Motorsport: Die Kleinen unter den Grossen

Bei den 24 Stunden von Le Mans stehen zwar Audi, Porsche und Toyota im Mittelpunkt. Grosses leisten aber auch kleine Teams wie Race Performance, das zum sechsten Mal in der LMP2-Klasse antritt. Den Startplatz in Le Mans verdiente sich das von Urs Meier und dem bis 2014 selbst aktiven Fahrer Michel Frey geführte Team aus […]

Sie vertreten die Schweizer Farben in der Klasse LMP2: Niki Leutwiler, Shinji Nakano und James Winslow haben sich die Zielankunft zum Mindestziel gesetzt.

Den Startplatz in Le Mans verdiente sich das von Urs Meier und dem bis 2014 selbst aktiven Fahrer Michel Frey geführte Team aus Münsingen mit dem Titelgewinn in der asiatischen Le-Mans-Serie, die jahresübergreifend im Januar zu Ende ging. Die hohe Teilnahmegebühr musste Race Performance freilich trotzdem entrichten, geschenkt wird einem in Le Mans auch in dieser Beziehung nichts. Mit dem offenen Oreca-Chassis mit Judd-V8-Motor (Basis BMW-Block) gehört das Team in der 23 Wagen starken LMP2-Klasse zu den Underdogs, verwenden doch die meisten Gegner neuere Coupés. Eine Investition, die sich die Schweizer erst mit dem technischen Reglementwechsel im nächsten Jahr leisten wollen.

„Wir merken immer deutlicher, dass wir ein Vorgängermodell haben. Das war schon in Asien so“, verweist Niki Leutwiler, der sich mithilfe des japanischen Profis Shinji Nakano den Fahrertitel gesichert hatte. Vor zwei Jahren hat sich der heute 56-jährige Zürcher bei Franzosen den Traum vom Start in Le Mans erfüllt, nun darf er das Ganze mit seinen Landsleuten nochmals erleben. Neben Nakano ist der Brite James Winslow der dritte Pilot.

Mit Null-Fehler-Job nach vorn kommen

Nach dem ersten Qualifying baute das Team den Sportwagen in Nachtschichten praktisch neu auf, um mit komplett frischem Antriebsstrang und vielen Neuteilen technisch bestens für das grosse Rennen gerüstet zu sein. „Wenn wir schon nicht zu den Schnellsten zählen, dann müssen wir halt einen Nullfehlerjob machen, mit dem wir Plätze gutmachen können“, nennt Leutwiler die weitere Strategie. Bei jeder der bisher fünf Teilnahmen ist das Team ins Ziel gekommen, beim letzten Start vor zwei Jahren kämpfte es bis Mitternacht sogar um die Klassenführung, ehe eine defekte Benzinpumpe den realistischen Traum vom Podestplatz zunichte machte.

In Anbetracht der inzwischen finanziell wie fahrerisch deutlich stärker gewordenen Konkurrenz ist das LMP2-Podium heuer praktisch ausser Reichweite – aber man weiss ja nie. „Wir müssen einfach am Sonntagmittag noch da sein und nicht zu viele Runden Rückstand aufweisen“, blickt Michel Frey voraus. „In der Hoffnung, dass es uns durch Zuverlässigkeit und Erfahrung nach vorne spült.“ In unserem Liveticker werden wir Sie am Wochenende über das Rennen von Race Performance und alle Schweizer Fahrer auf dem Laufenden halten.

www.race-performance.com
Fotos: Wolfgang Koepp

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