GT3 der tschechischen Scuderia Praha, Platz 2 mit fünf Runden Rückstand und einer Runde Vorsprung auf den Lambo an einen Mercedes AMG GT3 aus Frankreich.
Hofor Racing übernimmt die Tabellenspitze
Gleich einen dreifachen Sieg gab es für die Schweizer in der Klasse A6-Am. Hier versammeln sich ebenfalls GT3-Sportwagen, die jedoch nicht primär um den Gesamtsieg fahren. „Es macht einfach am meisten Sinn, den Vorteil zu nutzen, mehr Sprit tanken zu dürfen, sich dafür aber auf eine langsamere Rundenzeit einzulassen, die von allen Fahrern ohne grossen Stress erreicht werden kann“, lautet die Begründung von Hofor Racing.
Martin Kroll und seine schnelle Nichte Chantal, Roland Eggimann und die Profis Christiaan Frankhout (NL) und Kenneth Heyer (D) machten ihre Sache wie immer gut und stiessen von einem Mittelfeldplatz im Qualifying im Verlauf des Rennens bald Richtung Spitzengruppe vor. Als Gesamtfünfte gewannen sie mit dem neuen Mercedes AMG GT3 wie in Dubai ihre Klasse und übernahmen damit die Meisterschaftsführung in sämtlichen Wertungen.
Gesamtrang 7 und Platz 2 in der Klasse ging an den Lamborghini Huracan mit Mark Ineichen, Christoph Lenz, dem in der Schweiz tätigen Unternehmer Roberto Pampanini und dem Profi Milos Pavlovic. Als Gesamtachte und Klassendritte mit einem weiteren Mercedes AMG GT3 vervollständigten Alexandre Coigny, David Iradj Alexander und Richard Feller das von insgesamt acht Schweizer Fahrern besetzte GT3-Am-Podium.
Die mit Abstand schnellste Rennrunde des gesamtes Feldes drehte Fabio Leimer mit dem Ferrari 488 GT3 von Octane26. Der Aargauer Profi wechselte sich mit Ferrari-Europameister Björn Grossmann am Lenkrad des vom Team aus Wallisellen mit vielen Sensoren bestückten Sportwagens ab. Weil das Rennen nur zum Testen diente, fuhren Leimer/Grossmann ausser Konkurrenz und legten daher etliche Boxenstopps zur Datenauswertung ein.
Einen Podestplatz holten Tanner & Stanco Motorsport in der Klasse A2. In Mugello setzten die Winterthurer ihren älteren Clio III Cup Endurance ein, den Stefan Tanner mit Andy Stanco und Armando Stanco hinter einem unschlagbaren und in der Tourenwagen-Meisterschaft führenden Peugeot RCZ an zweiter Stelle ins Ziel brachten. Nach dem unverschuldeten Unfall in Dubai mit dem Clio IV überstanden sie die Distanz diesmal ohne Kratzer. Erstmals beteiligen sich Tanner & Stanco Motorsport auch in der VLN-Meisterschaft. Aus diesem Grund weilte Luigi Stanco am gleichen Wochenende mit dem neuen Clio IV bei den Testfahrten auf dem Nürburgring.
Arg gebeutelt wurde hingegen das Bündner Team Capricorn Racing mit Claudio Truffer, Patrik Meier und Gerhard Haas. Nachdem sie in der Nacht auf Samstag das Getriebe ihres Honda Civic TCR gewechselt hatten, landete das Auto in der zweiten Rennhälfte unsanft in einer Mauer.