Motorsport: „Edo“ ist nun ein richtiger Schweizer
Nico Müller ist nicht mehr der einzige Schweizer Fahrer in der DTM. Seit Ende Juni hat der gebürtige Genfer Edoardo Mortara den roten Pass. Weil es Audi so will, startet „Edo“ wohl weiterhin als Italiener. Am 12. Januar 1987 kam Edoardo Mortara als Sohn eines Italieners und einer Französin in Genf zur Welt. Nie hat […]

Am 12. Januar 1987 kam Edoardo Mortara als Sohn eines Italieners und einer Französin in Genf zur Welt. Nie hat „Edo“ woanders gelebt, galt als Inhaber eines italienischen und eines französischen Passes aber nie als Schweizer. Nach langer Wartezeit erhielt Mortara im Juni den roten Pass mit dem weissen Kreuz. Als er am 25. Juni den ersten Lauf auf dem Norisring gewann, hatte er ihn ganz frisch in der Tasche, nur wusste das niemand. Einen Tag später eroberte Nico Müller seinen ersten DTM-Triumph. „Ein schönes Gefühl, schliesslich lebe ich ja schon seit 29 Jahren in Genf“, kommentiert der Audi-Werkspilot seine Einbürgerung. Den französischen Pass hat er dafür gern abgegeben, zumal er sich nie als Franzose gefühlt hat. Im Rennsport tritt der Profi jedoch seit Beginn seiner Karriere als Italiener auf, und das blieb auch seit dem Wechsel zur Schweizer ASS-Lizenz vor zwei Jahren so.

Nach dem Familienglück nun Jagd auf den DTM-Titel
Seit zwei Jahren ist der Genfer mit einer spanisch-britischen Doppelbürgerin verheiratet und am 19. Juli 2016 Vater einer Tochter namens Sofia geworden. Fehlt zum vollkommenden Glück nur noch ein DTM-Titel. Als bisher einziger Fahrer hat er 2016 zwei Rennen geworden. In der Tabelle nimmt Edoardo Mortara den dritten Zwischenrang hinter Marco Wittmann (BMW) und Audi-Kollege Jamie Green ein. Mit 17 Punkten Rückstand ist bei acht ausstehenden Rennen – die nächsten zwei stehen am Wochenende in Moskau auf dem Programm – noch alles möglich, zumal Audi nun die sechs anderen Fahrer für Jamie Green und Edoardo Mortara fahren lässt.
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Fotos: Peter Wyss, Archiv